Drittel der Schüler in Ganztagsschule, kaum in verschränkter Form
WIEN. Österreich ist weiter vorrangig ein Land der Halbtagsschulen. Nur 30,9 Prozent der Kinder an allgemeinbildenden Pflichtschulen bzw. AHS-Unterstufen haben im Schuljahr 2023/24 einen Standort mit schulischer Tagesbetreuung besucht.
Das zeigt die Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage der SPÖ durch Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP). Demnach gab es zuletzt 2.984 Ganztagsschulen, "echte" Ganztagsschulen mit einem Wechsel aus Unterricht, Lern- und Freizeit sogar nur 256. In den vergangenen Jahren wurde in Österreich durchaus Geld für einen Ausbau der ganztägigen Schulen in die Hand genommen und die Zahl der Standorte hat - vor allem bei den Volksschulen - auch langsam aber stetig zugenommen, innerhalb der vergangenen fünf Jahre um 342 Standorte. Bei den "echten" Ganztagsschulen - hier sind auch Schulen erfasst, an denen sich nur in einzelnen Klassen Unterricht, Lern- und Freizeit abwechseln - gab es in dieser Zeit ein Plus von nur 45 Standorten. Der Ausbau ging dabei außerdem fast ausschließlich auf das Konto von Wien, in mehreren Bundesländern (Oberösterreich, Salzburg, Vorarlberg) gibt es nunmehr sogar weniger verschränkte Ganztagsschulen als zuvor.
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Ein Fünftel in OÖ in Tagesbetreuung
Insgesamt waren im vergangenen Schuljahr 227.399 Kinder in einer ganztägigen Volks-, Mittel-, Sonder- und Polytechnischen Schule bzw. AHS-Unterstufe. 54.503 davon waren in einer verschränkten Ganztagsschule, davon wiederum mehr als zwei Drittel in Wien. Für die kommenden Jahre rechnen einige Bundesländer bei den Ganztagsschulen mit einer Steigung der Betreuungsquote, in Tirol geht man bis 2026/27 von einem Plus von 15 Prozent gegenüber dem vergangenen Schuljahr aus. Salzburg erwartet Zuwächse von 10, Niederösterreich von 8 und Wien von 7 Prozent. Die Ausgangslage ist dabei allerdings recht unterschiedlich: So hat in Wien im Schuljahr 2023/24 bereits die Hälfte der Sechs- bis 15-Jährigen eine schulische Tagesbetreuung besucht, in Vorarlberg 41 Prozent und im Burgenland gut ein Drittel. In Niederösterreich, Salzburg, Kärnten und der Steiermark war es nur etwa ein Viertel der Kinder, in Oberösterreich ein Fünftel und in Tirol jedes sechste Kind.
"Fahrlässigerweise kaum ausgebaut"
Für die SPÖ zeigt die Anfragebeantwortung, dass "echte" Ganztagsschulen in den vergangenen Jahren "fahrlässigerweise kaum ausgebaut" wurden. Dabei wäre aus Sicht der Partei eine echte Ganztagsschule mit einem kostenfreien und gesunden warmen Mittagessen überall wünschenswert. Immerhin sei es die optimale Schulform, um die Talente der Kinder zu fördern und Eltern, insbesondere Mütter, zu entlasten. "Wenn der Ausbau jedoch so schleppend wie bisher vonstatten geht, dann wird die Dysfunktionalität in unserem Bildungssystem nur verlängert", kritisierte SPÖ-Vizechefin und Frauen-Bundesvorsitzende Eva-Maria Holzleitner in einer Stellungnahme gegenüber der APA.
"Nur 30,9 Prozent der Kinder an allgemeinbildenden Pflichtschulen bzw. AHS-Unterstufen haben im Schuljahr 2023/24 einen Standort mit schulischer Tagesbetreuung besucht."
Was ist so schlimm daran??
Für die Anbieter von Nachhilfeunterricht ist es sogar positiv.
Kostenloses Essen in der Schule: die SPÖ versteht nicht die Komplexität und die Gesamtkosten, welche damit verbunden sind. Sobald etwas gratis ist, gibt es nur mehr Nörgler und ein massives Anspruchsdenken, nichts ist dann gut genug.
Dann noch die vielen unterschiedlichen Anforderungen durch Kulturkreise und Unverträglichkeiten.
Im Grunde ist vieles wünschenswert, aber in der Praxis verzichtet man besser darauf.
Ob die Babler-SPÖ diese vielen Forderungen nur aus Berechnung und billigem Populismus heraus aufstellt oder aufgrund völliger Weltfremdheit, macht eigentlich keinen Unterschied: sie wirkt unreif und ist als Spaßpartei nicht mehr wählbar.
das Schulsystem ist marode es fehlt an Geld Personal intakten Gebäuden
da kann ein Minister alles noch so schönreden die Realität ist eben anders
Ganztsgesschulen ja, aber kein Zwang. Es gibt Familien, die ihre Kinder nicht als Belastung sehen.
Man muss sein Kind nicht als Belastung sehen um es auf eine Ganztagesschule zu geben. Wenn man weit weg von den Großeltern wohnt, und/oder möchte dass das Kind gut unterstützt wird ist eine Ganztagesschule sehr sinnvoll. Und man muss es sich auch leisten können dass nur ein Elternteil arbeitet. Oder einen Beruf haben bei dem man um 12.00 Uhr heim gehen kann. Ist nicht jeder im Büro oder Verkauf. Außerdem fällt das Thema Hausübung weg, man kann die gemeinsame Zeit
also anders nutzen. Lernen für Schularbeiten bleibt, aber auch da wird schon etwas in der Schule erledigt.
Es ist eine Frage der Einstellung: Wer ist für den Bildungserfolg der Kinder verantwortlich: die Schule oder die Eltern?