Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Nationalrat: Wahlkampftöne statt Weihnachtsfrieden

Von OÖN, 14. Dezember 2023, 01:35 Uhr
Nationalrat: Wahlkampftöne statt Weihnachtsfrieden
Schwarz-grüne Verteidigungslinie: Brunner/Rauch Bild: APA/EVA MANHART

WIEN. Gesundheitsreform wurde als erster großer Brocken zum Jahresfinale heftig debattiert und von der Koalition beschlossen

Der Nationalrat hat bis Freitag ein dichtes Restprogramm zum Jahresabschluss zu erledigen. Der Höhepunkt am Mittwoch war der Beschluss der Gesundheitsreform. Die Debatte dazu klang schon stark nach Wahlkampf.

Das begann mit einem Antrag der SPÖ, der den Rechtsanspruch auf einen Facharzttermin binnen 14 Tagen fordert. Ein Ansinnen, das auch innerhalb der Opposition umstritten war. Für Neos-Gesundheitssprecherin Fiona Fiedler (Neos) ist eine Garantie nutzlos, wenn der Facharzt keine Termine hat. Ihr FP-Kollege Gerhard Kaniak wies die Idee als teuer und bürokratisch zurück.

Noch barschere Worte ("Ein Griff ins Klo") fand Kaniak für die von Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) und Finanzminister Magnus Brunner (VP) vorgelegte Gesundheitsreform. SP-Klubchef Philip Kucher monierte, dass es die von der schwarz-blauen Vorgängerregierung bei der Kassenreform versprochene Patientenmilliarde noch immer nicht gebe.

Nationalrat: Wahlkampftöne statt Weihnachtsfrieden
Roter Angreifer Kucher Bild: APA/EVA MANHART

Die Koalitionäre sahen hingegen Historisches vollbracht. Der Deal mit Ländern und Sozialversicherung spüle in den kommenden fünf Jahren 14 Milliarden Euro für Gesundheit und Pflege ins System. Damit sollen hunderte neue Kassenstellen geschaffen werden, Strukturreformen in den Spitälern sowie ein verbessertes digitales Angebot finanziert werden. Beim Aufbau des Stellenplans verliert die Ärztekammer ihr Vetorecht.

In der Pflege wird der jährliche Fonds auf 1,1 Milliarden Euro verdoppelt. Ein Großteil soll in die Gehaltsaufbesserung und Ausbildung von Pflegekräften fließen. Rauch sah insgesamt 80 Prozent seiner Ziele erreicht, das seien "noch immer 100 Prozent mehr, als die früheren Minister erreicht haben".

Breitere Zustimmung fand danach die Nulllohnrunde für Spitzenpolitiker, die nur von der FPÖ abgelehnt wurde. Demnach werden 2024 die Bezüge des Bundespräsidenten, der Regierungsmitglieder, der Nationalratspräsidenten, der Klubobleute, der Rechnungshofpräsidentin und der Volksanwälte nicht erhöht. Mandatare des Nationalrats und des Bundesrats erhalten die halbe Inflationsanpassung von 4,85 Prozent.

Nationalrat: Wahlkampftöne statt Weihnachtsfrieden
Blauer Angreifer Kickl Bild: APA/EVA MANHART

FP-Chef Herbert Kickl forderte die Ausdehnung der Nulllohnrunde auf die Spitzen der Landespolitik. Dass sich in den schwarz-blau regierten Ländern Salzburg, Niederösterreich und Oberösterreich auch seine Parteifreunde gegen diesen Verzicht ausgesprochen haben, erklärte Kickl so: "Wir sind in allen drei Regierungen der kleinere Partner" und "die ÖVP war nicht zu bewegen".

Restprogramm

Der Beschluss des bis 2028 gültigen Finanzausgleichs samt Zukunftsfonds steht heute auf der Liste ganz oben. Fixiert wird auch die Reform der Spendenabsetzbarkeit. Der Freitag bringt zum Jahresabschluss eine Novellierung des Verbotsgesetzes. Eine Reform der Elternschaft bringt gleichgeschlechtlichen Partnern mehr Rechte. Bis zuletzt offen war, ob ein Verbot von Gasheizungen im Neubau die notwendige Zweidrittelmehrheit erhält.

mehr aus Innenpolitik

Was Wahlen die Gemeinden kosten

Was Schwarz-Grün gelang und was nicht

Nationalratswahl: Der große Schlagabtausch in Salzburg

So wählt man richtig: Die einzelnen Schritte für Brief- und Wahlkartenwahl erklärt

Interessieren Sie sich für dieses Thema?

Mit einem Klick auf das “Merken”-Symbol fügen Sie ein Thema zu Ihrer Merkliste hinzu. Klicken Sie auf den Begriff, um alle Artikel zu einem Thema zu sehen.

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

2  Kommentare
2  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Maxi-milian (733 Kommentare)
am 14.12.2023 10:44

"Ein Griff ins Klo"
Kaniak als FPÖ-Gesundheitssprecher und Gesundheitsminister Rauch werden wohl keine Freunde mehr. Das könnte sich wahrscheinlich nur ändern, wenn Rauch den Gebietsschutz der Apotheken auf die privaten Gesundheitszentren erweitert.
Die FPÖ sollte sich überlegen, wie sich der Einsatz für den „kleinen Mann“ mit massiven privaten Interessen eines Gesundheitssprechers vereinbaren lässt. Eine Lösung im Sinne des „kleinen Mannes“ ist äußerst unwahrscheinlich.

lädt ...
melden
antworten
Peter2012 (6.591 Kommentare)
am 14.12.2023 06:39

Während dort die Politiker im nächsten Jahr um ca. 7.000 Euro mehr verdienen, die Energieunternehmen fleißig Geld kassieren, hat die Bevölkerung nächstes Jahr mit mehr als 10% Betriebskosten zu kämpfen, hat schwache Lohnabschlüsse bekommen, hat mit der CO2-Bepreisung zu kämpfen, muss die Senkung des Strompreisdeckel von 40 Cent auf 25 Cent hinnehmen.

So erhält man nicht die Kaufkraft, steigert schon gar nicht die Kaufkraft, so wird eher die Wirtschaft ruiniert!!!
Düstere Aussichten auf 2024!!!

lädt ...
melden
antworten
Aktuelle Meldungen