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Kopfhörer #126: Vom Leben und Genießen

Von Reinhold Gruber, 10. Jänner 2025, 09:38 Uhr
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Florian Künstler hat seine besondere Sicht auf das Leben. Bild: UMD/Electrola

Das Leben gehört gelebt, denn irgendwann ist es aus. Darüber lassen sich gute Lieder schreiben.

Sich der eigenen Endlichkeit zu stellen, ist nicht etwas, das man jeden Tag tut. Zu sehr schmerzt der Gedanke, dass es sich nicht auf ewig leben lässt, wobei ja auch niemand ewig leben will, weil man davon ausgehen muss, dass man dann irgendwann allein übrig bleibt, weil alle, die im Leben mit einem waren, nicht mehr da sind.

Florian Künstler hat in "Das Leben hier vermissen" den Gedanken an das Ende, der zwangsläufig mit Zunahme der erlebten Lebensjahre an Intensität zunehmen kann, um eine Sichtweise bereichert. Was wird am Ende sein? Wird man mit dem zufrieden sein, was man hatte, weil man gelebt hat? Oder wäre da noch so manches gewesen, das man gerne selbst erreicht hätte? Ganz abgesehen davon, dass man nächste Generationen beim Großwerden gerne begleiten würde.

Mit jeder Generation mehr wird die Zeitspanne dafür ein wenig kürzer. Aber Künstler singt in diesem Lied davon, dass er am Ende, von dem er nicht weiß, was danach noch sein wird oder auch nicht, nur eines ganz sicher weiß: Er wird das Leben hier vermissen. Beim Nachdenken darüber spürt man rasch, dass er damit recht hat. Wer sein Leben hier vermissen würde, der hat in seinem Leben dann auch viel richtig gemacht. Noch ein schöner Gedanke, der durch diesen wunderbaren Popsong ausgedrückt wird.

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Joris "Das Leben ist...": Was ewig währt, vergeht oft zu schnell. Eine Erkenntnis, die mit den Jahren reift, die einen aber nicht verzweifeln lassen soll. Das ist die Essenz seines Muntermacher-Songs "Das Leben ist...", der gut zu den bewegten Zeiten passt, in denen wir leben. Es mag gute Gründe geben, vieles schlecht zu finden, ängstlich in die Zukunft zu schauen. Aber man darf nie eines aus den Augen verlieren: Das Leben ist schön. Dieser Zeile stellt Joris die passende Frage voran. Was soll passieren? So gesehen ist das der richtige Aufruf zur Zeit: Das Leben genießen, wir haben nur das eine.

OSKA „The Final Straw“: Sie gehört zu den Leisen, die unsere Aufmerksamkeit dorthin lenkt, wo das Leben spielt. So regt die Songwriterin aus dem Waldviertel mit diesem Song zum Nachdenken an. Wenn etwas schiefläuft, sollten wir uns bewusst sein, dass wir jemanden schlecht behandelt oder gar verloren haben. Der Moment ist weg, wenn er vergangen ist. Dann lässt sich nichts mehr zurücknehmen oder noch sagen, was man sagen hätte sollen, aber lieber geschwiegen hat.

Björn Dixgard "Kill 'em All": Es braucht oft nicht viel, um stark zu wirken. Der Frontman von Mando Diao begnügt sich mit seiner wuchtigen Stimme und einer akustischen Gitarre, um klar zu machen, was alles töten wird: der Rock'n Roll. In der Schlichtheit beeindruckend und aufregend, ist "Kill 'em All" ein Appetitmacher für das Ende Februar erscheinende Album "Shadowlands".

Garish "Jackpot": Mit Wünschen ist das so eine Sache. So ein Wunsch kann auch gefährlich werden. Das konstatieren zumindest Garish, die ewig aufrechte Band, die in Zeiten der immer schnelleren Veränderung konsequent bei sich geblieben sind, in ihrem neuen Song. Ein lässig groovendes Lied über das Erfüllte und Unerfüllte mit so wunderbaren Sätzen wie "Ich will Menschen sehen, denn ich hab sie gerne". Mehr davon. Mitte März wird das mit dem neuen Garish-Album "Am Ende wird alles ein Garten erfüllt".

Album-Tipp

c:loud „Private Sky“: Die Stimme tief und von einer gewissen Rauheit getragen, lässt nicht unbedingt sofort erahnen, dass hier Landsleute am Werk sind. Die Band um Sänger und Gitarrist Dietmar Nemeth hat sich für die neun Songs der guten alten Songwriter-Schule verschrieben. Das hört man. „Mercury Grave“ ist so in seiner langsam vorgetragenen Intensität der ideale Opener des in den Linzer Goon Studios eingespielten Albums, das sich die Freiheit nimmt, stilistisch nicht zu eng gedacht zu sein. Da haben rockige Grooves („Part of The Game“) ebenso ihren Platz wie jazzige Einflüsse, funkige Momente und eben klassisches Singer-Songwritertum im Stil von Tom Waits und Nick Cave. „Private Sky“, das am 15. Jänner live im Kultur Hof Linz präsentiert wird, sollte man Zeit beim Hören geben. Die Songs entfalten sich langsam und das ist gut so.

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Autor
Reinhold Gruber
Lokalredakteur Linz
Reinhold Gruber
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