Gelandet! Gelandet! Die unglaublichen Bilder vom Mond
Rufzeichen im Titel sind bei seriösen Zeitungen eher verpönt, sie sind Spezialität des lauten Boulevard. Diesmal konnten auch die Oberösterreichischen Nachrichten nicht anders. "Gelandet! Gelandet!" stand am Montag, 21. Juli 1969, in dicken Lettern auf Seite 1, und es war angesichts des epochalen Ereignisses nur zu berechtigt.
Mit dem kühlen Kommentar "Der Adler ist gelandet" hatte Neil Armstrong am Sonntag um 21.18 Uhr die erste Landung des Menschen auf dem Mond gemeldet. Wenige Stunden zuvor hatte die Bodenstation in Houston das "Go" für dieTrennung der Landefähre vom Mutterschiff gegeben. In einer Art Krater von der Größe eines Fußballfeldes, so die Astronauten, setzte die Fähre auf. "Eine sehr sanfte Landung", lobte Buzz Aldrin. Am Montag dann der von Hunderten Millionen Menschen auf der ganzen Welt mitverfolgte große Schritt von Neil Armstrong, der für ihn nur ein kleiner, wenn auch wegen des dicken Raumanzuges und der Apparaturen gewöhnungsbedürftiger war.
Die Menschen musste man von der Bedeutung nicht mehr überzeugen. In einer Umfrage bekamen die Kollegen von damals fast durchwegs Begeisterung zu spüren. Der Heeres-Offizier Ludwig Polzhuber aus Linz etwa nannte den Mondflug "das größte Ereignis seit der Geburt Christi". Für den Oberpolizeirat Heinrich Felder aus Linz war es der "Anbruch eines neuen Zeitalters". Mitgezittert hatte die Sprechstundenhilfe Alexandra Haupolter aus Ried im Innkreis: "Mein einziger Gedanke war: Hoffentlich geht alles gut. Gott sei Dank ist nichts passiert."
Ein schlüssiger Beweis, dass die bald nach der Rückkehr der Astronauten um die Welt gehenden Verschwörungstheorien, wonach das Ganze ein raffinierter Betrug und niemand auf dem Mond gewesen sei, unberechtigt waren, ist die Meldung von Radio Moskau zehn Minuten nach der Landung. Die kommunistischen Sowjets als Hauptkonkurrenten meldeten nie einen Erfolg der "Imperialisten", wenn sie nicht mussten.
Angesichts der Wucht des Ereignisses gingen andere Meldungen etwas unter. Edward Kennedy, der letzte seiner Familie, der das US-Präsidentenamt erreichen hätte können, war in eine Affäre um ein ertrunkenes Mädchen verwickelt. Er war alkoholisiert mit ihr unterwegs und mit seinem Wagen in einen Teich gestürzt.
Ein paar Seiten aus der OÖN-Ausgabe vom 19. Juli 1969:
Bewaffneter verschanzte sich stundenlang in Pariser Lokal
Goldene Uhr von "Titanic"-Überlebenden erzielt Rekordpreis
Mindestens 10 Neugeborene bei Feuer in indischem Krankenhaus gestorben
COP29: Freisetzung von Methan wird zum immer größeren Klima-Problem
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Unglaublich triffts - Capricorn.....
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