Großpleite der Alpine Bau in letzter Minute verhindert
SALZBURG. Der angeschlagene Baukonzern Alpine ist vorerst gerettet. Sonntag spätabends einigten sich die 50 Gläubigerbanken und -versicherungen sowie das Finanzministerium auf einen Kompromiss. Ansonsten wäre es noch diese Woche zu einem Insolvenzantrag gekommen, wie aus Verhandlerkreisen bestätigt wurde.
Die Gläubiger erlassen dem zweitgrößten Bauunternehmen Österreichs ein Drittel seiner Schulden, also rund 200 Millionen Euro. Die Republik, die im Jahr 2009 Haftungen für die Alpine im Ausmaß von 150 Millionen Euro eingegangen ist, wird diesen Garantierahmen aufrecht erhalten.
Wie berichtet, wollten die Gläubiger, angeführt von Erste Group und Bank Austria, dass der Staat Garantiezahlungen in Höhe von 45 Millionen Euro leistet. Am Sonntag überzeugte der Chef der Finanzprokuratur, Wolfgang Peschorn, die Banken in letzter Minute, dass dies beihilfenrechtlich nicht möglich sei. Der Staat kam den Gläubigern aber insofern entgegen, als darauf verzichtet wurde, den Haftungsrahmen analog zum Schuldenerlass um ein Drittel zu reduzieren.
Der französische Kreditversicherer Coface und das spanische Geldhaus Bankia waren nach harten Verhandlungen am Donnerstag, dem letzten Tag des offiziellen Stillhalteabkommens der Gläubiger, auf Schiene gebracht worden. Der Alpine-Eigentümer FCC aus Spanien muss zur Sanierung der Salzburger Tochter rund 250 Millionen Euro beitragen – 150 Millionen Euro Cash und 100 Millionen im Zuge der Umwandlung von Gesellschafterdarlehen in Eigenkapital. Die Anleihegläubiger, denen Alpine 290 Millionen Euro schuldet, werden nicht zur Kasse gebeten. Das Konzept des Alpine-Sanierungsmanagers Josef Schultheis sieht vor, dass sich der Konzern aus dem defizitären Osteuropa-Geschäft zurückzieht und 2015 wieder Gewinn schreibt. Tochterfirmen wie die Linzer Alpine Energie werden verkauft.
„Angst war ein Wahnsinn“
Die Unsicherheit auf den Baustellen sei zuletzt groß gewesen, sagt der Alpine-Betriebsratschef Hermann Haneder: „Die Angst war ein Wahnsinn“. Josef Mayrhofer, Niederlassungsleiter von Alpine Oberösterreich, spricht nun von großer Erleichterung. „Aber jetzt geht die Arbeit erst los.“ Man müsse das Vertrauen bei Kunden, Lieferanten und Mitarbeitern zurückgewinnen, sagt Mayrhofer. Im Jänner und Februar hat Alpine Oberösterreich bei privaten Auftraggebern Aufträge im einstelligen Millionenbereich verloren. Zusätzlich sei man bei Ausschreibungen nicht eingeladen worden.
Der Baukonzern hatte zuletzt insgesamt 15.300 Mitarbeiter (7500 davon in Österreich) und 3,6 Milliarden Euro Bauleistung (1,6 Mrd. in Österreich).
Alpine in Oberösterreich
Mitarbeiter: Alpine Oberösterreich beschäftigt zu Spitzenzeiten (also im Sommer) 750 Arbeiter und 230 Angestellte.
Übernahmen: 1986 hat Alpine die insolvente Innviertler Kapsreiter Bau übernommen. Zehn Jahre später wurde das Baugeschäft der in Schieflage geratenen Linzer Mayreder-Gruppe gekauft. 1998 erwarb Alpine die zur Schärdinger Baumgartner-Spanlang-Gruppe gehörenden Ferro-Betonit Werke. Drei Jahre später wurde von der Bank Austria die Linzer Universale Bau übernommen. Mitte 2010 kaufte Alpine den Baubetrieb der Siemens VAI im voestalpine-Werksgelände in Linz.
Standorte: Der Sitz der Niederlassung ist in der Linzer Sophiengutstraße (ehemals Mayreder). Filialen gibt es in Amstetten (vormals Ferro-Betonit), Taufkirchen/Pram (ehemals Kapsreiter) und Steyr. Dazu kommen der Baubetrieb im
voest-Gelände und Asphaltmischanlagen in Linz, Lambrechten (100 Prozent) und Amstetten, Sierning (Beteiligungen).
Mehr sog i net.
Ich war mit der Bauabwicklung sehr zufrieden,
Bauausführung ist von höchster Qualität,
nach 6 Jahren im Haus kann ich sagen,
ich hatte nie Probleme, alles passt bestens !
Der Bauleiter war sehr umsichtig & tüchtig,
ich kann der Firma Alpine Mayreder damit nur ein grosses Kompliment aussprechen!
Die derzeitigen Probleme führe ich auf die Eigentümerstruktur zurück.
Ein gut gehendes Unternehmen wird von der reichen Pappas Familie an einen spanischen Großkonzern (FCC) verscherbelt,
dieser Konzern will natürlich alles anders machen,
es muss auf Teufel komm raus expandiert werden,
(typische Spanische Grossmannssucht - siehe spanische Immobilienblase mit gerade aktueller Großpleite !).
Dann kommen die Probleme, z.B. im Osten,
unsere tollen Expansionsmanager sollten einmal verstehen, wie man Ostgeschäfte wirklich macht,
nicht wie die Telekom Austria (Milliardenverluste in Belarus, Bulgarien, ...) oder die Banken wie Erste (in Rumänien, Ungarn, ...)
Vollste Zustimmung. 4,5 Jahre nach erstbezug keinerlei Beanstandungen. Bis auf den Elektriker (war bei der Planung etwas mühsam, Ausführung aber auch Super) war ich von der Unterschrift bis zur Übergabe und danach immer zufrieden. Aber diese Bauten sind wahrscheinlich nur Kleinvieh. Alpine ist ja auch bei allen Großbaustellen wie Autobahnen dabei.
Aber zu: "Drei Jahre später wurde von der Bank Austria die Linzer Universale Bau übernommen."
Gehörte die Universale auch zur Alpine und wurde dann von der Bank Austria erworben? Warum dann nehmen Sie diese Info in der Analyse hier auf?
ADD: Wissen Sie, wann die Alpine auf eben Alpine umbenannt wurde, das war auch angeblich erst vor ca 10 Jahren? Weiß das wer, wann man genau diesen Firmennamen, der sehr stark an die Voest-Alpine erinnert, in den Namen aufgenommen wurde?
Danke im Voraus für die Mithilfe hier im Forum.
"Alpine Mayreder" zurück.
zu haben!
http://diepresse.com/home/wirtschaft/economist/kordiconomy/330229/Viel.