Dominic Thiem über seinen nächsten Gegner: „Ein Kandidat für die Top Ten“
ESTORIL. Insgesamt vier Zweitrunden-Teilnahmen in einer Woche auf der ATP- und WTA-Tour haben in Österreichs Tennis Seltenheitswert. Darunter ist auch Dominic Thiem.
Bei den Frauen gelang das Julia Grabher in Charleston und Sinja Kraus in Bogota, bei den Männern Dominic Thiem und Jurij Rodionov jeweils in Estoril. Klar hat sich Thiem in einem Österreicher-Duell durchgesetzt, das 3:6,6:3,6:4 gegen Sebastian Ofner ließ den 29-Jährigen aber jedenfalls wieder einmal jubeln.
Thiems nächste Aufgabe dürfte knifflig werden. Am Donnerstag wartet mit Ben Shelton ein interessanter US-Amerikaner. Im Jänner war er überhaupt erstmals ins Ausland gereist und erreichte bei den Australian Open - bei einer für ihn freilich nicht unglücklich gelaufenen Auslosung - prompt das Viertelfinale.
Im Ranking ging es dadurch auf Rang 44 und mittlerweile steht der 20-Jährige als 39. bereits unter den Top 40. Damit rangiert Shelton 72. Plätze vor Thiem, für den es um seine ersten beiden en-suite-Siege nach dem Halbfinale im Oktober in Antwerpen geht.
Ein Senkrechtstarter
"Ich freue ich darauf", sagte Thiem im Ausblick auf sein Achtelfinale. Shelton sei eines der ganz großen Nachwuchs-Talente, wobei man Nachwuchs angesichts seines guten Rankings aber eigentlich gar nicht mehr sagen könne.
Der Youngster wird u.a. von seinem Vater und Ex-Profi Bryan Shelton gecoacht, erst im Juni 2022 hat der Sprössling erstmals die Top 500 geknackt. Im August ging es in die Top 200 und im November war Shelton erstmals Top-100-Spieler. Thiem: "Er ist sicher ein Kandidat für die Top Ten."
Der Senkrechtstarter ist überhaupt erstmals in Europa und spielt in Estoril sein allererstes Profi-Turnier auf rotem Sand. Bisher hat sich Shelton vorwiegend auf Hartplatz bewegt. Mit einem 7:5,7:5 in Runde eins gegen den Franzosen Constant Lestienne ging die Premiere schon einmal gut vorüber. "Ich werde versuchen, meine Erfahrung auf Sand auszuspielen", wusste Thiem, wo er im ersten Duell mit dem als Nummer acht gesetzten Linkshänder Shelton ansetzen will.
„Wichtig für das Selbstvertrauen“
Der Sieg gegen Ofner sei für ihn ein wichtiger und schöner gewesen, da der Steirer in den vergangenen Wochen sehr, sehr gut gespielt habe. "Er ist sehr gut in Form. Das ist wichtig, auch für das Selbstvertrauen. Jeder Sieg - zur Zeit überhaupt - bringt etwas. Das war ein kleiner Schritt in die richtige Richtung. Mir ist vorgekommen, dass Vorhand und Rückhand ein gutes Tempo und einen guten Spin gehabt haben und auch dass der Aufschlag echt in Ordnung war."
Rodionov landete mit einem 3:6,6:1,6:4 über den Spanier Albert Ramos-Vinolas ebenfalls einen Comeback-Sieg. Der 23-Jährige bleibt damit Thiem im Rennen um Österreichs Nummer-1-Status auf den Fersen.
Nach zuletzt Challenger-Titel in Biel und -Halbfinale in Lille möchte der Niederösterreicher nun gegen den 23-jährigen Serben Miomir Kecmanovic auch auf der ATP-Tour weiter anschreiben. Den bisher einzigen Vergleich mit dem Weltranglisten-40. verlor Rodionov 2018 bei einem China-Challenger.
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