In Gallneukirchen geht die Kultur baden
GALLNEUKIRCHEN. Mit einer mitreißenden Performance und viel Kulturprogramm wurde das alte Hallenbad in Gallneukirchen seiner neuen Bestimmung übergeben.
Wenn sich Altes nicht für immer verabschiedet, sondern Basis von etwas Neuem ist, dann ist es verständlich, dass dies Vorbildcharakter hat. Die rund 300 Gäste der offiziellen Inbetriebnahme des Kulturbetriebes im „Alten Hallenbad“ in Gallneukirchen applaudierten am Samstag zu Recht über die gelungene Transformation des 2013 geschlossenen Hallenbades, dessen zwei Becken nun als Bühne für kulturelle Spielformen dienen.
Mit der „Entstöpselung“ steuerte die Theatergruppe Malaria eine Performance zum Eröffnungsakt bei, die beim Publikum Begeisterung entfachte. Mit dem überdimensionierten Stöpsel wurde der endgültige Übergang von einem Hallenbad zu einer Kulturstätte sichtbar und letztlich auch erlebbar gemacht.
„Für mich ist das ein Projekt, bei dem es bestens gelungen ist, Nachhaltigkeit und schonungsvollen Umgang mit Ressourcen zu kombinieren“, sagte Gallneukirchens Bürgermeister Sepp Wall-Strasser bei der Eröffnung des „Raumes für alle“. Zudem sei dieses Projekt mit der Beteiligung der Bürger zum Nutzen für die Gemeinschaft entwickelt worden, so Wall-Strasser weiter.
Ausgedient nach fast 40 Jahren
Das 1975 eröffnete Hallenbad hatte, wie berichtet, 2013 ausgedient. Es wurde stillgelegt, ohne Aussicht auf eine weitere Nutzung in dieser Form. Der schon bald aus der Bevölkerung vernehmbare Wunsch nach einer Nachnutzung wurde dann durch den vor sechs Jahren vom Kulturausschuss der Gemeinde initiierten Kulturentwicklungsplan konkreter. Ziel war, die großen Leerstände in Gallneukirchen, als die das alte Hallenbad und die alte Feuerwehr galten, als innovative Kultur- und Veranstaltungsstätten zu nutzen. Die „Alte Feuerwehr“ ist bereits seit Sommer 2022 in Betrieb, nun folgt das „Alte Hallenbad“ nach, das am Wochenende offiziell von der Gemeinde an den Kulturpool Gusental übergeben wurde, deren Mitglieder ein buntes Eröffnungsprogramm geboten hatten. Nun gehe es darum, die Räumlichkeiten mit Menschen zu füllen.
Für Domenik Riedl, Geschäftsführer des Kulturpool Gusentals, war die Eröffnung ein „gelungener Startschuss in die mehrjährige neue Kultur-Badesaison“.
Die Einzigartigkeit des Ortes beeindruckt Alberndorfs Bürgermeister Martin Tanzer, der Obmann der Leader-Region Sterngartl-Gusental ist. Er wünschte sich bei der Eröffnung, dass künftig viele unterschiedliche Künstler und Initiativen ihren kulturellen Spielraum bekommen.