Brillenhersteller Silhouette kickt Adidas aus dem Spiel
LINZ. Das Familienunternehmen startet Sport-Eigenmarke "evil eye"
25 Jahre lang hat das Linzer Familienunternehmen Silhouette für den Sportartikelkonzern Adidas in Lizenz Sportbrillen gefertigt. Mit Jahresende läuft dieser Vertrag aus und wird nicht verlängert. Silhouette macht Adidas künftig Konkurrenz. Vor wenigen Wochen wurde mit "evil eye" eine eigene Sportbrille auf den Markt gebracht.
Neben der Kernmarke Silhouette und dem noch jungen Lifestyle-Produkt Neubau ist "evil eye" die dritte Eigenmarke des Familienunternehmens. Das ist auch die Strategie, die in Zukunft verfolgt werden soll: "Das eigene Glück in Händen zu halten, ist entscheidend", sagt Michael Schmied. Der 36-Jährige ist seit November in der neu gebildeten Geschäftsführung des Unternehmens. Nachdem sich Vater Arnold in den Aufsichtsrat zurückgezogen hat, ist Michael Schmied das einzige Familienmitglied, das im Unternehmen operativ tätig ist.
Selektiv werde die neue Sportbrille auf dem Markt eingeführt, heißt es aus dem Unternehmen. Sie wurde innerhalb weniger Monate entworfen und produziert. Dank eines neuartigen Kunststoffs sei sie – wie alle Silhouette-Brillen – besonders leicht und gleichzeitig widerstandsfähig und zeichne sich durch einen perfekten Sitz aus, sagt Thomas Windischbauer. Der Techniker ist der einzige "alte Hase" in der neuen Vierer-Geschäftsführung. Neu im Management sind neben Schmied Markenexperte Christian Ender, der zuvor bei Luxusproduzenten wie Louis Vuitton, Hugo Boss und Bogner tätig war, sowie Reinhard Mahr. Der 58-Jährige übernimmt im Vorstand die Sprecherfunktion. Er kennt die Abläufe eines Familienunternehmens, weil er 15 Jahre lang beim Wiener Pharmahändler Kwizda beschäftigt war.
Vertriebsbüro in Shanghai
Mit dem Auslaufen des Adidas-Vertrags wird der Silhouette-Umsatz heuer stagnieren. 163 Millionen Euro waren es zum Bilanzstichtag 31. Jänner 2019. Das bereits geringer gewordene Adidas-Volumen könne durch die neue Marke (noch) nicht kompensiert werden. Das Brillensortiment sieht Mahr nun komplett. Keine weißen, aber helle Flecken gebe es auf der Silhouette-Landkarte, vor allem in China. Im wichtigsten Luxusmarkt der Welt hat der Brillenerzeuger seit heuer ein Vertriebsbüro, konkret in Shanghai.
Silhouette in Zahlen
9000 Brillen werden täglich hergestellt. Im Jahr 2018 wurde die 100-millionste Brille produziert. Die Brillen werden in 100 Länder exportiert.
163 Millionen Euro betrug der Jahresumsatz 2018/19. Die Eigenkapitalquote liegt bei 65 Prozent. 1570 Mitarbeiter sind beschäftigt, 800 davon in Linz.
3.Generation ist mit Michael Schmied seit November in der Unternehmensführung. Der Betriebswirt war beim Babynahrungshersteller Hipp tätig und ist seit 2017 bei Silhouette. Vater Arnold Schmied ist im Aufsichtsrat.
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Verfälschter Bericht.
"...kickt Adidas aus dem Spiel"
Hier wird fälschlicherweise suggeriert, dass Adidas nun keine einzige Brille mehr verkaufen wird, weil die Kooperation ausläuft.
Es gibt sehr viele Designer und Produzenten in der Branche, Adidas wird diesbezüglich keine Probleme haben.
Produziert wird in Linz und in Tschechien.
Selten so einen wirren Wirtschaftsartikel gelesen. Schade...
Keine Silbe davon, wo u. wie die Brillen hergestellt werden.
Ein typischer OÖN-Qualitätsartikel eben ...
bei 800 MA in Linz kann man davon ausgehen dass nicht alle in der Forschung tätig sind aber es wird sicher nicht mehr alles in Linz produziert.
@IL-CAPONE
Wie die Brillen hergestellt werden?
Metallbrillen durch mechanische Tätigkeit, wie biegen, löten usw. Extrem viel Handarbeit.
Kunststoffbrillen werden entweder gefräst oder im Spritzgussverfahren hergestellt. Je nach Kunststoff.