Ke Kelit investierte zehn Millionen Euro in Linz und expandiert in Neuseeland
LINZ. Das Familienunternehmen Ke Kelit stellt sich für weiteres Wachstum auf. Am Hauptstandort im Linzer Industriegebiet wurden gestern, Montag, neue Büro- und Laborflächen, die neue Logistik- und die neue Werkshalle eröffnet.
Gut zehn Millionen Euro hat der Rohrhersteller in den Bau und die Modernisierung der Zentrale investiert, die auch architektonisch etwas hergibt: Ein 160 Meter langes Rohr dient straßenseitig als Verbindungsgang zwischen den Gebäudeteilen. Geplant hat das für den Bauherrenpreis nominierte Projekt das Linzer Architekturbüro Schremmer Jell.
„Wir sind aus allen Nähten geplatzt“, sagt der Ke-Kelit-Chef Karl Egger. Nach dem Um- und Ausbau könnten Güter nun schneller bewegt und die jährlich 1000 Schulungen für Kunden besser abgewickelt werden.
Ke Kelit erzeugt Rohre aus Kunststoff und Stahl oder auch im Verbund mit Aluminium, vor allem für Lüftung, Kühlung und Heizung. 120 Patente hält das Unternehmen. „Jährlich kommen sechs bis acht dazu“, sagt Egger.
Sowohl Rohre zur Deckenkühlung mit nur zehn Millimetern Durchmesser als auch ein Meter dicke Fernwärmerohre stellt Ke Kelit her. Beliefert werden der Hochbau, Energieversorger, öffentliche Einrichtungen oder Industrie- und Gewerbebetriebe. Dank der breiten Streuung schaffte es Ke Kelit in den vergangenen Jahren, immer um rund zehn Prozent zu wachsen. 2012 gab es ein Plus von 6,4 Prozent auf 170 Millionen Euro Gruppenumsatz. Heuer sollen es 13 Prozent werden.
Der Hochbau laufe gut, weil viel Geld in diesen Bereich fließe, ebenso die Fernwärme, weil die Betreiber ihre Netze ausbauen, sagt Egger. Bei den Bürogebäuden gebe es Stagnation, die Nachfrage der Industrie- und Gewerbekunden ziehe wieder an – „nach Jahren des Abwartens“, wie Egger sagt.
Auch geografisch ist der Linzer Rohrproduzent auf Expansionskurs. Knapp zwei Drittel des Geschäfts spielt sich bereits im Ausland ab. Deutschland, Osteuropa und Asien (derzeit vor allem Südost) sind die Hauptmärkte. Neben den beiden Werken in Linz gibt es Produktionsstätten nahe Düsseldorf, in Thüringen und seit zehn Jahren in Malaysia.
Asien stark, Osteuropa schwach
Die Märkte in Österreich und Deutschland laufen laut Egger gut, in Asien gehe es steil bergauf. In den osteuropäischen Ländern wie Ungarn und Rumänien verlaufe die Erholung nur langsam. Die Talsohle sei aber durchschritten. Insgesamt ist Ke Kelit in 18 Ländern tätig. Referenzprojekte sind das Thung Shin Hospital in Kuala Lumpur, die Swarovski-Kristallwelt in Wattens, das Linz-AG-Fernwärmenetz oder die Stadtwerke München.
Voriges Jahr hat Ke Kelit ein Büro in Australien eröffnet. Heuer werde eines in Neuseeland aufgebaut, sagt Egger: „Dort wird viel investiert, es gibt großes Potenzial.“
Am Standort Linz erwirtschafteten im Vorjahr 250 Mitarbeiter 80 der 170 Millionen Euro Umsatz. Insgesamt sind es in der Gruppe knapp 700 Beschäftigte.
Konkrete Ergebniszahlen gibt Ke Kelit nicht bekannt. Der Gewinn sei zuletzt immer in etwa im selben Ausmaß wie der Umsatz gestiegen, sagt Egger. Das lasse sich aus der Eigenkapitalquote ablesen, die 50 Prozent betrage. (az)
Ke Kelit – Familienunternehmen in Dritter Generation
Die Wurzeln des Unternehmens gehen auf eine Installationsfirma zurück, die Karl Egger I. 1945 gründete. 1960 gelang ein Innovationssprung. Egger stieg in die Produktion von Kunststoffrohren ein, damals eine Rarität.
1966 übernahm Karl Egger II. Bereits 1968 wurden Fernwärmerohre hergestellt und sogar nach Jugoslawien exportiert. 1973 kam es zur Gründung der Ke Kelit GmbH. Zwölf Jahre später stieg der heutige geschäftsführende Gesellschafter, Karl Egger III., ein. Seit Jahrzehnten wächst das Unternehmen im Linzer Industriegebiet.
Karl Egger III. ist der Mehrheitseigentümer von Ke Kelit (rund 51 Prozent). Seiner Schwester Kristine gehört der Rest. Mit Karls Tochter und Sohn scharrt die vierte Generation schon in den Startlöchern. Neben der GmbH gibt es auch die Karl Egger OG.
hilft auch den Black Wings, wo der karl ja im vorstand und im sponsorpool vertreten ist.