Bei Steyr Automotive beginnt der Stellenabbau
STEYR/LIENZ. Wie berichtet, müssen 200 Mitarbeiter den Lkw-Hersteller verlassen. Liebherr verkürzt die Arbeitszeit.
Die Stimmung in Steyr ist derzeit bescheiden: Wie die OÖNachrichten erfahren haben, hat in dieser Woche der angekündigte Stellenabbau bei Steyr Automotive begonnen. Ende Juli waren rund 200 Mitarbeiter des Lkw-Herstellers beim Frühwarnsystem des AMS angemeldet worden.
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Gerüchten, wonach ein noch größerer Stellenabbau im Gange sei, widersprachen am Donnerstag sowohl der Geschäftsführer als auch der Betriebsrat des Lkw-Herstellers. Derzeit würden nur die angekündigten Maßnahmen umgesetzt. Die Zahl der Mitarbeiter in dem Werk könnte OÖN-Informationen zufolge auf unter 1000 fallen.
Grund ist ein allgemeiner Geschäftsrückgang, auch Elektrotrucks für Volta konnten nicht wie geplant produziert werden. "Mit Volta hat man auf ein falsches Pferd gesetzt", ärgert sich ein Mitarbeiter, der sich anonym an die OÖN gewandt hat. Er kritisiert, dass Mitarbeiter aus der Volta-Produktion in Bildungskarenz geschickt wurden, damit sei nur auf Zeit gespielt worden.
Der Betriebsrat hatte die Maßnahme damals mitgetragen, um die Arbeitsplätze zu erhalten, sagt Betriebsrat Helmut Emler. Kurzarbeit war keine Option gewesen. Vom Stellenabbau seien viele langjährige Werksmitarbeiter betroffen. Wie schnell sie wieder eine Arbeit finden, ist ungewiss, denn auch anderen Industriebetrieben in Steyr macht die wirtschaftliche Lage zu schaffen.
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Wie sich die Lage bei Steyr Automotive weiter entwickelt, kann Emler nicht sagen: "Vor zwei Jahren wurden noch Prämien gezahlt, um Mitarbeiter zu bekommen. Es kann sich schnell wieder ändern."
Vier-Tage-Woche bei Liebherr
Nachdem der Antrag auf Kurzarbeit für 960 Mitarbeiter abgelehnt wurde, wird es beim Haushaltsgerätehersteller Liebherr in Lienz in Tirol von Oktober bis Dezember eine Vier-Tage-Woche in der Produktion geben. Darauf haben sich Geschäftsführung und Betriebsrat geeinigt. Die Maßnahme sei nötig, um den Auftragsmangel zu überbrücken, hieß es.
Die Mitarbeiter sollen aufgrund einer freiwilligen Aufzahlung durch das Unternehmen maximal zehn Prozent ihres Nettolohns einbüßen. Die Kurzarbeit wurde auch abgewiesen, weil Liebherr nicht ausreichend nachweisen konnte, dass die wirtschaftlichen Probleme bis zum Jahreswechsel beseitigt seien.
Langsam aber sicher geht es bergab mit unserer Wirtschaft......es läuft nach dem Plan der Regierung!