Kroos: "Wir waren sehr nah dran - umso bitterer ist es"
STUTTGART. In der 119. Minute riss der Spanier Merino Deutschland mit dem 2:1 aus allen Träumen
Das Buch vom „Sommermärchen 2.0“ hat sich nach dem fünften Kapitel höchst dramatisch geschlossen, der Traum vom „Europameistertitel dahoam“ ist ausgeträumt. Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft hat sich im Viertelfinale verabschiedet, die 1:2-(0:0, 1:1)-Niederlage nach Verlängerung vor 54.000 Fans in Stuttgart beendet auch die großartige Karriere des Real-Madrid-Stars Toni Kroos, der sich mit 34 Trophäen 34-jährig in den Ruhestand verabschiedet.
Die Highlights der Partie:
Die Entscheidung fiel in der 119. Minute – also unmittelbar vor dem verhinderten Showdown namens Elfmeterschießen. Antonio Rüdiger hatte den eingewechselten Mikel Merino (Marktwert 50 Millionen Euro) aus den Augen verloren, der 28-jährige Einwechselspieler von Real Sociedad stahl sich davon und versenkte den Flankenball von Dani Olmo per Kopf unhaltbar für DFB-Goalie Manuel Neuer zum Endstand. Nicht ohne Nebengeräusche. Denn die Deutschen hätten die „Furia Roja“, gegen die sie zuletzt 1988 – also vor 36 langen Jahren – gewannen, in die Knie zwingen können.
An Chancen mangelte es nicht, im Kreuzfeuer der Kritik steht der englische Referee Anthony Taylor, der beim Stand von 1:1 – für viele überraschend – in der 106. Minute keinen Penalty verhängte. Und das, obwohl Marc Cucurella den Schuss von Jamal Musiala mit der Hand blockte. In diesem Fall lag durchaus eine Körperverbreiterung vor, die einen Pfiff gerechtfertigt hätte. Doch auch der VAR griff nicht ein.
„Im Moment sind wir traurig“
„Wir haben alles reingelegt, waren sehr nah dran. Umso bitterer ist es“, sagte Kroos: „Wir hatten ein großes Ziel, das wir erreichen wollten. Wir haben ein gutes Turnier gespielt, da dürfen wir stolz sein. Wir dürfen den Anspruch haben, in Zukunft besser zu werden. Aber im Moment sind wir traurig.“
Es war von der ersten Sekunde an ein intensiver Schlagabtausch mit einer Schlüsselszene in der 4. Minute: Kroos nahm mit einem rüden Einsteigen 80-Millionen-Mann Pedri (FC Barcelona), dem er auf den Fuß stieg und ihn dann noch unsanft zu Fall brachte, aus dem Spiel. Für den 21-Jährigen, der mit bandagiertem rechten Knie maßlos enttäuscht auf der Bank Platz nahm, war das Match vorbei und die Bühne frei für Leipzig-Legionär Olmo, der zum Super-Joker avancieren sollte.
Der Offensivmann versenkte in der 51. Minute den Ball aus vollem Lauf – zuvor blendend und höchst intelligent bedient vom 16-jährigen Toptalent Lamine Yamal – im Netz. Manchmal werden auch unfreiwillig Helden geboren. Pedris Leid war Olmos Freud.
Bis zur 70. Minute schien Spanien alles im Griff zu haben, doch dann beschränkte sich das Team von Luis de la Fuente zu sehr auf Ergebnisverwaltung und ließ die Deutschen kommen. Das sollte sich fast rächen. Mit der erhöhten Schlagzahl des DFB kamen die Möglichkeiten, wobei Niclas Füllkrug irgendwie zur tragischen Figur wurde. In der 77. Minute traf der Dortmund-Angreifer die Stange – und mit der letzten Offensivaktion der Partie in der 123. per Kopf das Tor nicht. Das hätte das 2:2 sein können. War es aber nicht.
Trotzdem zwang Deutschland die Iberer zu Überstunden. Der unbändige Einsatz und die Hartnäckigkeit wurden belohnt.
Wieder hatte ein „Joker“ Grund zum zwischenzeitlichen Jubel. Florian Wirtz zog nach Lufthoheit von Joshua Kimmich instinktiv ab und traf in der 89. Minute zum 1:1. Verlängerung. Der Rest ist bekannt. Deutschland sagt Adieu.
Der Schiedsrichter war eine Katastrophe. Fouls nicht geahndet oder völlig übertrieben reagiert. Elfmeter nicht gegen der klar einer wahr. Schade für die deutschen aber wieder mal ein Beweis daß diese VR Geschichten nichts bringen. Und der Schiedsrichter dürfte nichtmal Kreisliga pfeifen
Der Elfmeter wäre zu geben gewesen.
Andererseits kann der Herr Kroos froh sein, daß er überhaupt so lange spielen durfte. Nach zehn Minuten hätte er für seine dreckigen Fouls vom Platz gestellt werden müssen.
Der Schiedsrichter hat überhaupt nicht richtig gepfiffen. Für beide Seiten nicht.
👍
nah dran und trotzdem verloren - wie die Österreicher.