"Beim Wohnen prallen Gegensätze aufeinander"
WIEN. Gewerbliche Immobilienwirtschaft pocht auf rasche Erleichterungen, sieht aber politische Hürden
Vor dem Auftakt der Regierungsverhandlungen in Österreich legte am Dienstag die gewerbliche Immobilienwirtschaft Forderungen vor. Der Fachverband der Immobilien- und Vermögenstreuhänder sieht dringenden Handlungsbedarf. Die Zukunft von 12.000 Betrieben mit 26.000 Beschäftigten stehe in den Sternen.
"Wir brauchen Sofortmaßnahmen zum Schutz des Marktes und der Betriebe", sagte Obmann Gerald Gollenz bei einem Pressegespräch mit seinen Stellvertretern Johannes Wild und Michael Pisecky. Für heuer habe die Branche noch Projekte in Planung, 2025 und 2026 werde es aber einen massiven Einbruch geben. Nicht nur die Immobilienwirtschaft hänge daran, sondern auch Branchen wie der Bau und das Baunebengewerbe sowie der Einrichtungs- und Möbelhandel, sagte Gollenz.
"Geringschätzung" der Makler
Die künftige Regierung müsse Genehmigungsverfahren für Bauprojekte beschleunigen und Bürokratie abbauen. Um ein Wohngebäude zu errichten, müssten mehr als 5000 Normen eingehalten werden, kritisierte Gollenz. Ein Aufweichen der KIM-Verordnung bei der Vergabe von Immobilienkrediten könne Jungfamilien helfen. Hemmend für die Branche sei auch der Wegfall der Maklerprovision bei der Vermietung von Wohnimmobilien. Pisecky: "Die Makler leisten eine enorm wichtige Dienstleistung und schaffen Sicherheit für die Kunden. Es ist nicht einzusehen, dass es hier solche extremen Einschränkungen bei den Ertragsmöglichkeiten gibt." Die Einführung des Bestellerprinzips sei eine "Geringschätzung" der Makler.
Der Stellenwert der gewerblichen Bauträger sei unbestritten, aber es brauche eine klare Trennung zwischen gewerblichem, gemeinnützigem und regionalem Wohnbau – auch hinsichtlich staatlicher Unterstützungen, forderte Gollenz. "Beim Wohnen prallen politische Gegensätze aufeinander, die Verhandlungen werden sicher nicht einfach."
Durch die Immobilienwirtschaft == Institutionelle Investoren wird Wohnen auch nicht billiger, sondern nur noch viel viel teurer.
Den Beweis liefert die aktuelle Situatiom.