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B&R führt Wochenend-Schichten ein

Von Sigrid Brandstätter, 15. Dezember 2022, 11:52 Uhr
B&R
B&R Bild: B&R (honorarfrei) (FOTOKERSCHI.AT / KERSCHBAUMMAYR)

EGGELSBERG. Weil die Lieferzeiten mit 52 Wochen zu lang sind, führt der Industriezulieferer B&R befristet für ein Jahr Wochenend-Schichten ein.

Selten wird Betriebsrat und Gewerkschaft von einem Unternehmenschef mehrfach und ausdrücklich gelobt. Jörg Theis, Geschäftsführer beim Industriezulieferer in Eggelsberg, hat dies gestern getan: Weil die Gewerkschaft ProGe der zeitlich befristeten Einführung von Wochenend-Schichten beim Industriezulieferer B&R zugestimmt hat. Wer Samstag und Sonntag je zehn Stunden arbeitet, wird entlohnt wie bei einem Vollzeit-Job, so Theis. 

Für die Gewerkschaft ist das Modell, das auch mit anderen Firmen in der Elektro- und Elektronikindustrie schon vereinbart worden sei, eine "echte Arbeitszeit-Verkürzung", sagt Michael Seemayer, von der ProGe. Die ausschließliche Wochenend-Arbeit von 20 Stunden wird mit 2430 Euro brutto aufwärts entlohnt. Alles darüber hinaus werde als Überstunde behandelt, betont die Gewerkschaft. Theis will mit diesen Sonderschichten die überlangen Lieferzeiten in den Griff bekommen. Üblich seien in der Industrie zwei bis vier Wochen, derzeit gäbe es Lieferzeiten von 52 Wochen, so Theis. 

Noch im Frühling des Jahres wurde bei B&R kurz gearbeitet, weil die Halbleiter-Versorgung sehr stockend war und immer wieder Schichten wegen Rohstoff-Mangel ausgefallen sind. Mit Anfang des Sommers hat sich die Situation entspannt. "Wir haben gesehen, dass wir von einer Limitierung des Materials nahtlos in eine Limitierung des Faktors Personal geraten", so Theis. Daher habe man das Gespräch mit der Gewerkschaft gesucht.

Dabei stockt B&R nach massivem Ausbau das Personal ohnehin laufend auf. Allein im vergangenen halben Jahr kamen zu den 2300 Mitarbeitern fast 20 Prozent dazu. Derzeit liegt der Personalstand bei 2750, bis März 2023 sollen es 3000 sein - noch ohne die Wochenend-Schichtarbeiter. Für die Befristung von einem Jahr werden zumindest 300 Mitarbeiter gesucht. "Je mehr, desto besser", sagt Theis, der sich nicht auf eine genaue Zahl der gesuchten Mitarbeiter festlegen will. 

B&R, das zum ABB-Konzern gehört, hat die Schichten bereits erweitert, mit dem Ausbau der Belegschaft geht einher eine massive Kapazitätserweiterung.  Der im Sommer eröffnete Campus für Forscher hat Flächen frei gemacht, die jetzt zur Produktion genutzt werden. Ab dem ersten Quartal 2023 sollen zwei Milliarden Komponenten pro Jahr erzeugt werden, das wäre ein Plus von 60 Prozent gegenüber dem aktuellen Produktionsvolumen. Theis geht längerfristig von einer hohen Nachfrage aus. B&R Steuerungen werden in Wärmepumpen und Pelletsöfen verbaut, genauso in Produktionsanlagen, die Solarpanele oder Batterien herstellen. Alles Produkte, die im Zuge der Energiekrise und des Klimawandels gebraucht würden. 

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Autorin
Sigrid Brandstätter
Ressortleiterin Landes- und Innenpolitik
Sigrid Brandstätter
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4  Kommentare
4  Kommentare
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Querschlaeger (120 Kommentare)
am 16.12.2022 10:23

Wird immer schlimmer mit der gegenseitigen Abwerberei...

...auf der Strecken bleiben die ganzen Handwerksbetriebe denen die Leute weglaufen.

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tradiwaberl (15.911 Kommentare)
am 15.12.2022 12:26

An Sonntagen und in der Nacht gebührt normalerweise ohnehin 100% Zuschlag.
In dem Zeitmodell dort fallen 3/4 der Zeit in diese Kategorie (Sonntag immer, Samstag Nacht). Zusätzlich gebe es noch Zulagen für Schicht bzw. Ersatzruhezeiten.

Von daher ist es eigentlich normal, dass man für 20h quasi soviel bekommt, wie sonst für 40h.

Ich denke hier werden normale Entschädigungen als besonderes Zuckerl verkauft !!

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tradiwaberl (15.911 Kommentare)
am 15.12.2022 12:28

Aber nichts desto trotz ist es sicher ein gutes Angebot für Studenten oder sonstige Menschen, die gerne unter der Woche frei hätten für andere Dinge.

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Peter1983 (2.457 Kommentare)
am 15.12.2022 14:01

Mag sein - dennoch arbeitet man 20 Stunden und bekommt 40 Stunden bezahlt. Der Rest ist Freizeit.

Man kann wirklich alles schlechtmachen - es geht den Leuten wohl immer noch zu gut.

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