KTM: Betriebsrat rechnet nicht mit weiterem Personalabbau
MATTIGHOFEN. Es gebe dafür eine Zusage der Geschäftsführung, sagt KTM-Betriebsrat Friedrich Lackerbauer. Der Start der Produktion soll Mitte März erfolgen - im Ein-Schicht-Betrieb. Das sei bereits seit Weihnachten ausverhandelt und mit dem bestehenden Personal "gut machbar."
Nach der Bekanntgabe der Umstellung auf Ein-Schicht-Betrieb und teilweiser Produktionsverlagerung nach China sowie Indien könnte beim insolventen Innviertler Motorradhersteller KTM weiterer Personalabbau drohen, befürchten Kritiker nach der Hauptversammlung am Montag.
Der langjährige Betriebsrat Friedrich Lackerbauer nimmt dazu im OÖN-Gespräch Stellung. Er ist auch Teil des Aufsichtsrates der KTM AG und war am Montag bei der außerordentlichen Hauptversammlung in Ried dabei. "Wir haben die Zusage der neuen Geschäftsführung, dass nichts mehr im Busch ist und es keine weiteren Kündigungen in größerem Ausmaß gibt", sagt Lackerbauer. Er rechnet damit, dass die Produktion tatsächlich Mitte März wieder anlaufen werde. Die Umstellung auf Ein-Tagesschicht-Betrieb habe man bereits vor Weihnachten verhandelt, damit es weitergehen könne. Diese Maßnahme "hat aber keinen Einfluss auf die Produktion und auch nicht auf den Personalstand".
Auch der neue Aufsichtsratsvorsitzende Stephan Zöchling sei „kein Unbekannter“, mit ihm, bzw. seiner Firma Remus arbeite KTM schon lange zusammen, sagt Lackerbauer. Persönlich gekannt habe er ihn davor nicht, "er war dann auch schnell wieder weg."
Für den Start der Produktion seit laut Lackerbauer außerdem frisches Geld und Kapital nötig, um Rohstoffe bzw. Teile einzukaufen. Die Kapitalerhöhung begrüßt er daher. Mit dem bestehenden Personal seien "vier Bänder mit Tagesschicht in der Produktion gut machbar", man liege damit auch im Jahresplan.
"Stimmung ist positiv"
Was die Gläubigerquote (30 Prozent) betrifft, hofft Lackerbauer bei der entscheidenden Versammlung am 25. Februar auf "die richtige Mehrheitsentscheidung" – und dass der Sanierungsplan angenommen werde. Die Rolle der Banken sieht er kritisch, "da geht es um Rendite". Die Stimmung in der Belegschaft sei "grundsätzlich positiv", der größte Wunsch sei: es solle endlich wieder Ruhe einkehren bei KTM.
Grundsätzlich geht es dem BR so viel als möglich für die von ihm vertretene Belegschaft heraus zu holen.
Zusagen der Geschäftsführung sind nichts wert, wenn die Weiterführung des Betriebes nicht zu finanzieren ist, sprich wenn die Liquidität dazu nicht vorhanden ist.
Die zur HV angereisten (Klein)Aktionäre müssen sich verascht gefühlt haben, als ihnen statt Antworten ein Werbevideo über den jüngsten KTM Triumph bei der Paris Dakar Rally 2025 vorgeführt wurde.
Schlussfolgerung > KTM Motos sind spitze, doch der Markt ist übersättigt. Jeder patriotische OÖer, der ein Gerschtl auf der Seite hat, sollte nun ein KTM Moto Bike für sich, Sohn, Neffen ..... kaufen. Der vormals als Industrieguru gefeierte Herr Pierer sollte auch nur mehr mit einem KTM Moto Bike durch die Lande reiten.
ich glaube es nicht glaube eher das 90% der Belegschaft stand 2024 gehen müssen.
und frage wurden schon 50% der Lagerstände 12.2024 verkauft?
oder Produziert man wieder auf Lager?
In so einem verschuldeten Betrieb weiter zu arbeiten, muss eine schreckliche psychische Anspannung sein!
mittelfristig was anderes suchen.
Auch wenns nicht so einfach ist - schließlich verfolgen diese Strategie wohl viele;
Hoffentlich wird das was, die Zuversicht steigt leicht an!
Einschichtbetrieb also ab März.
Das kann und wird nur eine Übergangslösung sein.
Vielleicht wird noch für einige Zeit eine Standortgarantie medienwirksam verkauft.
Weil ja das Hochziehen der Produktion in Asien auch nicht von jetzt auf gleich geht.
Ob es in 3 Jahren noch eine nennenswerte Produktion in Mattighofen gibt?
Vermutlich: nein.
Also die Produktion in Asien steht sehr schnell. Die sind da sehr effizient, da weniger Bürokratie, und mehr Druck von den Unternehmen.
Zu glauben das eine Verlagerung der Produktion ins Ausland keine Mitarbeiteranpassungen mit sich bringt ist schon sehr blauäugig, wenn nicht weltfremd. Aber dadurch ist wohl ein Teil des Problems entstanden bei KTM.
"Ob es in 3 Jahren noch eine nennenswerte Produktion in Mattighofen gibt?"
bestimmt
ja - vielleicht interessiert sich Palfinger oder so für die Standorte.
Richtig! Da ist besser, gleich was anderes zu suchen!
Das wird im Umkreis von 50km schwierig, da eben viele Firmen an KTM dranhängen. Und es war eben schon ein großer Arbeitgeber. Nicht umsonst Pendler bis in den Bereich Sbg, und Bayern bis Pocking und Passau.
andererseits gibts auch nicht wenige Einpendler - die dieselbe Streckenlänge ZUM Arbeitsplatz in Mattighofen fahren...
hatte ich ja auch angesprochen. Es wird halt der Arbeitsmarkt in der Region mit Arbeitnehmern geflutet in nächster Zeit, da wird es einige geben die "über" bleiben.
Posting war als ergänzung gedacht....
wer 50 km NACH Mattighofen pendelt, wird wohl auch bereit sein, 50 km in die andere Richtung zu pendeln. Wenn nötig.
Also verteilt sich das schon wieder etwas.
Ausverhandelt bringt gar nichts, wenn die Verkaufszahlen bei halbwegs brauchbaren Preisen nicht passen.
Auch Beschäftigungsgarantien gelten nur so lange, wie sich diese finanzieren lassen.
Nach diesem Artikel bin ich mir sicher, dass solche Betriebsräte im Aufsichtsrat für die Belegschaft nichts bringen. Etwas mehr Ahnung, Informationshunger und Geschäftssinn sollte man in dieser Position schon mitbringen.