Tierische Inventur: 6.860 "Bewohner" im Tiergarten Schönbrunn
WIEN. Einmal im Jahr steht Inventur im Tiergarten Schönbrunn in Wien an. Ob die behäbigeren Elefanten, die quirligen Kattas, bunte Fische und Vögel oder auch Ratten: Alle tierischen Bewohner werden von den Pflegerinnen und Pflegern penibel durchgezählt.
Insgesamt leben im Zoo 6.860 Tiere aus 615 verschiedenen Arten und Haustierrassen. Die Publikumslieblinge sind aufgeteilt auf 446 Arten von Wirbeltieren und 169 Arten von Wirbellosen. Das teilte der Tiergarten am Donnerstag mit.
Das Zählen der vielen Tiere mit Klemmbrett und Stift muss rein symbolisch betrachtet werden, denn das ganze Jahr über werden detaillierte Listen zum Bestand geführt. Für die Inventur werden diese Daten zusammengeführt, hieß es in der Aussendung. "Welche Arten wir im Tiergarten halten, wird genau geplant und hängt von verschiedenen Faktoren, wie dem Bedrohungsstatus laut der Weltnaturschutzunion IUCN, ab. Wir arbeiten eng mit anderen zoologischen Gärten sowie Arten- und Naturschutzorganisationen zusammen. Dabei koordinieren wir unsere Arbeit und bündeln unsere Stärken, um Tierarten bestmöglich erhalten zu können", sagte Tiergartendirektor Stephan Hering-Hagenbeck.
Viele Neuzugänge
Laut aktueller Zählung gibt es 629 Stück an Säugetieren, 689 Vögel, 760 Reptilien und 586 Amphibien. Mit 2.812 Stück an Fischen führen diese Tiere die Rangliste, was die Quantität angeht, an. Von Wirbellosen wie Quallen, Insekten oder Korallen wurden 1.384 Stück notiert.
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Unter den vielen Tieren befinden sich auch viele Neuzugänge wie Mexikanische Vieraugenkraken oder Sulawesi Kardinalsgarnelen. Nach einer Beschlagnahmung am Flughafen Schwechat kamen kürzlich Namib-Lärmgeckos nach Schönbrunn. Im vergangenen Jahr gab es auch viel Nachwuchs, wie etwa bei den Nördlichen Felsenpinguinen, den Kalong Flughunden oder den Mähnenrobben.
Als erstem Zoo weltweit gelang es dem Tiergarten Schönbrunn zudem, Krokodilschwanztejus zu züchten. Um gesunde Reservepopulationen erhalten zu können, werden auch Tiere an andere zoologische Einrichtungen abgegeben. "Im Rahmen von Erhaltungszuchtprogrammen ist ein genetischer Austausch überaus wichtig", so Hering-Hagenbeck.