Fünfter Sieg in Folge: Black Wings begeisterten gegen den Rekordmeister
Die Linzer Eishockeycracks zwangen den KAC mit 5:3 in die Knie und stürmten auf den zweiten Tabellenplatz
Was für ein Spiel, was für ein Sieg: Die Steinbach Black Wings sind drauf und dran, die Begeisterung in der (einstigen) Eishockey-Hochburg Linz neu zu entfachen. Die Oberösterreicher stürmten mit Leidenschaft, Spielwitz und auch der nötigen Effizienz zum 5:3-(2:1, 1:1, 2:1)-Sieg über den KAC und durften sich danach sogar ein paar Minuten über die Tabellenführung freuen.
Weil der HC Bozen Südtirol die „Wölfe“ aus dem Pustertal kurz darauf ebenfalls 5:3 besiegen sollte, steht vorerst Platz zwei zu Buche. Das ist bemerkenswert und ganz im Sinn von Klubchef Peter Nader, der sein Saisonziel wie folgt formuliert hat: „Wenn wir die Halle wieder anfüllen, dann ist es eine gute Saison.“
Gaffal war einmal mehr der Matchwinner
Nun, die Black Wings sind auf einem guten Weg. 2696 Fans hatten den Weg in die Linz-AG-Eisarena gefunden und nichts bereut. Das Match ließ kaum Wünsche offen. Es war intensiv, leidenschaftlich geführt und mit einem Happy End garniert. Stefan Gaffal wird immer mehr zum „Unterschied-Macher“.
Der 25-Jährige, der schon am Freitag beim 2:1 gegen Pustertal in der letzten Minute getroffen hatte, verbuchte auch gegen den KAC, der mit vier Erfolgen en suite an die Untere Donaulände gereist war, das sogenannte „Game Winning Goal“. Gaffal, der wie Kapitän Brian Lebler unter die Häuslbauer gegangen ist, traf im Powerplay zum 4:3 (54.). Das 5:3 von Graham Knott 25 Sekunden vor der Schlusssirene ins verwaiste Gehäuse der Klagenfurter war nur noch Zugabe.
„Wir haben unglaublich gekämpft und alles, was wir hatten, auf dem Eis gelassen. Das war eine Super-Teamleistung“, freute sich Gaffal über den bereits fünften Sieg in Serie. In dieser Tonart darf es weitergehen.
Am Freitag sind die Black Wings spielfrei, am Sonntag werden sie bei den Vienna Capitals gastieren. Dann wohl auch mit Jakob Mitsch, der seine Chance beim Schopf gepackt hat. Der 23-Jährige, der 2019 aus der Steiermark zu den Steel Wings gekommen war, erzielte in seinem 71. Liga-Match sein erstes Tor. Es war das 2:1 in der 18. Minute, also keines der unwichtigen Sorte.
Offener Schlagabtausch
Die Linzer waren durch Emilio Romig (10.) 1:0 in Führung gegangen, der KAC stemmte sich aber dagegen. Paul Postma traf zum 1:1 (17.), Mitsch nur 40 Sekunden später zum 2:1. Doch auch das 3:1 von Knott 107 Sekunden nach Beginn des zweiten Drittels (22.) warf die Kärntner nicht aus der Bahn, sie kamen in diesem offenen Schlagabtausch durch Thomas Hundertpfund (29.) und Steven Strong (42.) zum 3:3-Ausgleich.
Wer geglaubt hatte, dass die Black Wings wegbrechen würden, sah sich getäuscht. Sie hatten keine Lust auf Überstunden und machten noch in der regulären Spielzeit alles klar. Der Lohn? Drei Punkte und eine ganz breite Brust.
Die Linzer wissen, dass sie auch gewinnen können, wenn die „Torfabrik“ Lebler leer ausgeht.
"Gezeigt, welcher Charakter in der Mannschaft steckt"
"Beim Aufwärmen ist es ein bisschen emotional geworden. Aber wenn der Puck fällt, dann blendet man alles aus. Wir haben nie aufgegeben und gezeigt, welcher Charakter in dieser Mannschaft steckt", sagte Linz-Verteidiger Martin Schumnig (33), der 30 Jahre mit dem KAC verbunden gewesen war. Im Frühjahr wurde sein Vertrag nicht verlängert, jetzt schlägt sein Herz für die Black Wings. Mit Erfolg.
Das freut auch Trainer Philipp Lukas: "Ich bin sehr zufrieden - nicht nur wegen des Ergebnisses, sondern auch deshalb, wie wir uns präsentiert haben. Wir haben sehr, sehr viel Respekt vor Klagenfurt, sie haben so viele Dinge richtig gemacht im österreichischen Eishockey", erläuterte der 42-Jährige. "Ich bin sehr stolz, es ist eine starke und fordernde Zeit für uns - auch aufgrund der Verletzten. Es gilt, weiterhin an unserem Spiel zu feilen."
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