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Neuwahlen statt Regierungsbildung in Israel

31. Mai 2019, 00:04 Uhr
Neuwahlen statt Regierungsbildung in Israel
Benjamin Netanyahu Bild: Reuters

JERUSALEM. Schwere politische Krise in Israel: Das Parlament in Jerusalem hat sich nur einen Monat nach seiner Vereidigung wieder aufgelöst. Im September kommt es zu Neuwahlen – mit offenem Ausgang.

Ministerpräsident Benjamin Netanyahu hatte bis zuletzt noch gehofft, eine Regierungskoalition bilden zu können. Selbst bei der von ihm im Wahlkampf geschmähten Arbeiterpartei klopfte er zuletzt noch an. Doch dann musste Netanyahu seinen Plan B umsetzen: Neuwahlen. Denn hätte die Knesset sich nicht selbst aufgelöst, hätte Israels Präsident Reuven Rivlin um Mitternacht Netanyahus Herausforderer Benny Gantz mit der Regierungsbildung beauftragen können. Und das wollte Netanyahu um jeden Preis verhindern.

Also werden die Israelis am 17. September schon wieder wählen, nur gut fünf Monate nach der letzten Knessetwahl. Bis dahin bleibt Netanyahu Premierminister.

Die Opposition ist entsetzt. "Dies ist ein trauriger Abend für den Staat Israel", sagte Benny Gantz. "Das Parlament wurde aufgelöst, damit niemand anderer eine Chance bekommen wird. Das Geld für die Neuwahlen wird nun nicht an die Menschen in den Krankenhäusern gegeben oder in die Bildung gesteckt, sondern an uns verteilt, damit wir einen neuen Wahlgang abhalten."

Zentraler Streitpunkt zwischen Netanyahus potenziellen Koalitionspartnern war ein Gesetz, das schrittweise mehr strengreligiöse Männer zum Wehrdienst verpflichten soll. Ex-Verteidigungsminister Avigdor Lieberman pochte darauf, dass ein bereits in erster Lesung gebilligter Gesetzesentwurf von der neuen Regierung ohne jegliche Veränderung angenommen wird. Dazu waren zwei strengreligiöse Parteien jedoch nicht bereit.

Ob die Neuwahlen Klarheit bringen werden? Unklar. Umfragen sagen ein ähnlich knappes Wahlergebnis voraus wie beim letzten Mal. Netanyahu kämpft um sein politisches Überleben. Ihm droht eine Anklage wegen Korruption. Er hatte die Wahl um rund sechs Monate auf den April vorgezogen, um gegen ihn laufenden Ermittlungen zuvorzukommen. Die Knesset kann jetzt allerdings bis September keine größeren Gesetze mehr verabschieden – das heißt, Netanyahus Pläne, ein Immunitätsgesetz zu verabschieden, liegen auf Eis.

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2  Kommentare
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fritzlfreigeist (1.646 Kommentare)
am 31.05.2019 23:18

Ministerpräsident Benjamin Netanyahu ist auf Gedeih und Verderb Trump ausgeliefert, daher wird Israel nie Frieden mit den Palästinensern schliessen.
In Jerusalem stehen an jeder grösseren Kreuzung Panzer, auch Flugabwehrgeschütze, mit vielköpfiger Besatzung, dauernd heulen Sirenen und die Bevölkerung rennt in die Luftschutzkeller ............ will man so wirklich leben, wie soll das weitergehen ?

Israel hat keinerlei Bodenschätze, ist vielfach auf Hilfe von Aussen angewiesen, versucht ständig immer noch Restitutionstöpfe anzuzapfen und kann nur durch
Finanzhilfe der USA überleben.

Wer das alles nicht glaubt, soll sich auf die Reise machen ..... Wien TelAviv ist nur ein Katzensprung.

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jago (57.723 Kommentare)
am 31.05.2019 12:42

> Die Opposition ist entsetzt.

Irgendwann werden die Parlamentarier aufhören, ihren Regierungen hinten hinein zu kriechen. Irgendwann.

Dazu müssen sie zwar die Parteifunktionäre ignorieren und bei den Abstimmungen keine Fraktionsdisziplin einhalten aber das lernen sie schon noch.

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