Baby nach Misshandlung auf einem Auge blind: Haftstrafe für Innviertlerin
RIED/BRAUNAU. Eine 20-jährige Innviertlerin, die ihr Kind immer wieder misshandelt hat, ist am Dienstag am Landesgericht Ried zu 21 Monate Haft, davon 14 bedingt, verurteilt worden.
Der Vater, der nicht eingegriffen hat, bekam acht Monate bedingt. Beide Urteile sind rechtskräftig.
Laut Anklage hat die inzwischen 20-jährige Mutter ihren Sohn im Mai und Juni des vergangenen Jahres immer wieder gepackt und geschüttelt, aber auch geschlagen und mit ihrem gesamten Körpergewicht auf dessen Beine gedrückt. Mehrere Knochenbrüche waren die Folge. Außerdem fuhr sie ihm mit einem Finger ins Auge. Der inzwischen eineinhalb Jahre alte Kleine ist seither auf diesem blind. Der jetzt 25-jährige Vater soll zwar alles mitbekommen, aber nichts dagegen unternommen haben.
Die Anklage lautete auf absichtliche schwere Körperverletzung und Quälen oder Vernachlässigen unmündiger, jüngerer oder wehrloser Personen. Die bisher unbescholtenen Eltern gaben die Taten vor Gericht zu.
IQ im "untersten Normbereich"
Die Mutter gab als Motiv für ihr Verhalten an, das Baby habe die ihm gegebene Milch nicht getrunken, sondern ausgespuckt. Sie sei mit der Situation nicht zurechtgekommen, habe nicht gewusst, was sie tun sollte. Die psychiatrische Gutachterin Adelheid Kastner bescheinigte der jungen Frau Zurechnungsfähigkeit, ihr IQ liege aber nur im "untersten Normbereich".
Das Urteil gegen die Eltern - 21 Monate teilbedingt für die Frau und acht Monate bedingt für den Mann - sind rechtskräftig. Zudem müssen beide Bewährungshilfe in Anspruch nehmen. Die heute 20-Jährige hat inzwischen ein weiteres Kind geboren. Es wurde ihr sofort abgenommen, auch der misshandelte Bub lebt nicht mehr bei seinen Eltern.