Fast so viele offene Stellen wie Arbeitslose
LINZ. Mit Juli startete die fünfte Phase der Kurzarbeit.
Die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt in Oberösterreich ist inzwischen wieder mit dem Niveau von 2019 vergleichbar: Die Beschäftigung liegt bereits über dem Vorkrisen-Niveau. Die Arbeitslosenquote liegt aktuell bei 4,3 Prozent – statt 4,0 Prozent wie vor vier Jahren.
Zwei markante Unterschiede zeigen die Zahlen im Zweijahres-Vergleich allerdings: Die Zahl der offenen Stellen ist aktuell um fast 30 Prozent höher als im Juni 2019 und erreicht mit fast 30.000 beinahe die absolute Höhe der Arbeitslosen (30.665).
Der zweite Unterschied betrifft die Langzeitarbeitslosen: Diese Zahl ist um mehr als 12.000 um die Hälfte höher als vor zwei Jahren (8000). Dennoch ist Oberösterreich im Bundesvergleich mit 138.000 unterdurchschnittlich vertreten. 50.000 Langzeitbeschäftigungslose sollen mithilfe von Lohnkostenzuschüssen und gemeinnütziger Arbeitskräfteüberlassung bis Ende 2022 wieder einen Job finden, so Arbeitsminister Martin Kocher.
Wie berichtet, ist die Nachfrage nach Arbeitskräften vor allem in Industrie und Produktion höher als das Angebot. Das bestätigt Iris Schmidt, stellvertretende Landesgeschäftsführerin im AMS Oberösterreich. Die Vertreter des Gewerbe und Handwerks verwiesen gestern (siehe auch Seite 10) darauf, dass fast jeder zweite Betrieb der Sparte Fachkräfte sucht und nicht findet.
Österreichweit sind 109.000 offene Stellen bei den Geschäftsstellen des Arbeitsmarktservice (AMS) gemeldet. Das ist für das AMS ein Rekord – bei 360.000 Arbeitslosen oder Schulungsteilnehmern. Bundesweit beträgt der Vergleichswert von vor zwei Jahren 324.000. Im gesamten Land ist inzwischen das Beschäftigungsniveau von 2019 erreicht.
Ende Juni waren noch rund 296.000 Personen für die Phase vier der Kurzarbeit angemeldet, die tatsächliche Zahl der Kurzarbeitenden wird aufgrund der Öffnungen deutlich niedriger ausfallen. Eine erste vorläufige Zahl der Abrechnungen für Juni wird sich laut Arbeitsministerium erst im August abschätzen lassen.
Fünfte Phase für Kurzarbeit
Seit gestern gibt es zwei verschiedene Corona-Kurzarbeitsmodelle. Einerseits gibt es eine unveränderte Variante für besonders betroffene Unternehmen und andererseits ein Übergangsmodell mit reduzierter Förderhöhe. Unternehmen können die Corona-Kurzarbeitsphase 5 ab Mitte Juli beim AMS beantragen.
Das AMS hat gestern eine Schätzung über die Wirkung der Kurzarbeit veröffentlicht: Seit März 2020 erhielten 1,28 Millionen Arbeitnehmer (44 Prozent Frauen und 56 Prozent Männer) Corona-Kurzarbeitsbeihilfe. Laut AMS wurden von März 2020 bis März 2021 im Schnitt 245.000 Stellen durch den Erhalt von Arbeitsplätzen durch Umverteilung der Arbeitsstunden im Unternehmen "gerettet".
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Würden die Unternehmen mal anständige Löhne zahlen, dann hätten sie genügend Fachkräfte.
Geht's dem Arbeiter gut geht's der Wirtschaft gut.
Schaemen sie sich nicht?
Warum unterstellen sie den Facharbeiteren, dass sie sich von der Allgemeinheit erhalten lassen, weil ihnen die gebotenen Loehne zu niedrig sind.
@MEILO,
würde der Staat die Arbeit in Form von Lohnnebenkosten nicht so hoch besteuern, könnten die Unternehmer höhere Löhne zahlen.
Schaemen sie sich nicht?
Warum unterstellen sie den Facharbeiteren, dass sie sich von der Allgemeinheit erhalten lassen, weil ihnen die gebotenen Loehne zu niedrig sind.
wann bekommen nun die immigrierten Facharbeiter eine Arbeitserlaubnis und werden zu Steuerzahlern? 😉
Ohne Arbeitserlaubnis ist es nix mit einem KURZarbeitsjob.
Wenn sie endlich lesen und schreiben können und halbwegs Deutsch können also kurz vor Ihrer Rente denn wir erhalten sie ja gerne