China lässt vor Taiwan die Muskeln spielen
TAIPEH. Peking führte ein Manöver mit 71 Kampfjets und sieben Schiffen durch
China hat mit Kriegsschiffen und Kampfjets erneut die Inselrepublik Taiwan provoziert. Wie das Verteidigungsministerium in Taipeh mitteilte, wurden bis Montagfrüh, 6 Uhr, binnen 24 Stunden 71 chinesische Flugzeuge und sieben Schiffe in der Nähe Taiwans geortet. 47 Jets überquerten demnach die Mittellinie der Taiwanstraße. Die Meerenge trennt Taiwan vom chinesischen Festland.
China hatte am Sonntag mitgeteilt, ein Militärmanöver in der Region abgehalten zu haben. Es seien Übungen im Meer und Luftraum in der Nähe von Taiwan durchgeführt worden, teilte das östliche Kommando der Volksbefreiungsarmee mit. Es handle sich um eine "entschlossene Antwort" auf "die aktuelle Eskalation und Provokation" der USA und Taiwans.
Reaktion auf neues US-Budget
Der US-Kongress hatte erst am Freitag den neuen Haushalt der Regierung von Joe Biden verabschiedet, der auch Kredite für Taiwan zum Kauf von Waffen vorsieht. Das Außenamt in Peking erklärte seine "große Unzufriedenheit" und seinen "entschlossenen Widerstand" gegen das hohe Verteidigungsbudget der USA – es fällt mit 858 Milliarden US-Dollar so hoch aus wie nie zuvor. Chinas Führung betrachtet Taiwan als Teil der Volksrepublik und droht mit einer Eroberung. Die Spannungen haben sich in den vergangenen Monaten verschärft. Nach dem Besuch der Vorsitzenden des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, im August hat Peking großangelegte Militärmanöver begonnen und hält den militärischen Druck mit verstärkten Einsätzen von Kriegsschiffen und Flugzeugen in der Meerenge der Taiwanstraße aufrecht.