Aschermittwoch: Asche aufs Haupt und rein in die Fastenzeit
Woher stammt der Begriff "Aschermittwoch" und weshalb streuen sich gläubige Christinnen und Christen an diesem Tag buchstäblich "Asche aufs Haupt"?
Nach dem Fasching kommt das Fasten: Im Christentum markiert der Aschermittwoch das Ende ausschweifender Faschings-Feiern und den Beginn der Fastenzeit. Diese wird in der römisch-katholischen Kirche auch als österliche Bußzeit bezeichnet und dient zur Vorbereitung auf das bedeutendste aller christlichen Feste - das Osterfest.
Beginn der Fastenzeit
Nach dem Fest der Auferstehung Christis richtet sich deshalb auch das genaue Datum des "Tags der Asche": Vom Ostersonntag aus rückwärts gerechnet, fällt der Aschermittwoch jedes Jahr auf den 46. Tag vor Ostern. 46 Tage, obwohl bekanntlich von der 40-tägigen Fastenzeit die Rede ist. Die Fastenzeit umfasst nämlich sechs Sonntage, die nicht als Fastentage mitgezählt werden.
Zeichen der Reinigung, Buße und Vergänglichkeit
Die Bezeichnung "Aschermittwoch" kommt nicht von ungefähr: Sie geht auf den Ritus der Aschenbestreuung und des Aschenkreuzes zurück. Rund um das 10. Jahrhundert entstanden, hat sich diese Tradition in der katholischen Liturgie bis heute erhalten. "Schon von Anfang an stand der Bußgedanke in der Fastenzeit im Vordergrund. Vor der Einführung der privaten Beichte bekannten die Büßer ihre Sünden in Bußgewändern gekleidet öffentlich vor dem Bischof, dabei streuten sie sich Asche auf den Kopf", erklärt Michael Kraml von der Diözese Linz die Anfänge dieses Brauchs. Als Symbol der Bußgesinnung und Reinigung sei Asche im gesamten Orient zu Hause gewesen.
Heute wird den Besucherinnen und Besuchern eines Aschermittwochsgottesdienstes ein Kreuz aus Asche auf die Stirn gezeichnet. Die Worte, die dabei gesprochen werden - „Kehrt um und glaubt an das Evangelium" und „Bedenke Mensch, dass du Staub bist und zum Staub zurückkehrst“ - verweisen auf die Bedeutung des alten Symbols. Traditionellerweise werden dafür die fein gemahlenen Überreste jener Palmbuschen verwendet, die beim Osterfeuer im Vorjahr verbrannt wurden.
Aschekreuz "to go"
Pandemiebedingt gab es in den vergangenen beiden Jahren die Möglichkeit, das Aschekreuz - quasi "zum Mitnehmen" - auch außerhalb der Gottesdienste zu empfangen. In Linz gibt es dieses Angebot auch heuer wieder: In der Landstraße vor der Ursulinenkirche hat man zwischen 15 und 17 Uhr etwa die Möglichkeit, sich ein Aschekreuz und kurze Besinnungstexte abzuholen.