Mit beiden (Holz-)Beinen am Boden
Linzer Galerie Seidler zeigt ausdrucksstarke Skulpturen von Annerose Riedl.
Zehn kleine, nackte Frauen aus Ton stehen auf Holzsockeln. Eine verschränkt die Arme vor der Brust, andere halten Gegenstände in Händen. Als würden sie warten, dass endlich jemand abdrückt, um diese seltsame Situation auf einem Foto festzuhalten. Bei aller Kuriosität wirken die Figuren selbstbewusst.
Annerose Riedl ist bekannt für ihre ausdrucksstarken Skulpturen, die sie meist nicht aus Ton, sondern aus Lindenholz fertigt und die derzeit mit beiden (Holz-)Beinen fest auf Sockeln verankert in der Linzer Galerie Seidler stehen. Auch an den Wänden hängen Werke der deutsch-österreichischen Künstlerin (die gebürtige Passauerin lebt mit ihrem Mann, dem Maler Alois Riedl bei Schärding, Anm.): "Darüberhinaus" heißt eine Arbeit, in der eine Frauenfigur aus dem Rahmen heraus nach einer Leiter greift. Die Werke der Autodidaktin Riedl sind archaisch, kantig, stark und dennoch fein gestaltet. Jede Figur ist eine eigene Persönlichkeit. (hw)
Ausstellung: "Annerose Riedl: Natürlich figürlich", bis 11.11., Mo–Fr 10–12 und 15–18, Sa 10–12 Uhr; Klosterstraße 14, Linz