Volkswagen: Manager sehen "ernste" Lage, Gewerkschaft droht mit Streiks
WOLFSBURG. Verhärtete Fronten beim Start der Tarifverhandlungen heute. Gewerkschaft stellt sich gegen Sparpläne.
Im Ringen um die neuen Sparpläne beim deutschen Autohersteller Volkswagen sind das Unternehmen und die Gewerkschaft gestern erstmals zu Verhandlungen in Hannover zusammengetroffen. Die Positionen liegen dabei weit auseinander.
Während VW auf Einsparungen auch bei den Personalkosten drängt, will die IG Metall Einschnitte verhindern. Die eigentlich erst für Ende Oktober geplante Tarifrunde war vorgezogen worden, nachdem VW seinen Sparkurs Anfang des Monats verschärft hatte.
Sieben Prozent gefordert
Das Management hat zum Start seine Sparziele bekräftigt. "Wir müssen gemeinsam unser Unternehmen restrukturieren. Die Situation ist ernst", sagte VW-Verhandlungsführer Arne Meiswinkel, Personalvorstand der Kernmarke Volkswagen, vor dem Auftakt der Tarifgespräche in Hannover. "Aufgabe ist es jetzt, tragfähige Lösungen zu finden."
Statt nur über das Entgelt soll auch über die von VW gekündigte Beschäftigungssicherung verhandelt werden. Die IG Metall lehnt betriebsbedingte Kündigungen und Werksschließungen strikt ab und fordert um sieben Prozent mehr Lohn für die Beschäftigten. Außerdem verlangt sie für die rund 120.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine Beschäftigungssicherung über das Jahr 2030 hinaus. Die Gewerkschaft droht jetzt auch mit Streiks ab Dezember.
"Richtig einheizen"
Der Chefunterhändler der IG Metall, Thorsten Gröger, sagte, falls nötig, stünden ab dem 1. Dezember zehntausende VW-Beschäftigte vor den Werkstoren und auf der Straße. "Der Winter kommt – und wir werden dann, wenn nötig, dem Vorstand richtig einheizen", so der Gewerkschafter. Der Konflikt mit VW habe erst begonnen.
"Über Werksschließungen und Massenentlassungen ist mit uns nicht zu reden", sagte Gröger. Betriebsratschefin Daniela Cavallo, die für die IG Metall mit am Verhandlungstisch sitzt, hatte beides zuvor als klare rote Linien bezeichnet.
Meiswinkel warnte: "Der internationale Wettbewerb droht an uns vorbeizuziehen. Deswegen ist jetzt Handeln angesagt." In der ersten Verhandlungsrunde gehe es darum, sich ein gemeinsames Bild über die Ausgangslage zu verschaffen. In den VW-Fabriken laufen viel weniger Autos vom Band als vor einigen Jahren.
Bei VW hat der Betriebsrat wesentlich mehr Macht als in vergleichbaren Konzernen. Kein Vorstand überlebt bei VW, wenn es der Betriebsrat nicht will. Das Land Niedersachsen hat mit 20% Beteiligung eine Sperrminorität, die sonst erst ab einer 25%igen Beteiligung üblich ist. Auch Mitglieder des Betriebsrates, der IG Metall und des Landes Niedersachsen sitzen mit einer mindestens 6-stelligen Gage im Aufsichtsrat.
Aber das Management hat alles falsch gemacht. Wenn das stimmt, dann ist der erste Fehler im Aufsichtsrat passiert.
Es könnte aber auch sein, dass VW-Mitarbeiter zukünftig auf das Niveau „normaler“ Arbeitnehmer herabsteigen müssen. Weit überdurchschnittliche Gagen, eine sehr teure betriebliche Altersversorgung und kurze Arbeitszeiten lassen sich offensichtlich nicht mehr finanzieren. Die Kunden haben das bisher über sehr hohe Preise bezahlt. Dazu sind sie anscheinend nicht mehr bereit.
Dann sollen doch die Gewerkschwafler die Firma übernehmen.
Dann ist gleich Ruhe - aber ganz. Und VW gibts gar nicht mehr.
Zur Erinnerung, die VAG ist in Österreich ein sehr wichtiger Arbeitgeber mit einem Marktanteil von über 30%!Weltweit beschäftigt der Konzern ca. 675.000 Miarbeiter! Sehr viele österreichische Zulieferer hängen am VW Konzern!
Und?
wer am Konsument vorbei Entwickelt geht Unter.
Geht der eine Unter geht für den nächsten ein Loch auf
war schon immer so.
zB. Kodak 1988 beschäftigte die Traditionsfirma 145.000 Mitarbeiter.
und für die hat sich ein Loch aufgetan
Amazon.com 1.608.000 Mitarbeiter kannte vor 25 Jahren keiner
Alle müsse zurückstecken - obwohl auch externe Faktoren erwähnt werden müssten, z. B. die horrenden Energiekosten wegen des ausgefallenen, GÜNSTIGEN Russengases.
4 VW Vorstände haben sich fast 30 Millionen an Gehalt ausbezahlt.
da fragt man sich für was!
Würden 4 Betriebsräte den Konzern führen, würden die Auszahlungen nicht geringer ausfallen und der Laden wäre längst dicht.
Übrigens VW-Affäre 2005, nur damit man weiß womit und mit wem man es zu tun hat.
Guter Einwand, aber der von Ihnen angeführte Grund spricht aber auch gegen die hohen Beträge der Vorstände.
Streiken sie eben, kauft eh keiner die Kübel… Und danach dreht der Letzte das Licht ab.
So ein Unsinn, bitte Samstags immer die Zulassungsstatistik in den OÖN anschauen!.Dann werden Sie sehen, dass der der VW Konzern in Österreich einen Marktanteil von über 30% hat!
Als ob ein Streik jemals Arbeitsplätze gesichert hätte?
Alle treiben es scheinbar auf die Spitze.
Die Gewinne sprudeln aber ein Ende ist abzusehen. Steigende Personalkosten und weniger Arbeitsstunden. Das geht sich nicht aus. Und die Gewerkschaft hätte gern noch weniger Arbeitsstunden..
Bei den Ersatzteilpreisen wird ordentlich zugelangt.
Jetzt steigert VW z.B. in Ö die Werkstattpreise bei Versicherungsabrechung auf ungeahnte Höhen.
Und wir Konsumenten werden wieder mit zweistelligen Prämienerhöhungen abgezockt.
Und Schuld ist dann ja wie immer "die Politik".
Wir haben einfach einen moralischen Verfall!
"Jetzt steigert VW z.B. in Ö die Werkstattpreise bei Versicherungsabrechung auf ungeahnte Höhen..."
Es ist ganz einfach...ein Auto dieser Marke verkaufen und in Zukunft die Finger davon lassen .Gerade diese Marke hat nämlich seit Jahren massiv schlechte Qualität geliefert und trotzdem astronomische Preise dafür verlangt....und es sind genug Kunden darauf reingefallen....siehe ID3,4 , Motorschäden am laufenden Band beim VW Bus und und und ..
Ich verstehe zwar, dass man ungern Einbußen hinnimmt, aber die Kampfrhetorik der Gewerkschaft finde ich ist zum derzeitigen Zeitpunkt unangemessen.
Genauso wie bei den Fluggesellschaften wird bei den Autoherstellern außerordentlich gut bezahlt.
Ich denke bevor man mit Streiks droht wäre es sinnvoller, andere Lösungen zu finden.
So könnte man z.B. vertraglich festzuhalten, dass die Mitarbeiter keine Einbußen hinnehmen, sondern dem Konzern einen Kredit geben, und wenn es wieder besser läuft, bekommen sie dieses Geld ausbezahlt.
Oder das Unternehmen verteilt Mitarbeiteraktien anstatt Gehaltserhöhungen. Dann profitieren sie automatisch in Form von Dividenden, wenn es gut läuft.
Niemand profitiert, wenn man gegeneinander arbeitet.