Elf Jahre nach brutalem Juwelier-Überfall in Linz: 52-Jähriger vor Gericht
LINZ. Nach einem Überfall auf ein Linzer Juweliergeschäft vor elf Jahren muss sich am 24. September einer der mutmaßlichen Täter, der Mitglied des "St. Petersburger Rings" sein soll, vor Gericht verantworten.
Ein weiterer wurde bereits verurteilt, ein dritter ist flüchtig, seine Identität den Ermittlern aber bekannt. Bei dem Coup wurden 300.000 Euro erbeutet und Mitarbeiter mit Kabelbindern gefesselt.
Am 11. Dezember 2009 kurz vor 13.00 Uhr betraten drei mit olivgrünen Militärunformen bekleidete Männer das Geschäft in der Innenstadt. Sie bedrohten die drei Angestellten - zwei Frauen und einen Mann - mit dem Imitat einer großkalibrigen Waffe sowie einem langen Militärmesser und erzwangen so die Herausgabe von Markenuhren und Schmuck. Die Beute stopften sie in Rucksäcke, anschließend fesselten sie die Mitarbeiter mit Kabelbindern und flüchteten.
Festnahme in Finnland
Laut Anklage gehören die Täter dem "St. Petersburger Ring" an, eine in dieser Stadt ansässige kriminelle Vereinigung, auf deren Konto Juwelierüberfälle in ganz Europa, vor allem der Schweiz, gehen. Der nun Angeklagte 52-Jährige ist in Finnland festgenommen und während des Lockdowns nach Österreich ausgeliefert worden. Die OÖN haben berichtet.
Ein Komplize war 2015 in Linz zu einer Zusatzstrafe von sieben Jahren - zu Verurteilungen nach ähnlichen Delikten in der Schweiz bzw. in Finnland - verurteilt worden. Ein Opfer hatte den damals 32-jährige Russen im Gerichtssaal identifiziert. Der dritte an dem Coup beteiligte Mann ist nach wie vor flüchtig.
- Archivbericht aus dem Jahr 2009: "Da liegen Leute gefesselt im Geschäft"
- Archivbilder vom Überfall in der Klosterstraße