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Von null auf Bürgermeister? – "Jetzt will ich’s wissen!"

Von Bernhard Leitner, 30. September 2015, 00:04 Uhr
Von null auf Bürgermeister? – "Das ist unglaublich, aber jetzt will ich’s wissen!"
Franz Hochstöger (55) überzeugte die Wähler durch seine Offenheit. Bild: privat

ST. GEORGEN AM WALDE. Aufsteiger: Franz Hochstögers Ein-Personen-Liste erreichte auf Anhieb sechs Mandate im Gemeinderat. Jetzt ist der Ziviltechniker sogar Favorit bei der Bürgermeister-Stichwahl.

Mit dem Erfolg seiner Liste "LFH" löste Franz Hochstöger am Sonntag ein politisches Erdbeben aus. Wie er mit diesem Erfolg umgeht und ob er nun auch Bürgermeister werden will, verriet der Polit-Quereinsteiger im Gespräch mit den Mühlviertler Nachrichten.

Herzliche Gratulation zu Ihrem unglaublichen Wahlerfolg. Haben Sie schon realisiert, was sich da am Sonntag abgespielt hat?

Es ist nach wie vor unglaublich. Mit einem Erfolg von diesem Ausmaß hat im Ort wohl keiner gerechnet. Ich selbst ja auch nicht. Hätte ich vor einem Monat behauptet, ich wolle in die Bürgermeister-Stichwahl kommen, hätten sie mich wahrscheinlich für verrückt erklärt und eingesperrt. Wenn ich mir das Ergebnis so anschaue, dann ziehe ich den Hut vor dem Mut der St. Georgener.

Wie haben Sie den Tag nach der Wahl verbracht?

Den habe ich gebraucht, um mich ein wenig zu sammeln. Ich habe am Telefon nur abgehoben, wenn ich die Nummer gekannt habe und mich auch sonst ein wenig zurückgezogen. Denn noch ist die Geschichte ja nicht zu Ende.

Sie haben bei der Bürgermeister-Wahl 514 Stimmen erhalten. Um 51 mehr als der amtierende Bürgermeister, gegen den Sie jetzt noch einmal antreten.

Das war ja die eigentliche Sensation am Sonntag: Als Neuling gleich Nummer eins bei den Wählern zu werden. Meine Mutter hat mich vor der Wahl gefragt: "Was tust du, wenn sie dich zum Bürgermeister wählen?" Meine Antwort war: "Dann bin ich eben Bürgermeister." Jetzt will ich es natürlich wissen und ziehe das auch durch. Mit vollem Einsatz und ganzem Herzen. Ja, ich will Bürgermeister von St. Georgen werden.

Worin sehen Sie die Ursachen für dieses Ergebnis?

Es gibt im Ort sicher eine Unzufriedenheit mit den etablierten Parteien und den handelnden Personen. Dass heuer gleich zwei Bürgerlisten zur Wahl angetreten sind, kommt ja nicht von ungefähr. Was jetzt meinen Erfolg betrifft, so denke ich schon, dass die Wähler wissen, was sie an mir haben. Was ich anpacke, hat Hand und Fuß. Das habe ich zehn Jahre lang als Obmann des Tourismusforums bewiesen oder beim Projekt der St. Georgener Einkaufsmünzen, das ich initiiert habe.

Sie haben sechs Mandate für den Gemeinderat errungen, können aber nur eines besetzen. Was passiert mit den anderen?

Die bleiben frei. So einfach ist das. Ich habe mich bei meiner Kandidatur wirklich bemüht, weitere Personen zu motivieren und habe dabei auch viel Unterstützung erfahren. Aber den Schritt auf die Wahlliste wollte niemand wagen. Dass ich womöglich nicht alle Mandate besetzen kann, habe ich in meinen Aussendungen ganz klar angesprochen. Jetzt bleiben fünf Mandate unbesetzt und die Anzahl der Gemeinderatsmitglieder verringert sich dementsprechend. Was die Besetzung der Ausschüsse betrifft, muss ich mir das in Ruhe ansehen. Überall kann ich nicht sein, das ist klar.

Warum überhaupt Politik?

Ich bin gebürtiger St. Georgener, lebte durch Studium und Berufseinstieg in Wien und Linz. Seit meiner Rückkehr nach St. Georgen im Jahr 2003 habe ich fast jede Gemeinderatssitzung besucht, viel mit unseren Politikern gesprochen und bin zur Überzeugung gekommen, dass Parteipolitik auf kommunaler Ebene nichts verloren hat. 2009 war ich kurz davor, zu kandidieren, habe mich dann aber anders entschieden. Heuer war es dann so weit.

Wie organisiert man als Privatmann einen Wahlkampf?

Ich habe mich ganz auf zwei Aussendungen konzentriert, in denen ich sehr persönlich und offen meine Beweggründe für die Kandidatur geschildert habe. Es gab weder Hausbesuche noch konnte ich Kugelschreiber verschenken, weil ich ja alle Plakate und Aussendungen zur Gänze mit meinem eigenen Geld finanzieren musste.

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3  Kommentare
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Arminius111 (653 Kommentare)
am 03.10.2015 13:40

AN ALLE SCHWARZEN, ROTEN, BLAUEN, GRÜNEN, usw!
Es geht auch ohne unverschämte Parteiförderung und absolut überzogene Wahlwerbung!
Mein Vorschlag: Förderung nach Leistung, dann trennt sich die Spreu vom Weizen!

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skippy (103 Kommentare)
am 01.10.2015 04:12

Herr Hochstoeger, Als Auslandsoesi teile ich vollkommen Ihre Meinung, die Parteipolitic hat auf Gemeindeebene nichts verloren!
Fuer mich fast unglaublich dass die Gemeinderaete je nach Partei augezeichnet sind. Hier weiss kein Mensch wie der oder der oder
der BGM waehlt.
Good luck!

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Einheizer (5.398 Kommentare)
am 30.09.2015 08:53

Da muss die Unzufriedenheit mit dem amtierenden Bürgermeister wohl schon sehr gross sein. Die Angst der Bürger aber ebenfalls, wenn niemand auf der Bürgerliste kandidieren wollte. Also Zeit für den Wechsel.
Alles Gute und viel Erfolg für LFH !

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