Asia Argento wehrt sich gegen Vorwürfe
NEW YORK. MeToo-Vorreiterin soll minderjährigen Schauspielkollegen missbraucht haben.
Es ist noch nicht lange her, dass die Schauspielerin und MeToo-Proponentin Asia Argento in Cannes an ihre Vergewaltigung durch Filmmogul Harvey Weinstein erinnerte. Zur Rechenschaft gezogen werden sollten jene, deren Fehlverhalten, gerade im Filmbusiness, keinen Platz mehr habe. "You know who you are", donnerte Frau Argento im Mai.
Seit wenigen Tagen wissen wir aber auch: Nur einen Monat zuvor hatte Argento 200.000 Dollar an Jimmy Bennett überwiesen – die erste Tranche einer Wiedergutmachung. Laut Dokumenten, die der "New York Times" zugespielt wurden, soll sich die 42-Jährige 2013 an dem 17-jährigen und nach kalifornischem Recht minderjährigen Bennett vergangen haben.
Bennett, ein abgehalfterter Kinderschauspieler, führt seine berufliche Krise auf das Trauma der Vergewaltigung durch Argento zurück. Als Wiedergutmachung soll er insgesamt 380.000 Dollar erhalten. Für diesen Betrag hätte Donald Trump gleich drei Stormy Daniels Schweigegeld zahlen können.
Am Dienstag veröffentlichte Argento schließlich ein Dementi. Sex habe es nie gegeben. Die Zahlung von Geld bestätigte sie allerdings. Ihr im Juni durch Freitod aus dem Leben geschiedener Partner, der Star-Gourmet Anthony Bourdain, habe diese angeregt, teilte die Schauspielerin in einer Erklärung mit.
Aussage gegen Aussage
Seither steht Aussage gegen Aussage – und MeToo wird zum perfekten Chaos: Ob Argento vom Opfer zur Täterin wurde, ist Spekulation. Andererseits: Ein in die Jahre gekommener Kinderstar, im Rechtsstreit mit seinen Eltern, der sich als Rockstar etablieren will – wer hielte es für abwegig, dass da einer aus einem Techtelmechtel mit einer verletzlichen MeToo-Proponentin Kapital schlagen wollte?
Wer selbst im Glashaus sitzt.....