Problemfall E-Scooter: Linz zieht die Schrauben an
LINZ. Wer nicht hören will, muss fühlen: So ergeht es jetzt den Betreibern der E-Scooter-Verleiher in der Stadt Linz. Aufgrund wiederholter Probleme vor allem beim Abstellen der Scooter werden nun neue Regeln aufgestellt - mit Sanktionsmöglichkeiten.
Es braucht weitere Schritte, um der Lage Herr zu werden. So sehen es die politisch Verantwortlichen der Stadt Linz, die mit einem verbindlichen Regelwerk dem Scooter-Wildwuchs begegnen wollen. Wie berichtet, sorgen seit Monaten vor allem die "wild" abgestellten Leih-Scooter im Stadtgebiet für jede Menge verärgerte Bürger und gefährliche Situationen.
"Wir wollen keine Situation wie in Paris, wo die E-Scooter in der Innenstadt verboten wurden, aber wir wollen klare Regeln gegen das Ärgernis, wenn jemand den öffentlichen Raum missachtet", sagte Bürgermeister Klaus Luger (SP). Deshalb hat der für Mobilität zuständige Vizebürgermeister Martin Hajart (VP) federführend zusätzliche Maßnahmen entwickelt. Da die Scooter-Sheriffs und Parkverbotszonen noch immer nicht genügen, werden 109 fixe Verleihstationen für rund 950 Scooter in der Innenstadt eingeführt. Auf den farblich markierten Flächen müssen die Leih-Scooter abgestellt werden. "Damit soll dem Wildparken ein Ende gesetzt werden", so Hajart.
Der entsprechend ausgearbeitete Vertrag mit den drei derzeit in Linz aktiven Scooter-Betreibern (Tier, Lime, Link) wird am Donnerstag dem Stadtsenat vorgelegt. Nach dem Beschluss wird wahrscheinlich schon nächste Woche das neue Scooter-Regelwerk in der Praxis gültig.
109 Abstellflächen
In dem Vertrag verpflichten sich die Betreiber, in der Innenstadt (der Bereich, der am meisten von den Leih-Scooter-Benützern frequentiert wird) das Ausleihen und die Rückgabe der Fahrzeuge nur an den ausgewiesenen 109 Abstellflächen sicherzustellen. Das wird mittels technischer Konfigurationen passieren.
Das stationsbasierte Modell gilt vorerst nur für die Innenstadtbereich und einem Teil in Urfahr. Es zielt darauf ab, dass die Scooter nur mehr an den vordefinierten Standorten ausgeliehen und zurückgegeben werden können. Was aber, wenn eine angefahrene Abstellfläche vollgeparkt ist? "Dann muss man die nächstgelegene anfahren, das ist wie für einen Autofahrer, wenn eine Tiefgarage voll besetzt ist", sagt Luger.
Das System soll heuer noch im Osten von der Holzstraße Richtung Hafen erweitert werden, in den anderen Stadtteilen von Linz wird weiter das sogenannte "Free-Floating-Modell" (also keine festgelegten Entleih- bzw. Rückgabestationen) gelten. "Das ist ein guter, tragfähiger Kompromiss", erklärte Hajart.
Der für Sicherheit zuständige Stadtrat Michael Raml (FP) erhofft sich durch die neuen Scooter-Regeln eine "deutliche Verbesserung" durch mehr Disziplin und Steuerungsmöglichkeiten. Sollte es dennoch weiter Beschwerden geben, müsste man über generelle Verbotszonen wie in anderen Städten nachdenken, so Raml weiter.
1500 Leih-Scooter in Linz
Aktuell gibt es in Linz 1500 Leih-Scooter von den erwähnten drei Betreibern. Ein vierter Anbieter (MAX Mobility) hat sein Interesse an Linz schon bekundet. Rund 50 Prozent der Leihscooter sind im Zentrum der Stadt "stationiert". 45 Prozent der Scooter werden täglich ausgeborgt, die durchschnittliche Benützungsdauer liegt bei sechs Minuten. Laut dem Kuratorium für Verkehrssicherheit behindert österreichweit jeder zehnte abgestellte Scooter andere Menschen.
Weg damit! Immer mehr übergewichtige junge denen zu Fuss gehen nicht schaden würde!
Ganz einfach: weg damit! Braucht keiner
Das hat ja gedauert.
Dann waren die Schrauben wohl vorher locker. Wortspiel. Cheerio.