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Remdesivir, Antikörper, Säureblocker: So wird Donald Trump behandelt

Von nachrichten.at/apa, 03. Oktober 2020, 16:26 Uhr
A pharmacist doctor works on the basics of the raw materials for investigational of the coronavirus disease (COVID-19) treatment drug "Remdesivir", in Ibn Sina laboratory, at Eva Pharma Facility in Cairo
(Symbolbild) Bild: AMR ABDALLAH DALSH (X90179)

WASHINGTON. Nachdem bei Donald Trump eine Infektion mit dem Coronavirus Sars-CoV-2 festgestellt wurde, wird der US-Präsident mit einer Reihe unterschiedlicher Medikamente behandelt.

Trump wird seit Freitag im Militärkrankenhaus Walter Reed nördlich von Washington behandelt - wir haben berichtet. Für die meisten Mittel ist eine Wirksamkeit gegen das Virus noch nicht sicher nachgewiesen. Was ist über die Präparate bekannt?

Remdesivir: Das ursprünglich zur Behandlung von Ebola entwickelte Medikament ist das einzige zur spezifischen Behandlung von Covid-19, das in der EU unter Auflagen zugelassen ist. Es hemmt ein Enzym der Viren, das für deren Vermehrung nötig ist. Eine internationale Studie mit über 1000 Teilnehmern hatte Anfang Mai gezeigt, dass Remdesivir bei Covid-19-Patienten die Zeit bis zu einer Genesung im Schnitt um vier Tage verkürzen kann - von 15 auf 11 Tage. Im Juli berichtete der Hersteller - die US-Pharmafirma Gilead Sciences - dann, dass es auch die Sterblichkeit senken kann. Die Europäische Arzneimittel-Agentur EMA empfiehlt das Medikament für Patienten ab zwölf Jahren, die eine Lungenentzündung haben und mit zusätzlichem Sauerstoff versorgt werden müssen. Viele Experten betonten, dass das Mittel ein erster Schritt, aber kein Allheilmittel sei. Derzeit prüft die EMA, ob Remdesivir Nierenkomplikationen verursacht. Man habe nach entsprechenden Berichten ein Sicherheits-Prüfverfahren für das Medikament Veklury gestartet, teilte die Behörde am Freitag mit.

Antikörper-Cocktail: Am Freitag bekam Donald Trump nach Angaben seines Leibarztes eine Dosis eines experimentellen Antikörper-Cocktails, den das Biotechnologie-Unternehmen Regeneron zurzeit in klinischen Studien untersucht. Anfang der Woche hatte das Unternehmen erste Ergebnisse in einer Pressemitteilung vorgestellt, unabhängig begutachtet sind die Daten bisher nicht. 275 Patienten, die nicht im Krankenhaus behandelt wurden, hatten den Angaben zufolge einen Mix von zwei Antikörpern in unterschiedlicher Dosierung beziehungsweise ein Scheinmedikament erhalten. Die Antikörper richten sich gegen zwei Regionen des Spike-Proteins auf der Oberfläche des Sars-CoV-2-Virus.

Die Behandlung führte dem Unternehmen zufolge zu einer Reduzierung der Viruslast, also der Menge an nachweisbaren Viren, und zu einem rascheren Abklingen der Symptome. Am stärksten profitierten demnach diejenigen Probanden, deren Immunsystem noch keine eigenen Antikörper gegen das Virus gebildet hatte. Statt 13 Tagen in der Placebo-Gruppe dauerte es bei ihnen nur sechs (niedrigere Dosierung), beziehungsweise acht (höhere Dosierung) Tage, bis die Symptome nachließen oder ganz verschwunden waren. Das Durchschnittsalter der Probanden betrug 44 Jahre, sie waren also deutlich jünger als der 74-Jährige US-Präsident.

Famotidin: Famotidin ist ein sogenannter Säureblocker, der zur Behandlung von Magensäure-bedingten Erkrankungen eingesetzt wird. Zu Beginn der Pandemie hatten Wissenschafter in China Hinweise darauf gefunden, dass Menschen, die das Mittel nehmen, ein geringes Risiko haben, an Covid-19 zu sterben. Die Wirksamkeit wird derzeit in mehreren klinischen Studien geprüft. US-Forscher stellten kürzlich die Ergebnisse einer kleinen Studie im "American Journal of Gastroenterology" vor. Demnach senkte das Mittel unter anderem die Sterblichkeit.

Daneben nimmt der US-Präsident nach Angaben seines Arztes Zink, Vitamin D, Aspirin sowie das Schlafhormon Melatonin ein. Vitamine und Mineralien sollen gemeinhin das Immunsystem stärken. Eine Wirksamkeit bei Covid-19 ist nicht sicher nachgewiesen.

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7  Kommentare
7  Kommentare
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Abraxas (1.650 Kommentare)
am 05.10.2020 08:58

die Frage ist, ob diese ganzen Bemühungen bei allen der gut 7 Mio. infizierten US-Bürgern oder bei den über 200.000 Toten auch gemacht werden/wurden? Hier zeigt sich wieder mal ganz massiv, welche abscheuliche Doppelmoral hier vorherrscht. Es wird hier nicht einmal versucht, dies zu kaschieren, sondern es wird hier (fast schon zur Verhöhnung aller anderen) öffentlich zelebriert. Das ist einfach nur erbärmlich!

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Bigtrauner (425 Kommentare)
am 03.10.2020 23:52

Wieso diese umfangreichen Behandlungen? Bei so einer harmlosen Erkrankung!
(Ironie off)

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( Kommentare)
am 03.10.2020 19:21

Hoffentlich haben die Medikamente keine Wirkung auf das Gehirn. Es wäre schade, wenn Trump normal würde!

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edlein676 (217 Kommentare)
am 03.10.2020 18:29

Als Versuchskaninchen willkommen.
Er wird schon die beste medizinische Behandlung bekommen, die möglich ist.

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( Kommentare)
am 03.10.2020 17:37

Leichtfertigkeit, Größenwahn, American First, Selbstüberschätzung.
Das war es bisher, was Donald Trumps Umgang mit der Pandemie, seit sie in den USA ausgebrochen ist auszeichnete. Er verharmloste alle Meldungen, ignoriert Warnungen, entließ sogar seinen engsten Berater, weil er vor Covid-19 warnte.
Trumps spätere Reaktion war, völlig unklare Medikamente zu empfehlen, nur um den Wettlauf gegen Russland zu gewinnen. Allen Ernstes empfiehlt er Desinfektionsmittel zu spritzen und behauptet sogar schon, das Ende der Pandemie sei in Sicht, obwohl mehr als 7,3 Millionen US-AmerikanerInnen erkrankt sind und mehr als 207.000 Menschen starben.
Nun ist der Präsident einer von den Millionen Betroffenen und trotz aller Kritik, Schadenfreude ist dennoch nicht angebracht.

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Rapid09 (2.622 Kommentare)
am 03.10.2020 16:38

Gebt ihm das Zeugs das er wochenland propagiert hat! Falls es wirkt, super fuer ihn, falls nicht, dann weiss er endlich dass er nicht einfach dumm daherreden soll. Vielleicht kann Putin auch seinen Impfstoff zum testen schicken.

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kratzfrei (19.103 Kommentare)
am 05.10.2020 21:53

Sie san primitiv wie immer.

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