„Melodien sind harte Arbeit – aber manchmal fallen sie mir einfach so zu“
MAUTHAUSEN. Alfred Hochedlinger gehört zu den fleißigsten wie auch zu den anerkanntesten aktiven Komponisten im Mühlviertel. 300 Kompositionen sind Zeugnis seiner Kreativität. Am Samstag findet anlässlich seines 50. Geburtstags ein Galakonzert statt.
Wie wurde aus dem jungen Klavierschüler Fredi der Komponist Alfred Hochedlinger?
Hochedlinger: Bei mir hat sich schon recht bald gezeigt, dass ich viel lieber eigene Melodien erfinde als vorgegebene Kompositionen vom Notenblatt zu spielen. Zum Glück hatte ich bald die richtigen Förderer, die dieses Talent erkannt und unterstützt haben – allen voran mein Orgellehrer Professor Wolfgang Fürlinger.
Ist die Komposition vor allem konsequente Arbeit oder fallen Ihnen die Melodien einfach zu?
Da gibt es beides. Manchmal schiebe ich Auftragswerke immer wieder hinaus, bis ich mich dann wirklich nächtelang dazusetzen muss. Das ist harte Arbeit und ich bin oft selbst erstaunt von der Qualität des Ergebnisses. Dann gibt es Momente, in denen mir eine Melodie einfällt, die ich schnell zu Papier bringen muss. Einmal war ich über Wochen mit einer Stelle einer Komposition unzufrieden. Die Lösung ist mir beim Bergwandern knapp unterhalb des Gipfels eingefallen.
Sie sind auch im neuen „Gotteslob vertreten“?
Ja – mit einem Hymnus zur Wandlung: Deinen Tod, o Herr verkünden wir. Bisher gab es schon Lieder in einzelnen Diözesan-Anhängen, aber in der Gesamtausgabe ist das jetzt meine Premiere.
Wie schwer fiel es Ihnen, für die Gala die passenden Lieder aus Ihrem Werk herauszufiltern?
Das war eine große Herausforderung. Ich habe noch nie für ein Konzert so viel Zeit für die Liedauswahl aufgewendet. Es sollte ja die gesamte Bandbreite meines Schaffens abdecken. Dazu mehrere Ensembles bedienen und doch nicht zu sehr ausufern. (lebe)
Geburtstags-Konzert „eine runde Sache“
Musikalische Spuren hat Alfred Hochedlinger nicht nur mit seinen Kompositionen hinterlassen, sondern auch durch seine Chorleiter-Tätigkeit. Den 50. Geburtstag des Mauthauseners hat der Chor der Pfarre Mauthausen „musica viva“ zum Anlass genommen, ein Gala-Konzert zu veranstalten, dessen Programm sich ausschließlich aus den Werken des Jubilars zusammensetzt. Ebenfalls mit dabei zu hören sind die „Young Voices“, der Chor der Volksschule Mauthausen, Gesangssolisten sowie ein ausgewachsenes Orchester.
Das Konzertprogramm soll die gesamte Bandbreite im Schaffen von Hochedlingers abdecken – von der Cantate „Homo homini lupus“ zum Andenken an die Opfer des Konzentrationslagers Mauthausen über sakrale Musik bis zum fröhlichen Trinklied.
Da für ein derart aufwändiges Konzert eine entsprechend große Bühne benötigt wird, findet die Gala im Donausaal Mauthausen statt. Beginn ist übermorgen, Samstag, um 19.30 Uhr. Karten in der Trafik Wimmer oder bei Jazzy-Geschenkartikel in Mauthausen.