Weißhaidinger ins Diskus-EM-Finale - Dadic disqualifiziert
Lukas Weißhaidinger hat die Pflicht locker erfüllt und sich für das Finale im Diskuswurf bei den Leichtathletik-Europameisterschaften in München qualifiziert.
Der Oberösterreicher war am Mittwoch Fünfter im Vorkampf, um Medaillen geht es am Freitag (20.20 Uhr). Ivona Dadic war unterwegs zu einem Topplatz im Siebenkampf, wurde über 200 m aber disqualifiziert. Niklas Strohmayer-Dangl und Lena Pressler landeten über 400 m Hürden jeweils an der 30. Stelle.
In der Diskus-Quali schafften Weltmeister Kristjan Ceh aus Slowenien (69,06/EM-Rekord), Olympiasieger Daniel Stahl aus Schweden (66,39) und Titelverteidiger Andrius Gudzius aus Litauen (66,70) die bei 66 m angesetzte Direktqualifikation im ersten Versuch. Weißhaidinger begann mit 62,27 m und legte 65,48 nach, dabei beließ er es dann auch, nahm den dritten Versuch nicht mehr wahr. 65,48 lieferte in seinem ersten Versuch auch der Litauer Mykolas Alekna ab, war damit Vierter.
"Ein Pferd springt nur so hoch, wie es muss", sagte der Olympiadritte Weißhaidinger nach dem gelungenen Auftakt in die EM. Er habe solide Würfe gemacht, das passe. Nicht nur der Fanclub war im Stadion, sondern auch zahlreiche weitere Österreicher. "Von allen Seiten haben sie 'gemma Luki' geschrien. Da habe ich mir gedacht, wie viele sind denn jetzt da? Ich war ein bisserl überrascht, habe vor dem Ring kurz gewartet und meine Nerven beruhigt. Ich war doch ein bisserl nervös."
Aus Eugene reiste Weißhaidinger mit dem enttäuschenden zehnten WM-Rang ab. "Letztlich waren es Kleinigkeiten, die gilt es besser zu machen. Ich werde Freitag in den Ring gehen und an zwei, drei Eckpunkte denken. Beim Abwurf muss ich sowieso hundert Prozent geben." Gegen die Hitze war er mit Kühlwesten und Pads gerüstet. Auf ihn wartete später noch das Eisbad und ein kurzes Treffen mit den Fans. Für Freitag ist Regen angesagt. Auf das sind Weißhaidinger und Trainer Gregor Högler eingestellt.
Dadic disqualifiziert
Die 28-jährige Dadic gewann ihren Lauf über 100 m Hürden in der Saisonbestzeit (SB) von 13,70 Sek. und stellte auch im Hochsprung mit 1,77 m eine SB auf. Im Kugelstoßen kam sie auf 14,31 m, ehe die Disqualifikation über die 200 m wegen Übertretens der Bahn erfolgte. Bitter für die EM-Dritte von 2016, nach der Absage für die WM hatte sie das Augenmerk auf die EM gelegt und einen guten ersten Tag abgeliefert. Souveräne Gesamtbeste war die belgische Olympiasiegerin Nafissatou Thiam mit 4.063 Punkten.
- "Das ist einfach willkürlich" - Unverständnis über Disqualifikation von Ivona Dadic
Debütant und Quereinsteiger Strohmayer-Dangl wurde in seinem Vorlauf in 51,21 Vierter, nur die ersten drei stiegen direkt auf. Gesamt landete der Ex-Fußballer aus dem Burgenland damit an der 30. Stelle. "Heute haben mich die letzten fünfzig Meter auch nicht mehr gerettet. Es ist bitter, es ist schade. Ich bin schon ein bisserl enttäuscht." Die 50,85 des Drittplatzierten "habe ich eigentlich konstant drauf oder eigentlich deutlich mehr", sagte der 20-Jährige, der seine persönliche Bestleistung (PB) heuer auf 50,62 gedrückt hatte.
Für kommende Großereignisse habe er aber Erfahrung gesammelt. "Dass ich nach zwei Jahren Leichtathletik-Training hier stehen darf, ist eh schon ein Riesenerfolg. Ich muss zufrieden sein, aber ich weiß, was drinnen ist und ich kann mir gute Ziele setzen." Lena Pressler absolvierte die Stadionrunde über die Hürden in 57,33 Sek., es war die zweitbeste Karrierezeit nach der PB von 56,73. "Wir haben etwas anderes probiert. Im Wechsel von vier auf fünf habe ich ein bisserl zu viel rausgenommen, aber ich habe am Schluss noch aufgeholt. Es war ein gutes Rennen." Die 21-jährige Niederösterreicherin wird in München auch noch mit der 4 x 100-m-Staffel antreten.
Ein Diskuswerfer das Aushängeschild der österreichischen Leichtathletik, etwas armselig.
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