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Schau hin, forsche mit: Eine App für Graugänse, Raben und Waldrappe

Von Michael Schäfl, 08. August 2019, 00:04 Uhr
Schau hin, forsche mit: Eine App für Graugänse, Raben und Waldrappe
Mit den von der Forschungsstelle entwickelten Apps kommen die Jungen der Natur auf die Spur. Bild: Thomas Reibnegger

GRÜNAU. Im Almtal pflegen Forscher und Laien das Erbe von Konrad Lorenz.

Zwischen den Wiesen und Wäldern des Almtals liegt das Herzensprojekt von Konrad Lorenz. 1974 rief der "Einstein der Tierseele" die Konrad-Lorenz-Forschungsstelle ins Leben.

Nach Lorenz’ Tod vor 30 Jahren übernahmen das Land Oberösterreich und die Universität Wien sein Erbe. Aus der kleinen Forschungsstelle im Almtal wurde eine bekannte Größe der internationalen Forschungslandschaft. Aktuell befassen sich rund 20 Wissenschaftler aus dem In- und Ausland mit der erstaunlichen Intelligenz der Rabenvögel, dem seltsamen Verhalten der stark gefährdeten Waldrappe und dem verblüffend menschenähnlichen Zusammenleben der Graugänse.

Die "Citizen Scientists"

Unter dem Stichwort "Citizen Science" lädt die Forschungsstelle Jung und Alt zum Mitforschen ein. Seit Anfang des Jahres werden Videoclips, die von den Kameras in den Nestern der Graugänse aufgezeichnet werden, auf die Internetplattform "Zooniverse" hochgeladen. Dann werden die Laienbiologen, eben die "Citizen Scientists" zu ganz wichtigen Helfern. Die Wissenschaftler wären allein nie in der Lage, das ganze Material zu sichten. Das machen die Besucher der Website: Ausgehend von den wenigen Sekunden langen Videos beantworten sie Fragen wie "Befindet sich das Tier im Nest?" oder "Was tut die Gans?" und leisten so ihren wichtigen Beitrag zur Auswertung der Videos.

Von Mai bis Mitte Juni konnten so 10.000 der 200.000 Videoclips klassifiziert werden. "Wir sind unseren Helfern unglaublich dankbar. Ohne sie hätten wir nie so viele Videos kodieren können", sagt Didone Frigerio, Arbeitsgruppenleiterin der Forschungsstelle.

Mit der Entwicklung zweier Apps unternahm die Forschungsstelle einen weiteren Schritt, die Bindung zu den Laienforschern zu stärken. So können Hobby-Biologen die Programme "Waldr-App" und "Forschen im Almtal" kostenlos herunterladen und ihre Tierbeobachtungen samt zugehöriger Standortangabe per Handy oder Tablet direkt an die Forschungsstelle senden.

Die Begeisterung der Jüngsten

Die Jugend für die Natur zu begeistern, ist eines der Hauptanliegen der Forschungsstelle. Seit zehn Jahren wandelt Didone Frigerio gemeinsam mit Kindergartengruppen und Schulklassen auf den Spuren von Konrad Lorenz: "Kinder werden bei uns zu selbstbestimmten und kompetenten Forschern. Von der Zusammenarbeit profitieren beide Seiten: Während wir verlässliche Beobachtungsdaten erhalten, können die Schüler ihre Neugier frei ausleben."

Die Forschungsstelle lockt auch abseits des Schuljahres mit Attraktionen. Am 25. August findet der 12. Naturerlebnistag statt. Familien mit Kindern ab vier Jahren werden am Areal des Wildparks Grünau zum Forschen und Entdecken eingeladen. Mit dem ersten "Junior Biologicum" richtet sich die Stelle auch an ältere Naturbegeisterte. Am 3. Oktober werfen Schüler mit Forschern gemeinsam einen Blick auf die Evolution und stellen sich der Frage "Warum wir so sind, wie wir sind." Noch bis Ende September lädt die Forschungsstelle Hobbyforscher zur "Wildpark Challenge" in den angrenzenden Wildpark Grünau ein.

Einzige Teilnahmebedingung ist die "Forschen im Almtal"-App. Die Biologen von morgen tragen die Tiere, die sie bei ihrer Expedition entdecken, in die App ein. "Man entdeckt die Umgebung, lernt die Tiere kennen und sammelt wichtige Erfahrungen. Und nebenbei locken noch tolle Preise", sagt Frigerio.

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Autor
Michael Schäfl
Redakteur Politik
Michael Schäfl
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