Kult-Trabis machten das Mühlviertel unsicher
PELBERG. Trabant-Rallyeclub Tschechien auf großer Fahrt durch das Mühlviertel
Im Allgemeinen hatten die Tschechen (und Slowaken) ja mit den Deutschen nicht so viel am Hut, besonders in der neueren Geschichte, da 1968 der DDR-Bonze Walter Ulbricht federführend in der Aktion der Oststaaten war, den "Prager Frühling" unterzupflügen. Aber manche Dinge aus dem deutschen Osten liebte und liebt man doch: den sächsischen "Trabi" aus Zwickau (und den thüringischen "Wartburg" aus Eisenach). Trotz der Autos aus dem eigenen Land, Skoda zum Beispiel. In Tschechien gibt es den Trabant-Rallyeclub, ein Netzwerk mit den Knoten Prag, Pilsen, Ostrau, Tabor und Riberec. Der pflegt liebevoll die Veteranen, der Trabi trumpft mit mächtigen 26 PS (heute amtlich 19,1 kW) unter der Haube auf, und der Straßenrenner kann immerhin so schnell fahren, wie das in Österreich erlaubt ist. Die Exemplare wurden im Freilichtmuseum Pelmberg (Hellmonsödt) gesichtet. Denn am Moldau-Stausee im Böhmerwald wurden 46 der Altgedienten zum großen Jahres-Treck nach Westen zusammengezogen. Route: Heuraffl – Guglwald – Bad Leonfelden – Pelmberg. Hier "großer Bahnhof" mit Besichtigung des Museums, das solchen Oldie-Andrang selten sieht. Dann ging die 180-Kilometer-Route weiter nach Mauthausen zum bedrückenden Erinnerungsbesuch, denn viele der Teilnehmer hatten Verwandte und Bekannte als Internierte im KZ.
Nach dem Gedenken wurde in Mitterkirchen die Kelten-Demo besichtigt, dann ging es über Gallneukirchen – Reichenau – Leonfelden und Guglwald wieder zurück in Europas nahen Osten.