Das OÖN-Christkindl hilft: Weihnachten endlich im barrierefreien Zuhause
KIRCHHAM. Nachdem bei Paul eine Gehirnfehlbildung festgestellt worden war, half das Christkindl, den Alltag zu erleichtern.
"Guten Morgen. Na, Paulchen, hast du gut geschlafen?", fragt Magdalena Seber mit hoher, beinahe schon singender Stimme, als ihr kleiner Sohn nach seinem Vormittagsschläfchen aufwacht. Der zweijährige Paul gluckst vor Freude und fängt an, leise zu brabbeln. "Es ist so schön, dass er noch immer versucht zu plappern. Eigentlich ist Paul mittlerweile komplett taub, auch die starken Hörgeräte haben nicht mehr geholfen. Und Kinder, die taub sind, hören irgendwann mal auf zu plappern, aber Paul nicht. Er hat anscheinend noch was mitzureden", erzählt die zweifache Mutter aus Kirchham und ein Lächeln huscht ihr über das Gesicht.
- Aus dem Archiv: "Paul zaubert uns immer ein Lächeln auf die Lippen" (Christkindl-Geschichte aus dem vergangenen Jahr)
Als Paul Seber im Oktober 2021 das Licht der Welt erblickte, war seinen Eltern und seiner Schwester Linda (5) noch nicht klar, welches Schicksal sie nur drei Monate später ereilen sollte. Nach einem starken epileptischen Anfall am 6. Jänner 2022 wurde bei dem Buben eine Gehirnfehlbildung diagnostiziert. Zahlreiche Behandlungen, medizinische Eingriffe und Therapien begleiten fortan das Leben der Familie.
Problem: Barrierefreies Haus
Ihr größtes Problem: ihr Haus, das Magdalena und Michel Seber zuvor mit viel Eigenleistung kernsaniert haben. Doch die verwinkelte Einfahrt, mehrere Treppen, um zur Haustür zu gelangen, die steile Hanglage – "ich konnte nicht mal mit den Kindern spazieren gehen, der Reha-Buggy für Paul ist so schwer, dass ich es kaum den Berg nach oben schaffe", sagt Magdalena Seber.
Im Juli wurde Paul erneut von einem heftigen epileptischen Anfall heimgesucht – Rettung, Notarzt und sogar der Hubschrauber wurden angefordert, um den Buben ehestmöglich ins Spital zu bringen. "Bei der Hauszufahrt war ein komplettes Chaos. Das hat uns gezeigt, dass wir uns langfristig etwas überlegen müssen, die Rettung konnte nicht wegfahren. Dieser Anfall wird sicher nicht der letzte sein", sagt die 33-Jährige und senkt den Blick.
"Eine Sorge weniger"
Lange haben die Sebers überlegt, wie sie das Zuhause tatsächlich barrierefrei für Paul gestalten können. "Wir haben uns schließlich dafür entschieden, in einen Bungalow zu ziehen und diesen zu unserem neuen Lebensmittelpunkt zu machen. Aber auch hier muss noch ordentlich viel gearbeitet werden, mein Mann Michel ist die ganze Zeit auf der Baustelle, damit alles fertig wird", erzählt Magdalena Seber.
Dank der tatkräftigen Unterstützung der OÖN-Leserfamilie und der regionalen Firmen konnte das Christkindl im vergangenen Jahr Familie Seber unterstützen und ihnen eine finanzielle Stütze beim Gestalten ihres neuen Zuhauses bieten. "Wir sind unendlich dankbar dafür – das ist wenigstens eine Sorge weniger."
Mitte Dezember soll der Umzug stattfinden: "Ich möchte, dass wir mit den Kindern Weihnachten bereits im neuen Zuhause feiern können", sagt die zweifache Mutter.
Operation soll Paul Ruhe bringen
Doch bis dahin heißt es: durchhalten. Denn am 6. Dezember steht eine neue Operation bei Paul an. Ein Vagusnervstimulator (VNS) soll seine heftigen epileptischen Anfälle in Schach halten. "Zumindest benötigen wir derzeit keine Notfallmedikamente mehr – Paul hat zwar immer noch seine Anfälle, teilweise bis zu 70 Anfälle in einer Viertelstunde. Aber sie sind nur sehr kurz. Er zuckt – manchmal merkt er es gar nicht beim Spielen, manchmal sind es stärkere Zuckungen, dann nehmen wir den Kleinen auf den Arm. Aber wir hoffen, dass der VNS ein bisschen Ruhe reinbringt", sagt seine Mama.
Obwohl die Sebers im vergangenen Jahr nicht zur Ruhe gekommen sind, blickt Magdalena hoffnungsvoll in die Zukunft: "Besonders wenn Linda und Paul gemeinsam spielen, geht mir das Herz auf. Linda lernt gerade Schwimmen und auch Paul ist da manchmal dabei. Da merkt man mal, dass Wasser wirklich sein Element ist. Er quietscht und strampelt, er fühlt sich da richtig wohl. Und in genau diesen Momenten wird mir klar, dass wir niemals aufgeben dürfen. Solange es Paul gut geht, geht es auch uns gut."
Hilfe fürs Christkindl
Zahlreiche Schicksalsschläge und schwere Krankheiten begleiten den Alltag vieler Landsleute. Wenn die Not zu groß wird, ist das OÖN-Christkindl zur Stelle – und das bereits seit 59 Jahren. Fragen und Antworten rund ums Christkindl werden hier beantwortet.
Wenn auch Sie helfen möchten, so können Sie eine Spende auf das Christkindl-Konto (IBAN: AT94 2032 0000 0011 1790) überweisen. Jeder gespendete Euro kommt zu 100 Prozent bei den Bedürftigen an.
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