Tennis in Kitzbühel: Zwei Rückzieher mit Folgen
KITZBÜHEL. Für den Sandplatzklassiker sagten gestern mit Ruud und Berrettini die Nummer eins und zwei des Turniers ab, doch in Tirol überwiegt die Vorfreude auf wiedererstarkten Dominic Thiem,
"Ein bitterer Tag für uns. Die Absagen tun extrem weh." Alexander Antonitsch machte gestern als Turnierdirektor des Generali Open in Kitzbühel ein Wellenbad der Gefühle durch. Erst gesellten sich mit Gerald Melzer und Sebastian Ofner über die Qualifikation zwei weitere Österreicher zum wiedererstarkten Dominic Thiem, Jurij Rodionov und Filip Misolic in den heute startenden Hauptbewerb des Sandplatz-Tennisklassikers dazu. Doch dann trudelten wenig später die Hiobsbotschaften ein. Der Norweger Casper Ruud und der Italiener Matteo Berrettini, die Nummer eins und zwei des Turniers, sagten aus medizinischen Gründen ab.
In Gstaad gestern merkte man noch nichts davon. French-Open-Finalist Ruud rang da Berrettini im Finale nach 2:33 Stunden mit 4:6, 7:6 (4), 6:2 nieder und verteidigte seinen Titel aus dem Vorjahr. "Er hat in dieser Woche zu viele Schmerzmittel einnehmen müssen. Ohne Pause würden sich die Schulterprobleme verschlimmern", teils Ruuds Vater Casper den Kitzbühel-Organisatoren mit. Danach blies auch noch Berrettini wegen Übermüdungserscheinungen seine Tirol-Reise ab.
Der Italiener, erst kürzlich von Corona genesen, hatte im Halbfinale am Samstag den Lauf von Thiem mit einem 6:1, 6:4 beendet. Für den Niederösterreicher dennoch eine wichtige Erfahrung. "Es war eine sehr, sehr positive Woche. Ich habe das erste Mal gegen einen Gegner mit einer aggressiven Spielweise gespielt, wo es schwierig ist, den ersten Aufschlag zurückzubringen, wo ich dauerhaft unter Druck bin. Da habe ich mir sehr schwer getan. Aber ich sollte mich von dieser Niederlage nicht rausbringen lassen", sagte Thiem. Vor allem, wo nun das Heimturnier ansteht.
Nun "Lucky Looser" als Gegner
Die beiden gewichtigen Absagen hatten vorerst Auswirkungen auf den Turnierraster, bei dem nun der Spanier Albert Ramos Vinolas der Topgesetzte ist. Thiem trifft am Dienstag (19.30 Uhr, live auf ServusTV) auf "Lucky Loser" Alexander Shevchenko. Davor war eigentlich der französische Routinier Richard Gasquet zugelost worden, der nun stattdessen mit Ofner Vorlieb nehmen darf.
Der 21-jährige Russe Shevchenko ist im Ranking derzeit auf Platz 160 zu finden. Thiem ist der Gegner im Moment aber ohnehin egal. "Ich weiß, dass ich für das heimische Publikum eine gute Leistung abrufen kann. Ich komme meinem Top-Level näher, und hoffentlich schaffe ich zu Hause einen weiteren Schritt." Für das Turnier selbst wäre dieser ebenfalls wichtig. "Dominic ist ganz klar unser Zugpferd. Die meisten Fans kommen wegen ihm. Wir hoffen, dass er ganz weit kommt diese Woche", sagt Antonitsch.
Zwei Österreicher bereits heute
Rodionov und Misolic eröffnen den Österreicher-Reigen heute. Der 20-jährige Misolic, heuer bereits Gewinner des Challengers in Zagreb, trifft im zweiten Match nach 11 Uhr auf Daniel Dutra da Silva (Bra). Im Anschluss spielt Rodionov, der Sieger des Challengers in Mauthausen im Mai, gegen Qualifikant Hernan Casanova (Arg) um das Weiterkommen.
Starker Nachwuchs
Österreichs Tennis-Nachwuchs zeigt derzeit ebenfalls auf. Joel Schwärzler gewann gestern bei der Nachwuchs-EM in Prerov (Tch) Gold in der U16-Kategorie. Der von ÖTV-Sportdirektor Jürgen Melzer gecoachte Vorarlberger ließ dem topgesetzten Spanier Martin Landaluce beim 6:4, 6:4 keine Chance.
Neu in Kitzbühel ist heuer ein U14-Bewerb. In diesem rittern sechs internationale Youngsters um 20.000 Euro Sieger-Preisgeld. Mit von der Partie ist auch Maximilian Heidlmair vom Askö TC Wels.
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Nicht unerwähnt sollte bleiben , dass Günter Bresnik der Trainer von A. Shevchenko ist, und Thiem und der Russe jahrelang Trainingspartner in der Südstadt waren , beide kennen sich gut, angeblich soll sogar Bresnik in der Box des Russen sitzen, ist ja nett.
Trotzdem dürfte Domi keine Schwierigkeiten haben weiterzukommen, da er auf einem anderen Level spielt, und außerdem währe Shevchenko schon in Kitzbühl ausgeschieden gewesen, nur der LL Status hat ihm gerettet, wegen der Absagen ist er nachgerückt .