Sind Sie ein "Smombie"? Warum das Handy beim Gehen so gefährlich ist
Jeder zweite Österreicher ist mittlerweile ein Smartphone-Zombie, kurz "Smombie" genannt – Bodenampeln könnten Verletzungsgefahr reduzieren.
Immer mehr Menschen wandeln wie ferngesteuert über die Gehsteige und schreiben, lesen oder spielen dabei auf ihrem Smartphone. Dadurch erhöht sich das Unfallrisiko. Was sich dabei im Gehirn der "Smombies" abspielt, haben kanadische Forscher untersucht. Auch er gehört zu den Smartphonezombies, kurz "Smombies", gesteht der Studienautor Pierre Léger von der École des Hautes Études Commerciales, Kanadas ältester Wirtschaftshochschule. Er kann nicht widerstehen, Nachrichten an Freunde und Kollegen zu schreiben, während er geht. Kann man doch so die Gehzeit besonders effizient nutzen, findet der IT-Experte.
Die Hälfte tippt beim Gehen
Damit geht es ihm wie vielen Menschen. Auch in Österreich schreibt oder tippt fast die Hälfte der Befragten zumindest hin und wieder beim Gehen, so das Ergebnis einer aktuellen Studie der Allianz Versicherung. Das Risiko, einen Unfall zu haben, verdoppelt sich dadurch, heißt es laut aktueller Umfrage. "Den meisten Menschen ist vollkommen klar, dass es gefährlich ist, trotzdem tun sie es", so Léger.
Umfrage: Gehören auch Sie zu den "Smombies"?
Den Kopf ganz woanders
Ein Blick auf die Gehirnaktivität zeigt, weshalb die Nachricht an die Arbeitskollegin oder einen Freund beim Gehen so gefährlich ist. Wenn wir eine Nachricht schreiben, sind wir mit unserer Aufmerksamkeit ganz bei der Unterhaltung und konzentrieren uns auf das Tippen. Den Kopf zu heben, um den Blick zwischendurch auf die Straße und die anderen Fußgänger zu richten, dauert zwar nur einige Millisekunden. Unsere Gedanken bleiben allerdings bei der Konversation, berichtet ORF.at. Pierre Léger beschreibt es so, als würde unsere Aufmerksamkeit wie mit einem elastischen Band mit dem Smartphone verbunden bleiben. "Auch wenn man das Auto auf sich zukommen sieht, ist das Gehirn noch mit dem Handy beschäftigt." Das zeigt die Studie mit 54 Teilnehmern und Teilnehmerinnen. Sie mussten auf einem Laufband gehen und entgegenkommenden Hindernissen ausweichen. Ihre Gehirnaktivität wurde dabei mithilfe eines EEGs gemessen. Dabei zeigte sich: Je mehr sich das Gehirn anstrengen musste, um sich vom Handy loszureißen und die Aufmerksamkeit ganz auf das Hindernis zu lenken, desto mehr Fehler machten die Teilnehmer. "Je tiefer man also in der App oder der Konversation versunken ist, desto fehleranfälliger ist man im Straßenverkehr."
Geht es nach Léger, müsste man auf das gefährliche Verhalten reagieren und entweder Menschen daran hindern, während des Gehens zu schreiben, oder den Straßenverkehr sicherer machen. Aktuell gibt es weltweit unterschiedliche Ansätze.
Bodenampeln oder Strafen?
So führte man in Augsburg beispielsweise bereits vor drei Jahren Bodenampeln ein, damit auch Smombies erkennen können, wenn sich eine Straßenbahn nähert. In New York wiederum überlegt man derzeit, ob man gleichzeitiges Tippen und Gehen nicht wie in Honolulu verbieten und mit Geldstrafen ahnden sollte. Léger begeistert sich für die Idee, dass sich die Handykamera in einem kleinen Fenster öffnet und den Straßenübergang am Bildschirm sichtbar macht.
Appell an die Vernunft
Ob sich dadurch Verkehrsunfälle tatsächlich vermeiden lassen, ist allerdings nicht klar. Bleibt zuletzt noch der Appell an die Vernunft, das Tippen, Spielen und Lesen zu unterlassen, während man über die Straße geht.
" Er kann nicht widerstehen, Nachrichten an Freunde und Kollegen zu schreiben, während er geht. Kann man doch so die Gehzeit besonders effizient nutzen, findet der IT-Experte."
Also ich nutze die Gehzeit, um meine Umgebung wahrzunehmen: die Menschen um mich, die Pflanzen, Tiere und was sonst noch zu sehen ist. Frei nach dem weisen Ausspruch: "Wenn ich sitze, sitze ich. Wenn ich stehe, stehe ich. Wenn ich gehe, gehe ich." Das nennt man dann "im Augenblick sein".
Ist vielleicht altmodisch, aber sehr gesund
mit dem handy passiert mir sowas eher nicht, aber ich bin mal als kind beim lesen eines buches während des gehens gegen eine laterne geknallt.
Das ist mir einmal als Schülerin bei einem intensiven Gespräch mit meiner besten Freundin passiert *lol*
Hab letztens gelesen, dass zu den Bodenampeln auch noch Poller aufgestellt wurden, bei denen bei Durchschreiten bei Rot ein Dampfstoß auf das Vergehen aufmerksam macht. Was doch die findigen Asiaten so alles erfinden!
Warum das Handy beim Gehen so gefährlich ist?
Diese Frage kann man ernsthaft stellen?
Da sieht man, wie verblödet die Gesellschaft geworden ist.
Ah sorry wegen dem Ausdruck "verblödet".
Da fühlt sich ja womöglich wer beleidigt! *Lach
Nein Sie haben recht, man kann nur den Kopf schütteln! Was wird aus dieser Gesellschaft, nur mehr Handy, Handy!
Es ist in meinen Augen schon krankhaft, wo bleibt das logische Denken??
Das ärgste ist immer noch, das telefonieren am Steuer, und ich täusche mich nicht, die werden immer mehr!
Handy am Ohr, und dahin geht's, vor dem Schutzweg schnell eine volle Bremsung!
Arme du.......Gesellschaft!😪😪😪
Der Hammer sind die Muttis, die gerade den Kinderwagen über die Straße schieben und dabei aufs Handy gucken. Links und rechts schauen ist heute nicht mehr angesagt.
Der Autofahrer wird schon bremsen, vorausgesetzt, er guckt nicht gerade auch aufs Tablett!
"So führte man in Augsburg beispielsweise bereits vor drei Jahren Bodenampeln ein, damit auch Smombies erkennen können, wenn sich eine Straßenbahn nähert."
Was wurde aus der guten alten "natürlichen Auslese"?
ja das Wischhandy ersetzt bereits das Gehirn „künstliche Intelligenz“ 😁
Aber vielleicht können wir den Handy Idioten ein App implantieren, dass das Handy ausschaltet, wenn sie die Straße betreten, das nennt man dann künstliche Intelligenz
es gibt also zu den Geisterfahrenden Handyidioten deren Gleichgesinnte auf der Strasse die es womöglich gar nicht merken wenn sie überfahren worden sind
Sehr aufschlussreich und auch leicht lesbar zwei Buecher vom bekannten Hirnforscher Manfred Spitzer:
"Die Smartphone Epidemie"
"Digitale Demenz"
Der Todesstoß des Hausverstands würde noch passen ; - )