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Chat mit Ried-Manager Stefan Reiter

25. September 2014, 13:44 Uhr
Chat
Ried-Manager Stefan Reiter (Mitte) im nachrichten.at-Chat mit OÖN-Sportchef Christoph Zöpfl und Sportredakteur Harald Bartl. Bild: VOLKER WEIHBOLD

Stefan Reiter, Manager des SV Ried, stellte sich Donnerstagmittag eine Stunde den Fragen der Fans. Danach beantwortete er Sportredakteuer Harald Bartl noch weitere Fragen (nachzulesen am Freitag in den OÖNachrichten).

Hier das Chatprotokoll:

Gast 3137: Warum kann sich SVR keine Führungsspieler mehr leisten? Bis vor wenigen Jahren gab es mehrere Führungsspieler (Drechsl, Glasner, Lexa, Brenner..) heute keinen Einzigen.
Stefan Reiter: Auf die angesprochenen Spieler Drechsl, Glasner, Lexl und Brenner muss ich Ihnen mitteilen, dass diese damals nicht als Führungsspieler zu uns gekommen sind. Sie sind in die Mannschaft gewachsen. Heute ist es sehr schwierig, Spieler längerfristig bei einem Verein zu halten.

Gast 2392: Spart man sich dieses Jahr in die 2. Liga?
Stefan Reiter: Wir haben auch heuer dasselbe Budget für Spieler zur Verfügung wie in den letzten Jahren.

Gast 5509: Warum wurde so spät auf den Abgang von Rene Gartler reagiert, nämlich erst am letzten Tag?
Stefan Reiter: Die Suche nach einem "torgefährlichen" Stürmer lief bereits das ganze Frühjahr. Es ist uns leider erst Ende August gelungen, Herrn Thomala von Leipzig zu verpflichten (wir waren auch bei Thomala schon im Frühjahr 'dran).

Gast 511: Warum wurde so spät auf den Abgang von Rene Gartler reagiert, nämlich erst am letzten Tag?
Stefan Reiter: Wurde gerade beantwortet.

Gast 511: Wie gehen Sie mit der zunehmend persönlich werdenden Kritik mancher Medien um?"
Stefan Reiter: Kritik ist absolut in Ordnung, wenn sie begründet ist. Allerdings sind persönliche Angriffe, die nichts mit dem Verein oder meiner Arbeit zu tun haben, schon sehr grenzwärtig.

Gast 5509: Warum gibt es in dieser Mannschaft, abgesehen von Thomas Gebauer keine Routiniers?
Stefan Reiter: Selbstverständlich hatten wir in den letzten Jahren versucht, den einen oder anderen "älteren" Spieler zu haben bzw. zu verpflichten. Es ist uns einfach (auch aus wirtschaftlichen Gründen) nicht gelungen.

tomrieder: Das Durchschnittsalter der Startelf (Feldspieler) gegen den WAC betrug 22,8 Jahre. Glauben Sie wirklich man könnte mit so einer unerfahrenen jungen Mannschaft in der Bundesliga bestehen? Für die Qualität der Mannschaft sind sie als Manager verantwortlich.
Stefan Reiter: Es uns selbstverständlich bewusst, dass wir eine sehr junge Mannschaft haben. Deshalb ist es auch notwendig, den Spielern Zeit zu geben, um Erfahrungen zu sammeln. Es ist auch nicht garantiert, dass man mit nur älteren Spielern Erfolg hat.

Gast 3137: Herr Reiter, Sie und ihre jeweiligen Trainer betonen seit Jahren, das Ziel müsse sein, die Mannschaft weiterzuentwickeln. Wie soll so etwas funktionieren, wenn jede Saison ein völlig anderes Team aufs Feld läuft?
Stefan Reiter: Das ist richtig. Man muss sich nur klar sein: ob ein Spieler bei unserem Verein bleibt oder nicht, liegt nicht nur in der Hand des Vereins, sondern ist auch eine Entscheidung des Spielers. Es ist selbstverständlich die Aufgabe eines Trainers, jeden Spieler, der bei uns tätig ist, weiterzuentwickeln.

Gast 1329: Ist der Kader für den Klassenerhalt ausreichend?
Stefan Reiter: Ja. Die Qualität der Spieler ist eine gute. Die Mannschaft muss einfach die Chance haben, sich zu festigen.

Gast 1423: Der Zuschauerschnitt ist seit einigen Jahren unter den Erwartungen. Wie kann man es schaffen, dass man wieder vermehrt Leute ins Stadion lockt?
Stefan Reiter: Tatsächlich ist der Zuschauerschnitt in den letzten Jahren etwas gesunken. Dafür gibt es viele Gründe. U.a. die erhöhte Fernsehpräsenz nicht nur in der österreichischen Bundesliga, sondern auch die internationalen Spiele. Vielleicht auch das viermalige Aufeinandertreffen gegen jede Mannschaft und leider auch die nicht immer sehr angenehme Wettersituation (vom November bis März).

Gast 9912: Glasner die Schuld zu geben vielleicht falsch, aber auch nicht ganz unrichtig. Inwieweit sehen Sie die Schuld beim Trainerteam?
Stefan Reiter: Unser Trainerteam leistet hervorragende Arbeit. Vielleicht gingen wir alle zusammen mit etwas zu viel Euphorie in die Meisterschaft. Trotz der letzten Niederlagen konnten wir eine klare spielerische Verbesserung der Mannschaft erkennen. Dies spricht auch wieder dafür, dass es einfach Zeit braucht, ein Team zu formen.

Gast 5509: War es rückblickend ein Fehler, dass Sie in der heißen Phase der Transferzeit auf Urlaub waren?
Stefan Reiter: Ich mache seit 20 Jahren diesen Job. Und ich gehe jährlich eine Woche im Sommer auf Urlaub. Ich habe eine schulpflichtige Tochter und ich glaube, dass eine Woche Urlaub in der Ferienzeit auch dem Manager eines Bundesligisten zusteht. Die Schwerpunkttransferzeit ist immer von Anfang Mai bis Mitte Juli und Ende August. Zu dieser Zeit bin ich immer da.

Gast 2620: Ab wann denkt man als Manager den "Worst Case" durch und beschäftigt sich damit, was für die Erste Liga gemacht werden muss?
Stefan Reiter: Fakt ist, dass wir uns derzeit mit der Tipico-Bundesliga beschäftigen, und das selbe gilt für das nächste Jahr.

Gast 2620: Wie kann man als Manager in so einer Situation positiv auf die Mannschaft einwirken? Führen Sie Gespräche mit den Spielern?
Stefan Reiter: Beruhigend. Alles andere als sachlich und ruhig mit solchen Situationen umzugehen, wäre und ist falsch. Ich stehe zu hundert Prozent hinter der Mannschaft und dem Trainerteam, und helfe soweit es mir möglich ist, überall.

Gast 2620: Wenn Sie den Kader des LASK anschauen - welche Spieler könnten der SV Ried helfen?
Stefan Reiter: Der LASK hat einen für die Erste Liga Top-Kader. Und ich freue mich auch, dass es in Fußball-Linz wieder aufwärts geht. Nachdem derzeit keine Transferzeit ist, können wir auch keinen Spieler von dort verpflichten.

Gast 1329: Wurde aus ihrer Sicht zuviel in die Inrastruktur als in die Mannschaft investiert? Diese Frage geistert durch die Medien....
Stefan Reiter: Es ist richtig, und es war auch notwendig, in die Infrastruktur zu investieren (Lizenzierung!) Hier arbeiten wir immer sehr nachhaltig und zukunftsorientiert. Der Großteil der aufgewendeten Summen für Infrastruktur wurde uns vom Land Oberösterreich zur Verfügung gestellt. Das hat nichts mit jenem Etat zu tun, den wir für Spieler veranschlagt haben.

Gast 1329: Wenn gegen Wiener Neustadt verloren wird, wie fest Sitzt Oliver Glasner dann noch im Sattel?
Stefan Reiter: JA

Gast 9912: Hat es einen bestimmten Grund, warum man keine spanischen Spieler mehr, sondern vermehrt deutsche Spieler einsetzt?
Stefan Reiter: In den letzten Jahren hat sich halb Europa auf den spanischen Spielermarkt geworfen. Es gibt Klubs von Bulgarien bis Griechenland, die allesamt vier bis fünf Spanier im Kader haben. Wir können einen solchen Trend beginnen, aber nicht auf Dauer fortsetzen. Weiters sind deutsche Spieler natürlicherweise schneller zu integrieren (Sprache etc...). Und außerdem...

Stefan Reiter: ... hat sich der Markt generell verändert. Ein Beispiel: Vor Jahren konnten wir einen "gewissen Hamdi Salihi" aus Albanien nach Ried lotsen. Der war damals albanischer Torschützenkönig und Teamspieler. Heute würde der Transfers eines albanischen Torschützenkönigs minimum 1,5 Millionen Euro kosten.

Gast 5509: Warum wurde Thomas Reifeltshammer "ausgebootet", obwohl er jahrelang der Abwehrchef war und immer wieder auch für Tore gut war?
Stefan Reiter: Thomas kämpft schon seit längerem mit Knieproblemen, deshalb war er auch zuletzt nicht im Kader. Wir wissen sehr wohl, was wir an ihm haben. Ansonsten hätten wir nicht seinen Vertrag heuer verlängert.

Gast 4031: Wie wird man als Manager auf vorher so unbekannte Spieler wie Thomalla, Kragl, Streker oder vor ein paar Jahren die Spanier aufmerksam?
Stefan Reiter: Das erfordert ein sehr gutes Netzwerk, und viele Beobachtungen, die ich allerdings nicht alleine führe, sondern es sind auch viele weitere Personen daran beteiligt.

Gast 801: Warum leistet sich die SV Ried nicht mal einen namhaften Startrainer?
Stefan Reiter: Erstens: Namen sind noch lange keine Garantie für qualitätsmäßig gute Arbeit. Man muss beim Verein auch immer schauen, ob der Trainer auch zum Verein passt. Zweitens: "Bekannte" Trainer kosten sehr viel Geld...

Gast 1329: Leihverträge entwickeln die Mannschaft nicht langfristig weiter, hat man bei Thomalla eine Kaufoption?
Stefan Reiter: Nein, es gibt keine Kaufoption. Grundsätzlich ist aber zu sagen, dass Spieler, egal ob sie unter Vertrag stehen, oder der Vertrag ausläuft, sehr viel dazu beitragen können, um danach doch bei uns zu bleiben.

Gast 1329: Ist noch Spielraum beim Transferbuget hinsichtlich Verstärkungen in der Winterpause wenn erforderlich?
Stefan Reiter: Da wir immer sehr vorsichtig budgetieren, und der Verein daher auch operativ schuldenfrei ist, gibt es sicherlich Möglichkeiten (im Fall der Fälle) im Winter nachzurüsten.

Gast 2620: Welcher Neuzugang hat Sie besonders positiv überrascht?
Stefan Reiter: Die Einzelkritik überlasse ich anderen.

Gast 5134: Haben Sie nicht auch schon daran gedacht, den Job in Ried hinzuschmeißen...schließlich sind Sie an der Misere ja nicht unbeteiligt !!
Stefan Reiter: Ich bin (mit einer kurzen Unterbrechung) seit über 20 Jahren beim Verein, und habe hier schon sehr viele Höhen, aber auch Krisen, erlebt. Es ist uns immer GEMEINSAM gelungen, nach einem Tief wieder nach oben zu kommen. Selbstverständlich stehe ich jetzt genauso in der Verantwortung, so wie ich auch früher bei erfolgreichen Jahren auch in der Verantwortung gestanden bin.

Gast 7744: Hätte man den Rauswurf von Angerschmid nicht anders lösen können, damit er dem Verein in irgendeiner Form erhalten geblieben wäre?
Stefan Reiter: Es hat keinen Rauswurf von Michael Angerschmid gegeben. Selbstverständlich würden wir uns freuen, wenn Michael in der Zukunft eine Tätigkeit bei uns ausüben würde. Ich möchte auch darauf hinweisen, dass ich Michael auch damals, als er seine Fußballerkarriere verletzungsbedingt beenden musste, einen Job im Verein verschafft habe.

Gast 9912: Ganz verstehe ich die Argumentation leider nicht. Weil man einen albanischen Nationalspieler nicht mehr bekommt für kleines Geld holt man lieber einen jungen deutschen, der ebenfalls in der Auslage steht (Leipzig), aber nicht billiger ist...??..
Stefan Reiter: Ich wollte mit dem "Fall Salihi" nur auf die veränderten Transferbedingungen hinweisen. Das hat nichts mit Denis Thomalla zu tun. Wie sie darauf kommen, die Summen zu vergleichen, ist mir schleierhaft.

Gast 9912: Haben Sie durch die Gründung der Gmbh Angst, dass Sie bei Misserfolg einfach ausgetauscht werden als Geschäftsführer?
Stefan Reiter: Ich habe grundsätzlich einmal keine Angst vor irgendetwas Beruflichem ;-) Selbstverständlich bin ich kein beamteter Angestellter. Das bin ich aber jetzt auch schon nicht.

Gast 3137: Dass das Konzept von Glasner, RB Salzburg zu kopieren, schief gehen muss, war eigentlich jedem Anhänger klar, hat er doch bei Ried nicht annähernd die Spieler, die er zu diesem System braucht! Hätte nicht Herr Reiter da gleich eingreifen müssen?
Stefan Reiter: Es ist nicht richtig, dass wir RB Salzburg kopieren (wollten). Die Spielphilosophie von Oliver Glasner ist nciht zu hundert Prozent deckungsgleich wie in Salzburg und auch keine Neuerfindung von Salzburg und/oder uns. Seit Jahren spielen erfolgreiche Mannschaften mit den Grundkriterien "schnelles Umschaltspiel, aggressives Verteidigen", und ähnlichem. Bei der Kaderzusammenstellung wurde genau auf diese Kriterien geachtet. Wir sind auch der Meinung, dass die neugeholten Spieler diese Anforderungen alle erfüllen. Allerdings ist es uns auch nicht gelungen, zwei weitere absolute Wunschspieler zu bekommen. Für die kann ich auch keinen Ersatz aus dem Hut zaubern.

Gast 2245: Ein Viertel der Meisterschaft ist gespielt - die Kaderplanung zumindest bis zur Winterpause abgeschlossen. Bleibt nur die Möglichkeit beim Trainerteam eine Veränderung herbeizuführen. Stimmen Sie zu?
Stefan Reiter: Nein.

Stefan Reiter: Nachdem unsere Zeit ausläuft, möchte ich gerne noch folgendes loswerden: Die SV Ried konnte die Erfolge der letzten Jahre nur gemeinsam erreichen. Wenn wir wieder zu alten Erfolgen kommen wollen, dann müssen wir zusammenhalten und zusammenstehen. Wir sind Letzer, wir verleugnen das nicht, wir wissen es und sind uns aller Risiken bewusst - wir haben es aber alle gemeinsam immer wieder bewiesen, dass wir gerade dann wieder stark werden, wenn uns alle "Experten" abschreiben beziehungseise abschreiben wollen.

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