Marco Schwarz probiert, was andere für unmöglich halten
SÖLDEN. Wenn am Wochenende der Skiweltcup in Sölden eröffnet wird, startet Marco Schwarz am Sonntag sein besonderes Unterfangen.
Als einziger und erster echter Allrounder seit Bode Miller will der Kärntner jedes der 45 Rennen bestreiten. Ob die Mission machbar ist, soll sich bis zum Jahreswechsel herauskristallisieren. "Bis Weihnachten werde ich überall fahren, dann wird Bilanz gezogen", sagte Schwarz. Andere wie Lucas Braathen oder Mikaela Shiffrin verfolgen die Pläne ungläubig.
Der junge Norweger würde gerne in den Super-G hineinschnuppern, was aufgrund des Kalenders aber unmöglich sei. "Logistisch ist es extrem schwer umzusetzen, und ich möchte meine Gesundheit nicht aufs Spiel setzen", sagte Braathen. So sei ein Start in Beaver Creek (1.-3. Dezember) durch die Slalom-Premiere im Ötztaler Gurgl fast unmöglich. "Speedrennen ohne Training ist nicht die gescheiteste Sache. Ich setze meine Gesundheit und die technischen Disziplinen an die erste Stelle und nehme Speed-Rennen mit, wenn es geht."
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Was sagt Schwarz dazu? "Ich kriege das hin", meinte der 28-Jährige, der in seiner Metamorphose zum Abfahrer viel weiter als Braathen ist, und lachte. Natürlich bleiben bei so einem Mammutprogramm Fragezeichen. "Die größte Unsicherheit ist das viele Reisen, wie ich das managen werde", sagte Schwarz. Schließlich will sich der Slalombeste der Saison 2020/21 in allen Disziplinen in der Spitze etablieren. Mit seinem ersten Riesentorlauf-Sieg (Palisades Tahoe), "Blech" in der WM-Abfahrt und seinem ersten Speed-Stockerl als Zweiter des abschließenden Soldeu-Super-G hat er sein Allrounder-Potenzial im vergangenen Winter mehr als bewiesen.
Kein Punkteziel
Auf Kampfansagen in puncto Gesamtweltcup an Marco Odermatt verzichtet Schwarz, auch ein Punkteziel habe er sich nicht gesetzt. Was Odermatt bei den Männern, ist Shiffrin bei den Frauen. Als fünffache Gesamtweltcupsiegerin könnte die US-Amerikanerin am Ende der Saison 2023/24 mit Rekordhalterin Annemarie Moser-Pröll gleichgezogen haben.
Wie in den vergangenen Wintern werde sie nicht alle der angesetzten 45 Rennen fahren, betonte Shiffrin. "Ich finde, es sind zu viele. Es ist wirklich, wirklich herausfordernd überall anzutreten." Die Kehrseite der Medaille ist ihr bewusst. "Wäre ich eine Riesentorlauf-Spezialistin, dann würde ich mir mehr Rennen wünschen. Ich verstehe auch die Argumentation der Verantwortlichen, es zwingt mich niemand dazu, alles zu fahren."
Schwarz möchte es immerhin versuchen. Je 13 Abfahrten und Slaloms, elf Riesentorläufe und acht Super-G stehen für die Männer auf dem Programm. Für die Frauen sind zwölf Abfahrten und je elf Super-G, Riesentorläufe und Slaloms vorgesehen.
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Er wird scheitern.
Kenn ich von mir, als ich drei Studienzweige gleichzeitig begonnen hatte