Dackel: Raubeine mit großem Herz und gutem Jagdinstinkt
Die erfahrenen Züchter Maria und Klaus Wolfsgruber über Rauhaardackel.
„Mein Mann wollte immer einen Rauhaardackel, weil sich diese Rasse perfekt für die Jagd eignet, aber ich habe mich lange Zeit geweigert“, erzählt Maria Wolfsgruber aus Neukirchen bei Altmünster. Für ihre Abneigung gegenüber dieser Hunderasse hatte die heute 54-Jährige einen guten Grund: „In meiner Lehrzeit als Verkäuferin musste ich immer mit dem dicken, ungepflegten und unerzogenen Rauhaardackel meines Chefs Gassi gehen und ihn danach auch noch in den dritten Stock schleppen. Weil ich das so schrecklich fand, wollte ich niemals einen Dackel.“
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Also nahm sich das Paar einen Bayrischen Gebirgsschweißhund. Nachdem dieser gestorben war, ließ Klaus Wolfsgruber aber nicht mehr locker, er wollte einen Rauhaardackel als Jagdgefährten. „Ich ließ mich dazu überreden, zu einer Züchterin zu fahren, und als ich Bella sah, war es um mich geschehen“, erzählt die Traunviertlerin. „Sie hat mich so traurig angeschaut, dass ich gar nicht anders konnte, als sie mitzunehmen.“ Und bald verwandelte sich ihre Abneigung gegenüber dieser Rasse in Zuneigung. „Jetzt sage ich: einmal Dackel, immer Dackel, ich würde keinen anderen Hund mehr nehmen.“
Bella ist heute 15 Jahre, eine mehrfach ausgezeichnete Jagdhündin und vielfache Mutter. „Als sie zwei Jahre alt war, haben wir beschlossen zu züchten“, erzählt die Hortbetreuerin. Mittlerweile sei Bella aber längst in Pension und genieße das Leben mit ihren Nachkommen King-Kong, Italia und Bibi und der Zwerg-Rauhaardackel-Hündin Sissy.
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Galerie ansehenGroße Freude mit der Hundeschar haben auch die drei Enkelkinder der Züchter. „Sie spielen sehr gern mit ihnen, weil Rauhaardackel extrem verschmust und treuherzig sind“, schwärmt Maria Wolfsgruber. Dass Dackel besonders stur sein sollen, wie oft behauptet wird, ist ist ihrer Ansicht nach „Unsinn“: „Dieser Irrglaube hält sich hartnäckig. Er kommt daher, dass Dackel bei der Jagd auf Dachse eigenständig handeln müssen und dabei auch ausdauernd und hartnäckig sind, aber in der Beziehung zu uns Menschen sind sie extrem anhänglich und tun alles für uns“, sagt Klaus Wolfsgruber. Obwohl seine Hunde für die Jagd ausgebildet seien, wüssten er und seine Frau aus ihrer langjährigen Erfahrung, dass Dackel auch glücklich seien, wenn sie nicht jagdlich geführt würden.“ Aus diesem Grund vergibt das Paar auch Hunde an Nicht-Jäger.
Aber egal, ob man seinen Dackel als Arbeits- oder Begleithund nützt, eine konsequente und einfühlsame Erziehung ist wichtig, wie die Züchter betonen. Ansonsten seien Rauhaardackel pflegeleicht. Sie müssten lediglich etwa drei Mal im Jahr getrimmt werden. Auch in einer Wohnung könnten sie problemlos gehalten werden, wenn sie ihren regelmäßigen Auslauf bekommen würden.
- Näheres über die Züchter und ihre Hunde: https://von-den-rauhnasen.jimdofree.com/ sowie
unter https://von-den-zwergrauhnasen.jimdosite.com/
Steckbrief: Dackel
- Wurf: Zwerhrauhaardackel
- Herkunft: Der Dackel ist eine deutsche Hunderasse. Er wird seit über 100 Jahren gezüchtet. Der „Ur-Dackel“ war der Kurzhaar-Dachshund. Später kamen durch Einkreuzen anderer Rassen der Langhaar- und der Rauhhaar-Dachshund dazu. Danach wurden die kleineren Varietäten Zwerg- und Kaninchendachshund, aus kleinwüchsigen Stämmen in allen drei Arten gezüchtet
- Verwendung: Früher wurde er vor allem zur Dachsjagd eingesetzt. Daher kommt auch der Name Dachshund. Jäger nennen ihn auch Teckel. Die schmale, längliche Körperform wurde gezüchtet, damit er dem Dachs durch dessen tunnelartigen Bau folgen kann.
- Fell: Das Fell kann rot, schwarz-rot, braun oder goldfarben sein. Beim Rauhhaardackel spricht man von „saufarben“. Die Tiere können auch mehrfarbig gescheckt oder gestromt sein.
- Lebenserwartung: 12 – 16 Jahre
Konsequente Erziehung benötigt diese Rasse!
Die benötigen eigentlich alle Hunde.
Nur glauben manche HalterInnen, dass so ein Yorkie kein Terrier und ein Mops ein Accessoire sei, das man einfach so durch die Gegend schleift.
Völlig richtig, der Dackel an sich ist aber ein besonderes Exemplar, da der Dackel ja ursprünglich zur Jagd eingesetzt wurde/wird.
*(un)bezahlte Anzeige* räusperte
BTW:
Das häufigste Gesundheitsproblem beim Dackel hängt mit seiner Körperform zusammen - mit seinem langen Rücken und seinen kurzen Beinen ist er anfälliger für Wirbelsäulen- und Gelenkprobleme;
- Bandscheibenerkrankung: eine Erkrankung, bei der die Bandscheiben, die die Knochen in der Wirbelsäule abfedern, abnormal sind. Die Bandscheiben können sich verlagern oder platzen, was Druck auf die Nerven im Rückenmark ausübt und zu Rückenschmerzen und Schwäche oder Lähmung der Gliedmaßen führt.
- Winkelfehlstellungen der Gliedmaßen: Sie werden durch das asynchrone Wachstum eines Knochenpaares verursacht, das gekrümmt oder verdreht erscheint und zu Schmerzen und Lahmheit führen kann.
Kann sein, muss aber nicht sein....deshalb einen guten, seriösen Züchter wählen.
Von diesem Gesundheitsproblem sind auch häufig Menschen betroffen...
Der Zufall der guten Genverteilung ist halt ausschlaggebend.