Nach der Feier fährt der Bürgermeister
Adi Hinterhölzl holt mit dem „Ehrenamtlichen Bürgermeistertaxi“ Feiernde ab.
Wenn Jugendliche rund um Eidenberg (Bezirk Urfahr-Umgebung) nicht mehr wissen, wie sie nach einem Fest nach Hause kommen, zahlt sich oft ein Anruf beim Bürgermeister aus. Adi Hinterhölzl startet seinen Neunsitzer-Bus und holt sie ab. Sein „Ehrenamtliches Bürgermeister-Taxi“, nennt der Mühlviertler diese Initiative, die es seit 16 Jahren gibt. So kommst du mit den jungen Menschen ins Gespräch, erzählt er. Natürlich war er so auch schon bei so mancher nächtlichen Eierspeise mit von der Partie. „Man erlebt dabei vieles: von der Rauferei bis zur beginnenden Liebschaft“, erzählt er mit Blick in den Rückspiegel.
Seit zehn Jahren ist Hinterhölzl Bürgermeister, zuvor war er fünf Jahre Feuerwehr-Kommandant, zehn Jahre Totengräber und in jüngeren Jahren Leistungssportler. Auch der Theatergruppe, die er mitbegründete, war er 14 Jahre lang treu. Beruflich ist der Eidenberger bei der Bahn als Verschieber tätig. „Wenn du in einer Schicht so zehn Kilometer gehst, dann bekommst du den Kopf frei“, sagt er. Nebenbei ist er auch Hobby-Landwirt mit Wildschweingatter und Fischteich. Für seine Gemeindebürger will er auch in Zukunft noch viel bewegen, die Energie dafür findet er beim Langlaufen, Radfahren oder Bergsteigen.
Video: Bürgermeister Adi Hinterhölzl im Interview
Als Bürgermeister scheut der streitbare Mühlviertler auch den Konflikt mit höheren politischen Ebenen nicht. Ministern sagt er seine Meinung ebenso offen, wie den politisch Verantwortlichen im Land. Damit macht er sich natürlich nicht nur Freunde. Aus seiner Haut kann Hinterhölzl trotzdem nicht, denn wenn ihn etwas ärgert, muss er es sagen. Nur so geradlinig komme man gut durch das Leben. „Ein wenig Gegenwind muss man als Bürgermeister schon aushalten“, sagt er. Wenn’s untergriffig wird, höre sich der Spaß aber auf. Die Bürgermeisterei freut ihn nach zehn Jahren noch immer. 2021 will der VP-Mann wieder kandidieren – sofern es die Gesundheit erlaubt.
Das würde ich dem Linzer Bürgermeister auch wärmstens ans Herz legen!