Auch Ofner scheiterte nach Fünfsatz-Marathon
Nach Dominic Thiem musste auch Österreichs zweiter Vertreter bei den Australian Open früh die Segel streichen
Am Montag musste sich Dominic Thiem dem Kanadier Felix Auger-Aliassime nach einem Fünfsatz-Krimi beugen, gestern erwischte es in der ersten Runde der Australian Open auch Sebastian Ofner. Der Weltranglisten-37. unterlag bei seiner Premiere im Hauptbewerb des ersten Tennis-Grand-Slam-Turniers des Jahres Lokalmatador Thanasi Kokkinakis nach 4:18 Stunden knapp mit 6:7 (1), 6:2, 7:6 (4), 1:6, 8:10.
Ofner war zuvor fünfmal in der Qualifikation von Melbourne gescheitert. Diesmal war der 27-Jährige aufgrund seines Vorstoßes im Ranking fix für Runde eins qualifiziert. Deshalb war er am Papier auch als Favorit in die erste Begegnung mit der Nummer 80 der Welt gegangen, konnte dem aber in der John Cain Arena knapp nicht gerecht werden. Ein paar Punkte gaben den Ausschlag. "Wenn es noch einmal so wäre, würde ich mir vielleicht ein bisschen mehr trauen, vor allem im Champions-Tiebreak eine Spur aggressiver spielen", sagte Ofner. Viel vorzuwerfen hatte er sich nicht. Kokkinakis habe vor allem unglaublich serviert. "Es war so schwierig, er hat mir so wenig Angriffsfläche bei seinem Service gegeben", sagte der Steirer. Am Ende gab es den für die Fans richtigen Sieger. "Es war ein echter Kampf. Er ist ein sehr guter Spieler, mit einer Menge Power in seinen Schlägen. Er hat gezeigt, warum er die Nummer 37 der Welt ist", lobte Kokkinakis den Verlierer.
Zu Ende ist das Turnier für Ofner, der seinen nächsten Einzel-Einsatz nun im Davis Cup gegen Irland (2. bis 4. Februar) haben wird, aber noch nicht, da er mit dem Franzosen Alexandre Müller Doppel spielt. In dem Bewerb versuchen auch Alexander Erler/Lucas Miedler ihr Glück. Bereits das Aus in Runde eins kam gestern für Sam Weissborn mit seinem monegassischen Partner Romain Arneodo.
Umstrittene Botschafter-Rolle
Der in Melbourne fehlende Rafael Nadal ist neuer Botschafter des saudi-arabischen Tennisverbands. Die Rolle des 22-fachen Grand-Slam-Siegers sieht vor, dass der Spanier jährlich Zeit im Königreich verbringen wird, um Kinder zu trainieren und das Interesse am Sport zu steigern. Auch eine Trainingsakademie sei geplant, teilte der Verband mit. "Überall, wo man in Saudi-Arabien hinschaut, sieht man Wachstum und Fortschritt. Ich freue mich, ein Teil davon zu sein", sagte Nadal.
Die ATP Tour der Männer hatte im vergangenen August bekannt gegeben, dass die Next Gen Finals für U21-Spieler bis 2027 in Dschidda stattfinden werden. Die Frauen-Tour WTA könnte ihre Finals ebenfalls künftig in Saudi-Arabien austragen, derzeit werden Gespräche geführt. Allerdings betonte der WTA-Vorsitzende Steve Simon, dass das Land als Austragungsort "große Probleme" aufwerfe. Das sieht auch die Weltranglistenerste Iga Swiatek so. Über Nadals Entscheidung habe sie nicht Bescheid gewusst. "Anscheinend ist der Männersport schon in Saudi-Arabien angekommen. Ich weiß nicht, ob das eine gute Entscheidung ist oder nicht", sagte die Polin.
Australian Open (Grand Slam, 52,95 Mio. Euro, Hart): Männer, 1. Runde: Kokkinakis (Aus) – Ofner (Ö) 7:6 (1), 2:6, 6:7 (4), 6:1, 10:8, Rune (Den/8) – Nishioka (Jpn) 6:2, 4:6, 7:6 (3), 6:4, Ruud (Nor/11) – Ramos-Vinolas (Sp) 6:1, 6:3, 6:1, Dimitrow (Bul/13) – Fucsovics (Ung) 4:6, 6:3, 7:6 (1), 6:2, Paul (USA/14) – Barrere (Fra) 6:2, 6:3, 6:3; Doppel: Bolelli/Vavassori (It) – Arneodo/Weissborn (Mon/Ö) 3:6, 6:3, 7:6 (7); Frauen, 1. Runde: Swiatek (Pol/1) – Kenin (USA) 7:6 (2), 6:2, Rybakina (Kaz/3) – Pliskova (Tch) 7:6 (6), 6:4, Ostapenko (Lat/11) – Birrell (Aus) 7:6 (5), 6:1, Zheng (Chn/12) – Krueger (USA) 3:6, 6:2, 6:3.
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