Immer mehr Menschen arbeiten krank
WIEN. Im ersten Quartal dieses Jahres haben mehr Personen trotz gesundheitlicher Probleme gearbeitet. Das zeigt die aktuelle Auswertung des Arbeitsklimaindex der Arbeiterkammer Oberösterreich, der am Freitag präsentiert wurde.
Der Anteil jener, die trotz Krankheit arbeiten, ist aktuell so hoch wie nie. Die Auswertung zeigt auch, dass die negativen Auswirkungen der Coronapandemie auf die Arbeitsbedingungen sehr ungleich verteilt sind.
"Was wir derzeit sehen, ist ein starker Anstieg an Berufstätigen, die trotz Krankheit arbeiten, oder arbeiten gehen", so Reinhard Raml Meinungsforschungsinstitut IFES. Im ersten Quartal 2021 habe dieser Wert einen "noch nie gesehenen Höchststand" erreicht. So gaben zuletzt 53 Prozent der unselbstständig Beschäftigten an, auch krank gearbeitet zu haben. Dieser Wert hatte sich in den Jahren zuvor bei 30 bis 35 Prozent eingependelt.
Pflichtgefühl als Hauptsache
Das Phänomen des Präsentismus, also trotz Krankheit zu arbeiten, habe vor allem seit Beginn der Coronapandemie deutlich zugenommen, hier insbesondere in der Pflege und im Gesundheitswesen. So hätten im vergangenen Jahr 3 von 4 Personen in diesem Bereich krank gearbeitet, 2019 lag der Anteil noch bei 45 Prozent. "Solche Fakten zeigen, mit welch knappen personellen Ressourcen Beschäftigte gerade im Gesundheitswesen zu kämpfen haben", so Raml. Das Pflichtgefühl gegenüber Kollegen und Patienten sei die Hauptursache, warum Menschen krank zur Arbeit gingen.
Auch vermehrtes Homeoffice sei eine Ursache für den Anstieg. Aktuell arbeiteten etwa 4 von 10 Beschäftigten ausschließlich oder teilweise im Homeoffice. Das Risiko, krank zu arbeiten sei für diese Personen um 10 Prozent höher, als für Beschäftigte, die am üblichen Arbeitsort tätig seien, erklärte Raml. Im Homeoffice sei es einerseits schwieriger, Arbeiten zu delegieren. Gleichzeitig sei die Schwelle, krank zu arbeiten, niedriger.
60 Prozent fühlen sich geschützt
Die negativen Auswirkungen der Coronapandemie auf die Arbeits- und Lebenszufriedenheit sind zudem ungleich verteilt. "Corona trifft arme wesentlich härter als reiche", so Daniel Schönherr vom Sozialforschungsinstitut Sora. Die Arbeitsunzufriedenheit ist dabei vor allem in Berufsgruppen mit niedrigem Einkommen und gleichzeitigen hohen Arbeitsbelastungen wie beispielsweise in der Pflege oder dem Gesundheitsbereich besonders hoch. Die Ungleichheit zeige sich vor allem beim Vergleich der Lebenszufriedenheit der 10 Prozent mit höchster bzw. niedriger Arbeitszufriedenheit. "In den unteren 10 Prozent ist die Lebenszufriedenheit von 52 Prozent im Jahr 2019 auf 45 Prozent im Jahr 2020 abgesunken, während sie in den oberen 10 Prozent stabil bei 99 Prozent geblieben ist ", so Schönherr.
Gleichzeitig sei die Arbeitsbelastung in den Berufsgruppen des unteren Segments um 8 bis 10 Mal höher, während die Zufriedenheit mit Mitbestimmungsmöglichkeiten, dem Führungsstil oder dem Einkommen sehr gering sei, erklärte er. Diese unteren 10 Prozent waren zudem häufiger von den negativen Folgen der Coronakrise betroffen. Rund ein Viertel aus diesem Segment gab demnach an, zur Risikogruppe für einen schweren Verlauf einer Ansteckung mit dem Coronavirus zu gehören. 60 Prozent fühlten sich an ihrem Arbeitsplatz ausreichend gegen eine Ansteckung geschützt. Im oberen Segment gaben hingegen nur 6 Prozent an, zu einer Risikogruppe zu gehören, 96 Prozent fühlten sich ausreichend geschützt.
Immer mehr reden sich krank.
Es gibt humanes und zugleich leistungsorientiertes Arbeitsklima!
Es gibt Firmen da herrscht ein Stressklima der Unterstellung, des Drucks: wenns ned parierst, wartet der nächste auf dein Job!
Sie passen gut in letzere Fa. als Chef!
" Trotz Krankheit arbeiten"
ist kein individuelles Problem,
sondern ein Alarmzeichen asozialer Strukturen!
" Krank arbeiten" ist DAS Armutszeugnis für das Betriebsklima!!
Wer an den ausschließlich profitorientierten Arbeitsbedingungen nichts ändern will,
der schiebt die krankmachende Überlastung dem Einzelnen zu,
der halt nicht wehleidig, mehr belastbar sein und effektiver arbeiten soll!
Hinterher noch eins mit der Moralkeule drüberziehen,
das ist dann der ultimative, asoziale, selektive Kick!
Humanes Betriebsklima schaut anders aus
und wird landaufab auch mit Erfolg praktiziert!!
Wird das nicht ein wenig dramatisiert ?
Die Krankenstandsquote in Österreich ist überdurchschnittlich.
Ich arbeite abwechselnd in der Schweiz und in Österreich beim selben Konzern.
Die Ausfallquote in Österreich ist aber wesentlich höher als in der Schweiz.
Und mir fällt in der Schweiz nicht auf, dass sich kranke Menschen zur Arbeit schleppen würden.
Und wenn man den Vergleich kennt, dann auch diesen, dass ich in Österreich schon klar die Ansage von gesunden (!) Mitarbeitern gehört haben, dass sie bald in den Krankenstand gingen. Und das dann beim nächstbesten Anlass auch taten. Zufällig gerne gleich ab Montag.
In der Schweiz wiederum ist es eine verpönte Loyalitätsschwäche gegenüber Kollegen und Arbeitgeber, wenn man ohne tatsächliche relevante Krankheit in den Krankenstand geht. Daher ist es dort auch nicht üblich, dass im Gegensatz zu Österreich 2/3 der Belegschaft zumindest 1 Wo im Krankenstand ist. Im Gegenteil, die Mehrheit fällt nur alle paar Jahre einmal aus.
Ich kaufe ein " SICH " für die Überschrift
Arbeit sollte verboten werden.
@Poster Vinzenz
Eine konstruktive Antwort auf eine Frage (ja, ich weiß jene ist einfach gestellt, aber nicht so einfach zu beantworten) bekommt man von Ihnen auch nicht.
31.500 Mal gepostet - da sollte man etwas mehr Substanz erwarten (außer einen primitiven Aufschrei).
Ab zun Spitz in die Spirtuosenabt.!
Pflichtgefühl? Ich glaube eher, dass sich das Bedürfnis, sich in einer Pandemie in einen überfüllten kleinen Warteraum zu setzen, überschaubar ist.
Ist doch logisch, früher . . . ab den 1970ern bis 2004 (????) musste fast niemand um seinen Arbeitsplatz fürchten; ich konnte fast 43 Jahre in zwei Betrieben als Angestellte durcharbeiten.
In diesen Genuss kommt heutzutage leider niemand mehr, auch wenn wir Corona nicht hätten.
Das schreit nach einer
sozial verantwortlichen Reaktion
des Arbeitsministers Kocher!!
Und was bitte genau soll der Herr Kocher unternehmen?
Was heißt sozial verantwortlich? Noch mehr Arbeitslosengeld bzw. Mindestsicherung - oder wie meinen?
Nangpu
Was sind denn Sie für einer?
Für Sie zählen die krankenarbeiter goar nix!
Ich habe oft genug 'gesundheitlich angeschlagen' meine Arbeit verrichtet.
Da hat niemand nach sozial verantwortlich gefragt.
Also, was genau soll Herr Kocher unternehmen?
Und warum genau haben sie das gemacht ??
Aus dem falschen Irrglaube heraus, dass ohne sie die Firma zusammenbricht ???
In Wahrheit ist es oft so, dass sich Angestellte noch total krank an den Arbeitsplatz schleppen, sowieso eine Produktivität von NULL haben und dafür noch ein paar Kollegen anstecken.
Was genau hat die Firma dann gewonnen ???
Damals Ja!
Auch aus einem falschen Irrglauben - Verantwortung/Stress und und - da spielen viele Faktoren mit.
Heute mache ich das so nicht mehr.
Vom Gesundheitswesen aber weiß ich, dass die Leute dort meist am Limit sind und auch krank oder angeschlagen ihre Arbeit verrichten.
Also noch einmal: Was soll der Herr Kocher dahingehend unternehmen?
Absolut richtig.
Trotzdem gibt es Chefs, die die Leute zu Hause anrufen, wann sie endlich in der Arbeit erscheinen, ansonsten müssen sie sich von ihnen trennen.
2.Grund: Das liebe Geld. Es gibt auch Leute, die sich extrem verschuldet haben (Hausbau, etc.) und da schleppt man sich halt irgendwie in die Arbeit,
Um dem Chef keinen Angriffspunkt zu geben.
3.Grund: auch das soll es geben. Pflichtbewusssein. Auch wenn es nie gedankt wird,
Wenn man sich irgendwie und die Arbeit schleppt.