Die Salzburger SPÖ versucht mit einem jungen Chef den Neustart
SALZBURG. Die Salzburger SPÖ versucht den Neustart. Das Präsidium hat am Freitag den politischen No-Name David Egger einstimmig zum neuen Landesparteichef designiert.
Der 33 Jahre junge Medienfachmann versprach am Nachmittag bei seinem ersten Auftritt vor den Medien, der Partei ein neues Selbstbewusstsein zu verpassen. Egger löst Walter Steidl ab, der sich in den politischen Ruhestand verabschieden wird.
Aus der strahlenden Landeshauptfrau-Partei in den Nuller-Jahren - ausgestattet mit 45 Prozent der Wählerstimmen - ist die Salzburger Sozialdemokratie 2018 auf gerade noch 20 Prozent abgesackt. Walter Steidl, der die Partei nach der Abwahl Gabi Burgstallers 2013 übernommen hatte, kündigte bereits nach der Landtagswahl vor zwei Jahren seinen Abgang an, nun hat er in David Egger endlich einen Nachfolger gefunden. Bei zahlreichen Kandidaten davor hatte er sich einen Korb geholt. Zuletzt standen noch Egger und die Nationalratsabgeordnete Cornelia Ecker hoch im Kurs. Sein Konzept zur Parteiführung sei dem Anforderungsprofil bei der Nachfolgesuche am nächsten gekommen, umschrieb es der Salzburger Vizebürgermeister Bernhard Auinger im APA-Gespräch.
"Es ist Zeit für Neues", versprach der Neo-Parteichef und Vizebürgermeister der Kleinstadt Neumarkt am Wallersee. Diese Funktion wird er auch beibehalten, seine beiden Brotberufe - Content Manager im Red Bull Media House und selbstständiger Moderator - wird er aber vorerst aufgeben. Da er auch auf die Parteipauschale verzichtet, die Steidl erhält, und das Vizebürgermeistereinkommen alleine zum Leben nicht reicht, wird er demnächst den SPÖ-Bundesratssitz annehmen; diesen räumt Michael Wanner, der im Gegenzug für Steidl in den Landtag nachrückt.
"Wichtig, dass ich zu den Menschen komme"
Egger betonte heute, dass es für ihn weder linken noch rechten Flügel in der Partei gebe, "diese Debatten lassen wir hinter uns". Die Partei benötige aber ein neues Selbstbewusstsein. Und Salzburg brauche eine starke SPÖ, weil zuletzt einiges in die falsche Richtung gelaufen sei. Als Beispiel nannte er den für viele Menschen nicht mehr leistbaren Wohnraum. Zudem forderte er ein "wirkliches Investitionspaket" für die Gemeinden und einen Mindestlohn von 1.700 Euro netto.
Wann sich der Neo-Parteichef bei einem Landesparteitag der Wahl stellen wird, ist noch nicht klar und sei von den Corona-Maßnahmen abhängig, vermutlich im Herbst oder im kommenden Frühjahr. Dort wolle er sich auch gleich zum Spitzenkandidaten für die nächste Landtagswahl (voraussichtlich 2023) nominieren lassen.
Egger wird die Landesgeschäftsführung der Partei neu besetzen, einen Kandidaten habe er dafür bereits ins Auge gefasst. Und auch für den Klubvorsitz im Landtag hat er schon jemanden im Visier. In den nächsten Monaten werde er das Auto zu seinem Büro machen, erklärte Egger, und rausfahren zu den Leuten. "Es ist wichtig, dass ich zu den Menschen rauskomme und höre, was ihnen auf der Leber liegt." Dass Egger die letzten Jahre in einem Medienhaus tätig war, war bei seinem ersten Auftritt heute unschwer zu erkennen. Typische Fotoposen - etwa beide Daumen nach oben - wiederholte er heute auffallend oft.
Auch Rendi-Wagner hat nach ihrer Wahl einen Luftsprung gemacht, aber trotzdem am 29. Sept. einen veritablen Bauchfleck hingelegt.
(dieser Kommentar gehört zur Bildunterschrift)
Auch Träumer versuchen an den Nursch zu kommen.
Ich schaue mir seit einiger Zeit beim Fellner die Debatten Cap - Westenthaler an.
Zusätzlich habe ich mir gestern das Interview mit Androsch gegeben.
Mein Gott, zwischen den 'alten' Roten und den heutigen liegen ja ganze Welten.
Die heutigen sind nicht mal mehr ein schwacher Abklatsch der 'Alten'.
Was heißt das?
Sollen wir jetzt FPÖ, DaÖ oder Team Strolche wählen?
Medienfachmann wenigstens, das ist wichtig, wenn das Programm hohl und bedeutungslos ist. Für die SPÖ zählen mittlerweile Inhalte weniger als die Verpackung, also der tägliche Populismus ohne realistischem Umsetzungspotenzial.
Sind sie bei der Schlagzeile gleich runter zum Geifer ablassen?
Wenn sie's gelesen (und voraussetzend auch verstanden) hätten, dass dies z.B. folgende Themen umfasse:
"...Als Beispiel nannte er den für viele Menschen nicht mehr leistbaren Wohnraum. Zudem forderte er ein "wirkliches Investitionspaket" für die Gemeinden und einen Mindestlohn von 1.700 Euro netto."
Besser als die Päm Joy Rendi wird er sicher sein..
Sie dürften einen ihnen vermutlich unbekannten Beissreflex haben.
Hat bei den türkis-schwarz-braunen auch geklappt. Vielleicht funktionierts auch bei der SPÖ.
Politwahn.