Mehr als 2 Millionen Euro Forderungen an insolventes Tiroler "Jugendland"
INNSBRUCK. Im Insolvenzverfahren der Tiroler Kinderbetreuungseinrichtung Jugendland GmbH in Innsbruck sind am Montag bei einem ersten Verhandlungstermin am Landesgericht Innsbruck 1,55 Millionen Euro an unbedingten und 860.000 Euro an bedingten Forderungen anerkannt worden.
116 Gläubiger hätten berechtigte Forderungen angemeldet, erklärte Insolvenzverwalter Christian Winder laut Kreditschutzverband von 1870 (KSV). Der operative Betrieb werde zu Jahreswechsel wohl dem Land Tirol übertragen. Es werde derzeit demnach intensiv darüber verhandelt, diesem einer dem Land Tirol zuzurechnenden Gesellschaft zu übertragen. Mitarbeiter, Inventar und langfristige Verträge sollen von dieser übernommen werden.
Sanierung nicht geplant
Der KSV erwartete in Folge die Schließung des Unternehmens und eine anschließende Liquidation der Gesellschaft, hieß es in einer Aussendung. Eine Sanierung sei nicht geplant. Zuletzt war davon die Rede gewesen, dass die Tiroler Kinder und Jugend GmbH als neuer Träger einspringen könnte.
Ende August hatte die schwarz-rote Tiroler Landesregierung die Zusammenarbeit mit der Einrichtung beendet und dabei "wirtschaftliche Mängel" ins Treffen geführt. Von der folgenden Insolvenz waren 94 Dienstnehmer betroffen. Der Antrag auf Eröffnung der Insolvenz war von Jugendland selbst eingebracht worden.