AcadX: Eine Plattform, die Forschung, Start-Ups und Investoren vernetzen soll
LINZ. Johannes-Kepler-Universität und Fachhochschule Oberösterreich gründen Verein, der Finanzierungslücke in Frühphase von Start-up-Unternehmen schließen soll.
Eine neue Vernetzungsplattform soll oberösterreichische Hochschulforschung in Wertschöpfung umwandeln. AcadX, so der klingende Name, ist eine Kooperation zwischen Johannes-Kepler-Universität (JKU) und Fachhochschule Oberösterreich. Dabei sollen innovative Projekte und Start-ups und potenzielle Investoren zusammengebracht werden.
Laut Forschungslandesrat Markus Achleitner (VP) soll damit vor allem die Finanzierungslücke im Zeitraum nach der Gründung von Start-up-Unternehmen geschlossen werden. "Auf den oberösterreichischen Hochschulen spielt sich enorm viel Innovation ab, es gilt diese zu nutzen, da sie auch ein entscheidender Treiber der Wirtschaft ist." Es handle sich um "einen wichtigen Schulterschluss zwischen den beiden größten Hochschulen des Bundeslandes, sagt Achleitner heute Vormittag auf einer Pressekonferenz.
Konkret sollen auf mehreren jährlichen "Pitch-Events" Gründer die Möglichkeit bekommen, ihre Innovationen einem Publikum an möglichen Investoren zu präsentieren.
Transferleistungen stärken
JKU-Rektor Stefan Koch betonte die Verantwortung, die Hochschulen für die Gesellschaft tragen würden. Diese bestehe zum einen aus Bildung und Forschung, zum anderen aber auch aus dem Transfer hin zu einem Nutzen für die Allgemeinheit. Der Weg einer Innovation hin zu einem Produkt sei im akademischen Kontext alleine schwer umsetzbar, deshalb sei die Gründung von AcadX ein wichtiger Schritt.
Michael Rabl, Geschäftsführer der FH OÖ, sieht die Kooperation mit der JKU als eine weitere Möglichkeit, den "interdisziplinären Austausch" zu forcieren. Bereits vor 15 Jahren habe man mit dem Start-up-Center an der FH einen wichtigen Schritt gesetzt - die Bilanz anhand der Gründungen sei durchwegs positiv.
"Ideen bereits im Jahr 2034"
"Wir sind in Oberösterreich eigentlich mit einem Luxusproblem konfrontiert", sagt Gerold Weisz, Leiter des Start-up-Centers der FH OÖ. Einerseits leben Studierende mit ihren Ideen "bereits im Jahr 2034, auf der anderen Seite gibt es viele Menschen, die Start-ups als Investitionsmöglichkeiten begreifen". Diese beiden Gruppen gelte es zusammenzuführen - AcadX sei dahingehend ein entscheidender Beitrag
Bernhard Lehner, Gründer der factory3000 in der Linzer Tabakfabrik, sieht im internationalen Vergleich Aufholbedarf - vor allem bei Start-Ups, die in Österreich aus dem akademischen Kontext heraus entstehen. Ein eigener Verein zur Vernetzung ermögliche es daher, diese Lücke zu schließen. "Es ist das richtige Signal zum richtigen Zeitpunkt."