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Große Schäden bei Hofbränden: OÖ. Versicherung erlebt ein "Feuerjahr"

Von Alexander Zens, 11. Dezember 2024, 14:30 Uhr
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Kathrin Kühtreiber-Leitner, Othmar Nagl Bild: OÖ. Versicherung

LINZ. Es sollte "besser aufgepasst" werden, sagt Versicherungschef Nagl. Bei einem Sägewerk gab es den größten Schaden überhaupt. Das Ergebnis bleibt dennoch stabil.

211,6 Millionen Euro hat die Oberösterreichische Versicherung heuer bisher für Schäden an ihre Kunden ausgezahlt. Das sind um 11,6 Prozent mehr als im Vorjahr.  Dabei gibt es zwei Welten.  Zwar gingen die Schadenleistungen in den meisten Bereichen zurück - etwa bei Sturm, Kfz und Haushalt. Auch das Hochwasser im September, das vor allem in Niederösterreich wütete, habe die OÖ. Versicherung nur gestreift, sagte Generaldirektor Othmar Nagl bei der Präsentation der vorläufigen Jahresbilanz am Mittwoch: "Da hatten wir Glück."

In der Sparte Feuer sind die Schadenleistungen aber um 42,4 Prozent gestiegen.  Allein sieben Größbrände bei landwirtschaftlichen Betrieben und einer in einem Sägewerk kosteten zusammen 42,8 Millionen Euro. Das Sägewerk wurde nicht konkret genannt, es handelt sich dem Vernehmen nach um Lauss in Peilstein, die OÖN berichteten über den Brand im August. Das war der größte Schaden in der Geschichte der OÖ. Versicherung überhaupt. 

"In der Landwirtschaft erleben wir die Steigerungen massiv", sagte Nagl. "Haben wir früher von einem Großschaden um die 300.000 Euro gesprochen, so gibt es heute keinen mehr unter einer Million Euro." Das liege besonders an den moderneren Geräten und Scheunen und damit höheren Versicherungswerten. Gemeinsam mit der Brandverhütungsstelle betreibe man Bewusstseinsbildung, damit "besser aufgepasst" werde, etwa beim Abstellen von noch heißen Fahrzeugen oder Maschinen in der Nähe von Heu.

Offene Hagel-Rechnungen aus 2021 

Ein besonderes Phänomen: Nach wie vor beschäftigen die Folgen des Hagelunwetters "Volker" aus dem Jahr 2021 die OÖ. Versicherung: Rund 1100 Schäden mit einer Summe von 9,4 Millionen Euro seien offen, erklärte Nagl. Die Ansprüche seien freigegeben, aber die Betroffenen hätten noch keine Rechnungen eingereicht. Mit Jahresende verjähren die Ansprüche (die Versicherung war schon kulant und hat diese Frist um ein halbes Jahr verlängert). Zumindest eine Auftragsvergabe muss man bis dahin nachweisen können, um Geld zu bekommen. Erklären kann man sich das alles bei der Versicherung nur damit, dass eventuell viele die Gelegenheit gleich für einen Umbau nutzen wollten.

Die OÖ. Versicherung wird das Prämienvolumen heuer voraussichtlich um 6,1 Prozent auf 564,2 Millionen Euro erhöhen. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) bleibt demnach stabil bei 38,1 Millionen Euro. Die Combined Ratio (Schäden/Kosten in Relation zum Prämienvolumen) steigt von 93,4 auf 94,8 Prozent. Im Bereich Feuer/Landwirtschaft sind es satte 145 Prozent (nur Schäden).

Die Zuwächse bei den Prämien sind laut Vorstandsdirektorin Kathrin Kühtreiber-Leitner zu 54 Prozent auf Neugeschäft und zu 46 Prozent auf Prämien-Indexierungen zurückzuführen. "Vor allem im Bereich Kfz haben wir mehr als 11.000 Neuverträge abschließen können, in Anbetracht sinkender Neuzulassungen ein tolles Ergebnis." 

Für 2025 rechnet Nagl aus jetziger Sicht mit 39 Millionen Euro EGT und plus 4,8 Prozent bei den Prämien. Einerseits werde man als Versicherung die schwache Konjunktur nachgelagert spüren, andererseits punkte man in unsicheren Zeiten mit regionalen Kundennähe vor allem bei Gewerbetrieben, so Kühtreiber-Leitner. 

Die OÖ. Versicherung hat 685 Mitarbeiter (Vollzeitbasis) und betreut gut 459.000 Kunden (davon 14.300 aus der Landwirtschaft). Mit der Eröffnung eines Kundencenters in Salzburg hat das Unternehmen nun auch im Nachbarbundesland einen Standort.

Neubau um 18 Millionen Euro

Bis Ende 2026 setzt die OÖ. Versicherung ein Neubauprojekt bei ihrer Zentrale in Linz um, der Baustart ist für kommendes Frühjahr geplant, rund 18 Millionen Euro werden investiert. Ein "Gartenhaus" nach den Plänen von Kleboth Dollnig Architekten entsteht in der Kaplanhofstraße 3. Zwei Ebenen Büroflächen für die OÖ. Versicherung, drei Ebenen Mietwohnungen und eine zweistöckige Tiefgarage sind geplant. 

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Autor
Alexander Zens
Redakteur Wirtschaft
Alexander Zens
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