Oberösterreichs Osterbräuche
LINZ. Von den Ratschenkindern bis zum Schärdinger "Oakas": Vielfältiges Brauchtum begleitet die Osterzeit. In Schwanenstadt gibt es auf dem Philippsberg eine einzigartige mechanische Fastenkrippe
- Von den Ratschenkindern bis zum Schärdinger "Oakas": Vielfältiges Brauchtum begleitet die Osterzeit.
- In Schwanenstadt gibt es auf dem Philippsberg eine einzigartige mechanische Fastenkrippe
Vom 15-jährigen Lukas Lahnsteiner in Ebensee bis zur 75-jährigen Rosa Neuhuber in Schwanenstadt – Alt und Jung sind auf den Beinen, um österliches Brauchtum mit Leben zu erfüllen. Die OÖN werfen einen Blick ins Land und zeigen beliebtes, seltenes und mitunter kurioses Brauchtum.
Ratschenkinder: In vielen Orten Oberösterreichs sind noch heute Kinder mit laut rumpelnden Ratschen unterwegs, um die (laut Überlieferung) nach Rom geflogenen Kirchenglocken zu ersetzen und die Menschen an das Gebet zu erinnern.
Einer, der diesen anstrengenden Dienst mit Begeisterung macht, ist Lukas Lahnsteiner aus Ebensee. Seit gestern, sechs Uhr, ist der 15-Jährige mit sechs weiteren Buben regelmäßig in seiner Heimatgemeinde auf den Beinen. Insgesamt sieben Mal absolviert die "Ratschen-Pass" ihre etwa zwei Stunden lange Runde: Sie wandern von einem Haus zum nächsten, ratschen und rufen einen Spruch. "Es ist ein super Brauchtum und macht Spaß", sagt Lukas. Auch wenn die Lauferei von Haus zu Haus ganz schön anstrengend – und laut – werden kann: "Öfter könnten wir das nicht machen." Heute Vormittag gibt’s die Belohnung: Bei einer Extra-Runde erhalten die Buben Geld und kleine Geschenke.
Fastenkrippe: In einer Kirche auf dem Philippsberg in der Schwanenstädter Ortschaft Schlatt bauen Rosa und Johann Neuhuber jedes Jahr am Gründonnerstag Österreichs einzige mechanische Fastenkrippe auf.
Die bewegliche Krippe zeigt Motive aus dem schmerzhaften Rosenkranz, etwa die weinenden Frauen oder den mit einem Geldbeutel klimpernden Judas. Die Drehelemente werden mit einem mechanischen Uhrwerk an der Außenmauer der Kirche betrieben. "Das Uhrwerk rennt 90 Minuten, dann müssen wir es wieder aufziehen", sagt Rosa Neuhuber, die seit 30 Jahren die Rarität betreut. Die Krippe gibt es seit mindestens 1712, sie kann noch heute bis 18 Uhr besichtigt werden. Die Betreuung hat das Paar gerne übernommen: "Ich mach das mit Freude und aus Liebe zum Herrgott", sagt die 75-Jährige.
Grabwache: Besonders streng bewacht wird gestern und heute das Heilige Grab in der Stadtpfarrkirche in Freistadt: Dort schiebt das Bürgerkorps Wache. Ein dritter Gardist steht auf dem Hauptplatz. Der so genannte "Schnorrposten" bat früher Passanten um milde Gaben, heute klärt er über den Brauch auf. Sehenswert ist die Wachablöse heute um 12 Uhr.
"Oakas" und Speisenweihe: Eine deftige Spezialität wird am Ostersonntag in Teilen des Bezirks Schärding kredenzt: Der "Oakas". Diese Süßspeise besteht aus Milch, Eiern, Rosinen, Zucker. Sie wird am Karsamstag gekocht, in spezielle Formen geleert und kalt gestellt. "Den Oakas gibt es nur zu Ostern", erklärt Ernie Schmiedleitner, Obfrau der Goldhaubengemeinschaft Unteres Innviertel. "Nach der spärlichen Kost während der Fastenzeit gab es auf den Bauernhöfen zu Ostern endlich Nahrhaftes." Eier und Milch wurden verwendet, weil sie auf den Höfen in Hülle und Fülle vorhanden waren. In vielen Pfarren werden zu Ostern Speisen geweiht.
Dazu nehmen die Gläubigen Weihekörbe mit, deren Inhalt regional unterschiedlich ist. Meist liegen Eier, Schinken, Brot, Salz und mitunter Krenn drin, oft auch spezielles Ostergebäck wie Osterpinzen, Eierkranzerl oder ein Osterlamm aus Biskuitteig.
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Toll, wenn sich diese regionalen Brauchgeschehen erhalten und auch von der Jugend angenommen werden. Es sind genau diese christlichen Rituale, die das Jahr aufgliedern und ein Gemeindschaftserlebnis herbeiführen.
gema Ostabrauch schaun
http://static2.nachrichten.at/storage/scl/fotogalerien/aus_aller_welt/2017/april/papstzelebriertekarfreitagliturgieimpetersdom/1703717_w747h560v51355_2017-04-14T153225Z_1864716565_RC12C0E47990_RTRMADP_3_POPE-EASTER-LORDS-PASSION.jpg?version=1492194744
ist das auch ein Brauch ?
oder nur eine Position um seine Rückenschmerzen zu lindern ?
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Die Fastenkrippe ist wirklich ein schönes, faszinierendes (und dieser Tage auch vielbesuchtes) Ausflugsziel.
Lässt sich gut mit der S2 im Stundentakt erreichen, dann am "ausgenommen Radfahrer" beschilderten Begleitweg zur Bahn zurück, bei der 2. Unterführung durch, den Grammeweg nehmen, einig metallene Stufen führen dann den Philipsberg hinauf, oben sich nicht vom Weg zum Wasserwerk verleiten lassen - ca. 2 km Weg mit vielen Bänken. Gleich nebenan auch Ab-Hof-Verkauf von Bio-Kräutern. Zurück durch den Ort mit einer ebenfalls sehenswerten Kirche und dem Stadttor...
Alles verkommt.
Zum Ausflug. Und dann noch zum Artikel über den Ausflug.
Auch der Sport und die Musikkapellen wären wertlos ohne dieselben.
Wenn der Jesus gewusst hätte, wofür er sich ans Kreuz nageln ließ. Mit Kreuzweg, Geißelung und Dornenkrone davor, der hätte das von einem Regisseur prächtig ausgestalten lassen. Dann wäre die Auferstehung dagegen untergegangen.