USA erwarten einen Angriff des Iran auf Israel in den nächsten Tagen
TEHERAN, TEL AVIV. US-Präsident Joe Biden rügte die Tötung von Hamas-Chef Haniyeh: "Sie hilft nicht".
Israel und die USA stellen sich nach der Tötung des politischen Anführers der Hamas, Ismail Haniyeh, in Teheran auf Vergeltungsschläge des Iran und seiner Verbündeten ein. Präsident Joe Biden sicherte Premier Benjamin Netanjahu den Beistand der USA "gegen alle Bedrohungen aus dem Iran" zu, einschließlich gegen dessen terroristische Stellvertretergruppen, teilte das Weiße Haus mit. Biden betonte demnach, wie wichtig Bemühungen um eine Deeskalation in der Region seien.
Die Israel zugeschriebene Tötung Haniyehs zählt er nicht dazu. Diese sei nicht hilfreich für die Erreichung einer Waffenruhe im Krieg zwischen Israel und der Hamas im Gazastreifen. Auf die Frage, ob die Tötung Haniyehs die Chancen auf eine Waffenruhe im Gaza-Krieg zerstört habe, antwortete Biden: "Sie hilft nicht."
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Haniyeh in Katar beerdigt
Netanjahu hatte den Iran und dessen Verbündete zuvor vor einem Angriff gewarnt. "Wir werden für jeden Akt der Aggression gegen uns, von wo auch immer er ausgehen mag, einen hohen Preis einfordern", sagte er laut seinem Büro bei einer Besprechung mit Kommandeuren. In Erwartung möglicher Vergeltungsschläge wurde die Armee in höchste Alarmbereitschaft versetzt. Das US-Nachrichtenportal "Axios" berichtete unter Berufung auf drei US-Beamte, die US-Regierung sei überzeugt, der Iran werde Israel in den nächsten Tagen angreifen.
Tausende Menschen haben sich nach Angaben des staatlichen Fernsehens in Katar gestern in Doha versammelt, um die Trauerfeier zur Beerdigung Haniyehs in der Imam-Abdul-Wahhab-Moschee zu verfolgen. Haniyehs Leichnam wurde danach auf einem Friedhof in Lusail bestattet.
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Haniyeh wurde laut einem Bericht der "New York Times" durch eine ferngezündete Bombe getötet, die in das Gästehaus der Revolutionsgarde geschmuggelt wurde, in dem er untergebracht war. Die Zeitung beruft sich auf zwei iranische und eine US- Regierungsquelle sowie vier Regierungsvertreter aus der Region. Demnach wurde der Sprengsatz schon vor zwei Monaten deponiert. Das würde die geringen Schäden an dem Gebäude erklären, die auf einem Foto zu sehen sind, das die Zeitung der Teheraner Stadtverwaltung veröffentlicht hat.
Keine Evakuierungen aus Israel
Trotz angespannter Sicherheitslage plant Österreich vorerst keine Evakuierungen von Staatsbürgern aus Israel. Dies sagte Botschafter Nikolaus Lutterotti am Donnerstag. "Österreicherinnen und Österreicher in Israel mögen sich auf der Website des Außenministeriums registrieren. So können wir sie im Fall des Falles direkt per SMS und E-Mail kontaktieren."
Die Botschaft in der iranischen Hauptstadt Teheran gab dagegen an, österreichische Reisende aufzufordern, möglichst rasch aus dem Iran auszureisen.
Iran: Diplomat als Vize
Der als verhältnismäßig gemäßigt geltende neue Präsident des Iran, Masoud Pezeshkian, holt sich einen moderaten Diplomaten als Vizepräsidenten und Berater an seine Seite.
Der ehemalige Außenminister Mohammad-Javad Zarif soll damit nach Angaben der Nachrichtenagentur ISNA dem Präsidenten in strategisch wichtigen Fragen zur Seite stehen. Zarif galt schon vor seiner Ernennung als Topberater des neuen Präsidenten. Er war von 2013 bis 2021 Chefdiplomat der Islamischen Republik und konnte 2015 als Leiter des iranischen Verhandlerteams das internationale Atomabkommen mit den sechs Weltmächten in Wien abschließen.
Zarif gilt als Befürworter besserer Beziehungen mit dem Westen und eines direkten Dialogs mit den USA. Mit ihm und einem Team aus Diplomaten hofft Pezeshkian, die Atomverhandlungen wieder aufnehmen zu können, damit die für die Wirtschaft lähmenden internationalen Sanktionen enden.
"Die USA erwarten Angriff auf Israel"
Aha.
Der Netanjahu provoziert, die USA dürfen verteidigen.