Farbstoffe, Algen, Aromen: In vielen Lebensmitteln findet sich Unerwartetes
Konsumentenschützer raten, die Zutatenliste auf der Verpackung anzuschauen.
Algen im Mousse au Chocolat, Farbstoffe im Erdbeerjoghurt, Erdnussöl im Vanilleeis: In an sich einfach herzustellenden Lebensmitteln finden sich beim Einkauf im Supermarkt häufig unerwartete "Zutatencocktails". Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) analysierte für einen Test angegebene Inhaltsstoffe und Verpackungsgestaltung. 80 Produkte wurden überprüft.
Drei von sieben Tiramisus enthielten beispielsweise hauptsächlich Wasser und Glukosesirup anstelle von Mascarpone, obwohl die Hersteller ihre Produkte als "original italienisches Rezept" oder "hergestellt in einem kleinen italienischen Betrieb" ausgelobt hatten. "Ein nüchterner Blick auf die Zutatenliste lohnt sich", sagte Ernährungswissenschafterin Katrin Mittl-Jobst, "denn die Gestaltung der Verpackung sagt nichts über die Zusammensetzung der Lebensmittel aus. Berechtigte Erwartungshaltungen von Konsumenten werden hier oft enttäuscht."
Bei Pesto (alla) Genovese enthielten acht von 13 untersuchten Produkten hauptsächlich Sonnenblumenöl anstelle des klassischen Olivenöls. Bei elf Erzeugnissen wurden Cashewkerne ergänzend oder anstelle der Pinienkerne verarbeitet. Sechs bis 14 Inhaltsstoffe wurden insgesamt festgestellt. Bei Mousse au Chocolat fiel das Urteil eindeutig aus: "Wer keinen Zutatencocktail möchte, bereitet sie am besten selbst zu", sagte Mittl-Jobst. Unter den verwendeten Zutaten waren Speisegelatine, Palmöl, verarbeitete Algen, Aroma und ein Schaummittel.
Beim Vanilleeis kamen sechs von 21 Produkten nicht ohne Aromen aus, vier wurden zudem gefärbt. Der Zusatz von Aromen ist auch Thema bei Erdbeerjoghurt: 17 von 23 Erzeugnissen wiesen solche Stoffe auf, die anderen sind meist biologisch erzeugt. Alle 23 Joghurts enthielten Pflanzen(saft)konzentrate, etwa von Karotte, Roter Rübe oder Aronia – für die Farbe. Und auch ein simples Produkt wie Vanillemilch (Milch, Zucker, Vanille bzw. Vanillezucker) kann es in sich haben: Der VKI fand bis zu 13 Inhaltsstoffe.
Es wird immer nur von den Zutaten geredet. In vielen Lebensmitteln da fehlen auch wichtige Stoffe, welche entzogen werden und in anderer Form wieder zugegeben.
Teebutter verdirbt nicht so schnell, weil man ihm 1900 das Lecithin entzogen hat und so wurde es exportfähig. Fruchtsäften wird das Aroma entzogen. Milch wird ein Teil des Rahms genommen und noch vieles mehr, was an unseren Lebensmitteln manipurliert wird durch Entnahme. Durch eine veränderte Zufuhr kann oft der Körper mit dem Produkt nichts anfangen. Wir können aber nur über den Geschmack urteilen.