Marchtrenker Anlagenbauer TGW will 850 neue Arbeitsplätze schaffen
MARCHTRENK/LINZ. In diesem Geschäftsjahr soll der Umsatz auf mehr als eine Milliarde Euro steigen.
Von einem "herausfordernden als auch herausragenden Geschäftsjahr" sprach gestern der Vorstandsvorsitzende der TGW Logistics Group, Harald Schröpf. Herausfordernd durch Corona, herausragend, weil es gelang, den Auftragsstand mit 1,1 Milliarden Euro erstmals über diese Grenze zu steigern.
Dieser Auftragsstand soll heuer in Umsatz umgemünzt werden. Waren es im abgelaufenen Geschäftsjahr (per Ende Juni) 813,1 Millionen Euro, soll es heuer mehr als eine Milliarde Euro werden. Das operative Ergebnis (Ebit) stieg um 36 Prozent auf 50,5 Millionen Euro.
Für weiteres Wachstum wird massiv investiert – in erster Linie ins Personal, das im laufenden Geschäftsjahr um 850 Mitarbeiter (derzeit 3766) wachsen soll. Gesucht werden vor allem Mechatroniker und Software-Entwickler.
Wettbewerb ums Personal
Es sei ihm klar, dass man bei der Personalsuche in starkem Wettbewerb mit anderen Industriebetrieben stehe, man sehe sich aber als attraktiver Arbeitgeber, sagte Schröpf. Vom Betriebskindergarten über Homeoffice-Möglichkeit bis hin zu einer Mitarbeiterbeteiligung hat das Unternehmen mit den Hauptstandorten in Marchtrenk und Wels Trümpfe in der Hand. Für die Mitarbeiter werden heuer sieben Millionen Euro ausgeschüttet. Ab einer Betriebszugehörigkeit von fünf Jahren bringe dies wahlweise sechs zusätzliche Urlaubstage oder 2000 Euro, so Schröpf. Es könnten aber auch Gesundheitsangebote genützt werden. Als Beispiel nannte Schröpf Fitness-Coaching oder Ernährungsberatung.
Dass die Suche nach qualifizierten Mitarbeitern nicht einfach werde, sei ihm klar. "Es macht keinen Sinn, wenn wir uns gegenseitig die Leute abspenstig machen. Wir müssen als Industrie gemeinsam versuchen, den Pool an hochqualifizierten Mitarbeitern zu vergrößern", sagte Schröpf. Er denke da vor allem an die Frauen. Aber auch die Lehrlingsausbildung hat hohen Stellenwert. 177 Lehrlinge hat die TGW derzeit, 48 neue haben im September begonnen.
Für die neuen Mitarbeiter braucht die TGW auch zusätzliche Flächen. In den kommenden fünf Jahren sollen obendrein 200 Millionen Euro in die Standorte investiert werden, davon 180 Millionen in Oberösterreich.
Das Forschungsbudget wird heuer ebenfalls aufgestockt. Waren es im abgelaufenen Geschäftsjahr 32,8 Millionen Euro, sollen es heuer 40 Millionen Euro werden. Die Branche sei sehr innovativ, sagte Schröpf. Bei der TGW verfolge man das Ziel, bald ein autonom und ohne menschliche Eingriffe arbeitendes Logistikzentrum zu entwickeln.
Ja die bemühen sich momentan intensiv Arbeitskräfte zu finden...