FH Oberösterreich will mit neuer Strategie Profil schärfen
LINZ. Zu viele Studiengänge, rückläufige Studierendenzahl als Herausforderung für neue Geschäftsführung
Inhaltlich nachschärfen, zum Teil durch Weglassen, das Profil schärfen und dabei die Veränderung in der Demografie berücksichtigen. Das ist die Erwartung von Landesrat Markus Achleitner an das neue Leitungsduo der Fachhochschule Oberösterreich, Michael Rabl und Isolde Perndl. Die beiden haben mit Monatsbeginn die Geschäftsführung von Langzeit-Chef Gerald Reisinger übernommen, die OÖN berichteten über den Wechsel.
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Wie sich die FH Oberösterreich in Zukunft aufstellen wird, werde in einem großen Strategieprozess bis Mitte 2025 erarbeitet, kündigte Rabl gestern bei einem ersten Medienauftritt an. Diese Strategie solle dann die Leitlinien bis 2040 darstellen.
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Herausgestrichen wurde die hohe Forschungsorientierung, die als Innovationsmotor erhalten bleiben solle, so Achleitner.
Die FH Oberösterreich (mit Standorten in Wels, Hagenberg, Steyr und Linz) ist in den 30 Jahren ihres Bestehens auf 72 Studiengänge angewachsen. Im jüngsten Studienjahr gab es 1800 Absolventen, seit der Gründung wurden mehr als 28.000 Absolventen gezählt. In einigen wenigen Studiengängen bestätigt Rabl als wissenschaftlicher Leiter eine Bewerberanzahl im einstelligen Bereich. "Jeder Studiengang ist gegründet worden, weil Bedarf angemeldet wurde", sagt Rabl. Wie viele Studiengänge langfristig angeboten werden, ist offen. Eine Größenordnung, auf welche Anzahl an Studierenden die Organisation sich ausrichten soll, nannte Achleitner auf Nachfrage nicht.
Die Zahl der Studierenden ist seit mehreren Jahren rückläufig. Zuletzt gab es knapp 5500, wobei es die Herausforderung gab, die angebotenen Plätze zu füllen. Rabl weist darauf hin, dass sieben von zehn Maturanten aus Oberösterreich ihr Studium in Wien starten. Der FH Oberösterreich sei es gelungen, ausländische Studenten anzusprechen. In der FH Wels sei ein Viertel der Studierenden aus dem Ausland. Um die Nicht-Deutschsprachigen für den heimischen Arbeitsmarkt zu gewinnen, sollen diese forciert Deutsch lernen.
Isolde Perndl, die als kaufmännische Geschäftsführerin für die Organisation und die Immobilien der FH verantwortlich ist, wird sich Zeit nehmen, bevor sie die nächsten Immobilienprojekte in Angriff nimmt. Es gelte zu analysieren, wie sich der Platzbedarf entwickeln werde.
Wie berichtet, gibt es größere Umgestaltungspläne in Hagenberg mit einem Investitionsvolumen von 20 bis 30 Millionen Euro. Perndl verweist darauf, dass zuerst klar sein müsse, ob man etwa mehr Videoräume und weniger Hörsäle brauche, oder welche Rahmenbedingungen geschaffen werden müssten, um konzentriert arbeiten zu können – Stichwort Klimaanlagen.
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